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Windkraftflächen: Tourismus befürchtet negative Auswirkungen

Heimische Tourismuswirtschaft sieht ihre Interessen bei der Planung künftiger Windparks in der Region nicht ausreichend berücksichtigt

Nordhessen. Das Regierungspräsidium Kassel (RP) hat seinen Genehmigungsentwurf zum Teilregionalplan Energie vorgelegt. Darin wird festgelegt, wo in Nordhessen künftig Windparks entstehen können. „Wir stellen mit Bedauern fest, dass für die Ausweisung von Vorrangflächen für Windparks die Interessen der heimischen Tourismuswirtschaft keine Rolle spielen“, erklären die Regionalmanagement Nordhessen GmbH sowie der Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen – Bezirk Nord- und Osthessen.

„Nordhessen profitiert mehr als andere Regionen von der Energiewende, sie stellt sogar einen entscheidenden Entwicklungsfaktor für uns dar. Trotzdem hätten wir uns gewünscht, dass die Belange des Tourismus bei Planungen für neue Windkraftparks berücksichtigt werden“, sagt Ute Schulte, Leitung Tourismus bei der Regionalmanagement Nordhessen GmbH.

Bereits 2013 hatte der Tourismusbeirat der GrimmHeimat NordHessen, in dem Gastgeber und Vertreter der heimischen Tourismuswirtschaft gemeinsam strategische Maßnahmen festlegen, eine Stellungnahme abgegeben. Darin wies er unter anderem darauf hin, dass entlang von Weitwanderwegen und in traditionellen Erholungsräumen wie den Naturparken, dem Nationalpark und dem Reinhardswald ein weiter Abstand bei der Errichtung von Windenergieanlagen eingehalten werden sollte. Auch Sichtachsen von Aussichtspunkten sollten nicht beeinträchtigt werden. Die Stellungnahme wurde jedoch aus Sicht der heimischen Tourismusbranche nicht ausreichend berücksichtigt.

„Dabei können Windkraftparks an den falschen Stellen erhebliche negative Auswirkungen auf den Tourismus haben“, sagte Herwig Leuk, Vizepräsident des DEHOGA Hessen und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Nord-Osthessen. Herwig Leuk und Anna Homm, Geschäftsführerin des DEHOGA-Bezirksverbandes Nord- und Osthessen, verwiesen auf eine Studie aus dem Jahr 2013, die im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Mittelgebirge erstellt wurde. Danach würden sich 22 Prozent der Urlauber klar gegen einen Urlaubsort im Mittelgebirge entscheiden, wenn dort Windenergieanlagen stehen.

Die Destination GrimmHeimat NordHessen verzeichnet jedes Jahr etwa 2,4 Millionen Übernachtungs- und rund 50 Millionen Tagesgäste. Mit einem Umsatz von etwa drei Milliarden Euro jährlich ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. (red)



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