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In Lemgo erster Zweier – MT siegt 33:29

Jubel nach einem erfolgreichen Auswärtsspiel. Foto: Alibek Käsler

Jubel nach einem erfolgreichen Auswärtsspiel. Foto: Alibek Käsler

Lemgo/Melsungen. Am neunten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga gelang der MT Melsungen der erste Auswärtssieg der Saison. Die Nordhessen schlugen am Samstagabend den TBV Lemgo nach 17:18-Halbzeitrückstand mit 33:29. Beste Torschützen vor 4.132 Zuschauern in der Lipperland-Halle waren für die MT Johannes Sellin (6/3) und Momir Rnic (5), und für den  TBV Patrick Zieker (10/4) und Rolf Hermann (6). Erfolgsfaktoren auf Seiten des Roth-Teams waren die deutliche Steigerung von Angriff und  Abwehr einschließlich Torhüter Johan Sjöstrand in der zweiten Halbzeit – sowie ein starker Schlussspurt mit einem 6:0-Lauf zwischen der 50. und 57. Minute.

Im ersten Durchgang gelang es keiner der beiden Mannschaften, sich nennenswerte Vorteile zu erarbeiten. Die MT eröffnete das Spiel mit einem verwandelten Strafwurf von Johannes Sellin. Nach dem Ausgleich durch Azat Valiullin traf auch Lemgos Patrick Zieker von der Siebenmeterlinie und damit zur ersten Führung für die Hausherren (3. Min.).

So ging das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel  weiter bis zum Pausenpfiff. Dass da die Lemgoer mit einem Treffer die Nase knapp vorn hatten, lag hauptsächlich an den so genannten einfachen Toren aus dem Rückraum (Hermann, Valiullin). Weder die MT-Defensive noch die beiden Torhüter Johan Sjöstrand und Svetislav Verkic (ab 20. Min.) vermochten daran zunächst nichts zu ändern. Gut hingegen klappte das Abschirmen des Kreisläufers, der förmlich abgemeldet schien. Auf der anderen Seite ließ die MT zwischen der 13. und 20. Minute drei gute Torgelegenheiten aus, als TBV-Keeper Maier jeweils Sieger gegen die frei vor ihm auftauchenden Michael Müller, Johannes Sellin und Nenad Vuckovic blieb.

Die letzten zwei Minuten vor dem Pausenpfiff gehörten Patrick Zieker, dem an diesem Tage stärksten Lemgoer Angreifer. In diesem Fall behielt er zweimal als Strafwurfschütze die Nerven und bescherte seinen Farben die knappe 18:17-Führung vor dem Gang in die Kabinen. Zuvor hatten sich Philipp Müller und Marino Maric jeweils eine Zweiminutenstrafe eingehandelt, die noch in die zweite Halbzeit hineinwirkten.

Nach Wiederanpfiff nutzten die Gastgeber ihre Überzahlsituation auch prompt aus. Routinier Rolf Hermann brachte den TBV mit einem schnellen Doppelschlag mit drei Toren nach vorn (20:17, 32.). Wieder vollzählig, stellte die MT die Abwehr von der bis dato noch nicht unbedingt überzeugenden 6:0- auf eine 5:1-Formation um, mit Michael Allendorf auf der Spitze. Aber auch diese Umstellung brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Denn Lemgo hielt den Drei-Tore-Abstand über 21:18, 22:19, 23:20, 25:22 und 26:23 bis zur 43. Minute aufrecht.

Aber die MT ließ sich dadurch nicht nervös machen, die Rotweissen schienen geduldig auf ihre Chancen zu lauern. Und die kamen ab Mitte der zweiten Halbzeit dann in geballter Form. Gut aus Sicht der MT, dass diese nun auch konsequent genutzt und in Torerfolge umgesetzt  wurden. Den Anfang machte Marino Maric, der in artistischer Manier einen fast schon verlorenen Ball per Hechtsprung zum 26:24 einnetzte.

TBV-Trainer Florian Kehrmann ahnte wohl, dass seinen Mannen eine MT-Offensive drohte, er nahm eine Auszeit. Allerdings ohne Wirkung. Nach Wiederanpfiff nämlich blieb Sjöstrand Sieger gegen Hermann, was der MT einen schnellen Ballbesitz bescherte. Die ließ sich nicht lange bitten, Michael Müller leistete glänzende Vorarbeit für Patrick Fahlgren, der zum 26:25 (45.) traf. Kurz darauf markierte Zieker zwar das 27:25, aber Michael Müller antwortete postwendend mit dem Anschlusstreffer.

Weil Timm Schneider eine Zeitstrafe absitzen musste und der TBV einen zusätzlichen Feldspieler einwechselte, wurde der folgenden Angriff mit doppelter Überzahl gefahren. Den jedoch machte Sjöstrand jäh zunichte, indem er Valiullin einen guten Ball abkaufte und so einen schnellen Gegenangriff ermöglichte. Und wieder war es Michael Müller, der als Anspieler glänzte und Marino Maric den Ausgleich zum 27:27 ermöglichte. 13 Minuten vor Schluss stand das Spiel also auf des Messers Schneide, die über 4000 Zuschauer wurden merklich ruhiger.

