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Polen in Europa: GSP lädt zu Vortrag ein

Referent Dr. Kai-Olaf Lang. Foto: nhFritzlar. Die GSP, Sektion Fritzlar – Schwalm-Eder lädt in Kooperation mit dem Traditionsverein der Panzergrenadierbrigade 5 Kurhessen für Mittwoch, den 14. September 2016, 19.30 Uhr, zu einer Vortragsveranstaltung ins Haus an der Eder ein. Referent Dr. Kai-Olaf Lang widmet sich dem Thema „Polen in Europa – Interessen, Ziele, Herausforderungen“.

Zum Referenten
Dr. Kai-Olaf Lang, Jahrgang 1967, ist Senior Fellow in der Forschungsgruppe EU/Europa der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er beschäftigt sich mit den Ländern Ostmitteleuropas und hierbei insbesondere mit der innenpolitischen Entwicklung, der Außen- und Europapolitik sowie dem Verhältnis zu Deutschland. Besonderes Augenmerk widmet er Polen, dem größten und wichtigsten Nachbarn Deutschlands in der Region. Überdies arbeitet er zu Fragen der Erweiterungspolitik der EU sowie zur Nachbarschafts- und Ostpolitik der EU.

Zur Veranstaltung
Polen hat seit 1989 einen ebenso tiefgreifenden wie beeindruckenden Wandel vollzogen. Im Rahmen des Systemwechsels vom Kommunismus zu Marktwirtschaft und Demokratie wurden grundlegende demokratische, ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen umgesetzt. Nach Jahrzehnten der erzwungenen Zugehörigkeit zum sowjetischen Herrschaftsbereich trat das Land der NATO und der Europäischen Union bei. Trotz der „Rückkehr nach Westen“ und ungeachtet imponierender Erfolge etwa im Bereich der Wirtschaft bestehen aber auch Schattenseiten und Ungewissheiten: Nicht zuletzt zeigte sich, dass beachtliche Teile der Gesellschaft die Früchte der „Transformation“ nicht ernten konnten. Dieser Umstand trug dazu bei, dass es im letzten Jahr zu einem Machtwechsel in Polen kam. Die nun regierende Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) und ihr starker Mann Jarosław Kaczyński sorgen für erhebliche Diskussionen: Sie möchten das Land umbauen und seine Position in der EU neu definieren. Die PiS spricht von einer lange überfälligen Reparatur von Staat und Wirtschaft, die Opposition sieht die Demokratie und Polens internationale Position in Gefahr. Wohin steuert Polen innenpolitisch? Ist das Regierungslager „europaskeptisch“? Wie werden die Krisen der EU in Polen aufgenommen? Wie reagiert Warschau auf die großen europapolitischen Herausforderungen von Flüchtlingspolitik, über Brexit und den Konflikt in der Ukraine? Wie sicher fühlt sich Polen nach dem Warschauer NATO-Gipfel? Und: Wie sieht die PiS Deutschland – als Partner oder als Konkurrenten?

Diese Fragen sollen im einleitenden Vortrag angesprochen werden. Danach gibt es die Möglichkeit zu Kommentierung und Nachfragen. (rho)