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IHK-Ausbildungsverträge: Ehrgeiziges Ziel erreicht

IHK-Bildungsgeschäftsführer Dr. Michael Ludwig. Foto: nh

IHK-Bildungsgeschäftsführer Dr. Michael Ludwig. Foto: nh

Nordhessen. Die Betriebe im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg haben ihre Anstrengungen bei der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften in ihren Ausbildungswerkstätten und -büros 2015 und 2016 noch einmal deutlich gegen den allgemeinen Trend verstärkt. Während die Prognosen der Bildungsstatistiken für die Zeit bis weit über 2020 hinaus einen deutlichen Rückgang der Schulabgänger im jährlichen Rhythmus von etwa minus zwei Prozent vorhersagen, weist die vorläufige Jahresbilanz der IHK ein beinahe ausgeglichenes Ergebnis von nur minus 0,4 Prozent auf. „Damit“, so erläutert Bildungsgeschäftsführer Dr. Michael Ludwig, „haben wir unser ehrgeiziges Ziel der schwarzen Null so gut wie erreicht und haben dem Trend getrotzt.“ Getragen wird dieser Trend, wie in den Monaten des Jahres zuvor, von guten Konjunkturen in den Landkreisen des IHK-Bezirks.

Ganz vorne auf dem ersten Platz positionierte sich der Altkreis Marburg mit einem runden Ergebnis von plus fünf Prozent (605 neue Verträge), dicht gefolgt vom Werra-Meißner-Kreis, der fast schon erwartungsgemäß mit 4,7 Prozent (265) die Ziellinie erreichte. Fast ebenso gut schloss der Landkreis Kassel mit plus 3,4 Prozent (740) ab. Träger des Gesamtergebnisses waren die gewerblich-technischen Berufe mit einem Plus von insgesamt ein Prozent – ein Wert, der zwischen Werra und Meißner mit sage und schreibe 21,5 Prozent weit übertroffen wurde. Dahinter erscheinen selbst die stolzen plus 11,9 Prozent Zuwachs der gewerblich-technischen Berufe des Kreises Hersfeld-Rotenburg nur noch halb so gut (insgesamt in Hersfeld-Rotenburg plus 1,3 Prozent). Die kaufmännischen Berufe schnitten wiederum im Altkreis Marburg bei plus 7,6 Prozent am erfolgreichsten ab.

„Wir führen das insgesamt ausgeglichene, im Detail jedoch sehr differenzierte Ergebnisprofil auf die sehr unterschiedlichen regionalen Strukturen und Entwicklungen, gelegentlich auch Nachholeffekte zurück“, erklärt Dr. Michael Ludwig seinen Deutungsansatz der vorliegenden Zahlen. So wirke sich die nord- und mittelhessische Wirtschaftsstruktur mit ihrer Ausgeglichenheit von Handel, Dienstleistung und Industrie als sehr robust aus. In jeder Region ergäbe eine spezielle Entwicklung gespeist aus örtlichen Bedarfen und Nachholeffekten das insgesamt heterogene Leistungsbild. Daher sei das Gesamtergebnis deutlich besser zu bewerten, „als es auf den ersten Blick erscheint. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe verdient unseren allergrößten Respekt.“ (red)