Die MT-Abwehr arbeitet nun wie zu besten Zeiten, der Block mit Maric, Danner und Philipp Müller war von den Lemgoern kaum noch zu überwinden. Dahinter steigerte sich von Wurf zu Wurf Johan Sjöstrand. Die Führung hatte dann Momir Rnic auf der Hand, scheiterte aber an dem inzwischen für Jonas Maier ins Tor gekommenen Piotr Wyszomirski. MT-Trainer Michael Roth nahm eine  Auszeit, um seine Mannen gezielt auf die entscheidende Viertelstunde des Spiels einzustellen. Der Plan ging auf – Fahlgren mogelte sich sogleich geschickt zum 27:28 durch.

Oder sollte es doch noch einmal andersherum gehen? Denn die MT war nach einem Foul von Michael Müller an Suton plötzlich dezimiert und Lemgo griff erneut dank zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torwarts mit doppelter Überzahl an. Aber die Blauweissen taten sich trotz dieses Vorteils schwer, der Wurf von Hermann verfing sich in den Armen des aufmerksamen Maric. Den folgenden Angriff spielte die MT bis zur Schmerzgrenze aus. Die Unparteiischen hatten bereits passives Spiel angemahnt, als sich Philipp Müller ein Herz fasste und das Spielgerät aus gut 10 Metern Entfernung in den oberen Winkel des TBV-Gehäuses hämmerte.

Dieses “Tor des Tages” zeigte Wirkung auf beiden Seiten. Lemgo schien der Schreck in die Glieder gefahren zu sein, während es bei der MT einen weiteren Schub zur Schlussoffensive entfachte. So setzte Zieker einen aussichtsreichen Ball nur an den Pfosten und im Gegenzug düpierte Fahlgren ausnahmsweise von halbrechts den dort postierten Suton und markierte das 30:27 für die Nordhessen. Spätestens damit hatte sich sieben Minuten vor dem Ende das Blatt deutlich zugunsten der Gäste gewendet.

Nun war die MT nicht mehr zu bremsen –  auch wenn Florian Kehrmann die letztmögliche Auszeit für seine Mannen nahm und anschließend zunächst Rnic an Wyszomirski scheiterte. Denn Maric stand bei dem abprallenden Ball goldrichtig und nutzte die Gelegenheit zum 31:27. Hinten blockte Schneider erfolgreich einen TBV-Angriff weg, vorne setzte Fahlgren gekonnt Rnic ins Szene: 27:32. Und als hätte es noch eines weiteren Hinweises bedurft, wie der spätere Sieger heissen würde –  Felix Danner lieferte ihn prompt. Mit seinem Tor zur 33:27-Führung krönte er einen beachtlichen 6:0-Lauf seiner MT. Die beiden letzten Tore des TBV taugten da nur noch zur Ergebniskosmetik

Michael Roth zum Spiel: Mit diesem Sieg, der alles in allem verdient war, haben wir den Bock nun auch auswärts umgestoßen. Nachdem wir in der ersten Halbzeit nicht immer den Zugriff auf die gegnerischen Angreifer bekamen und vorne auch selber einige Chancen ausgelassen haben, haben wir uns in der zweiten Hälfte deutlich gesteigert. Wir haben uns in der Pause verdeutlicht, dass wir die Ruhe bewahren geduldig weiterspielen und in der Abwehr noch zulegen müssen. Das haben wir dann auch umgesetzt. Die Angriffsleistung war heute sehr gut, wir haben in viele Situationen wirklich auf den Punkt gespielt und dabei eine hohe Effektivität erreicht. Wichtig war auch, dass wir die Abwehr stabilisieren konnten und sich Johan im Tor gesteigert hat. Ich bin mit der heutigen Leistung und natürlich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Statistik

TBV Lemgo – MT Melsungen 29:33  (18:17)

TBV Lemgo: Wyszomirski (5 P.), Maier (10 P.) – Månsson 1, Kogut 2, Ramba, Ebner 3, Theuerkauf 3, Stenbäcken, Hermann 6, Suton 1, Valiullin 3, Zieker 10/4.

MT Melsungen: Sjöstrand (7 P.), Verkic (3 P.) –  Maric 4, Sellin 6/3, Golla, Fahlgren 4, Danner 3, P. Müller 2, Rnic 5, Schneider 1, Allendorf 3, Vuckovic 1, Jaanimaa, M. Müller 4.

Strafwürfe: 4/4 – 3/3

Zeitstrafen: 10 Min. – 14 Min. (Kogut, Ramba, Hermann, Valiullin, Zieker – Maric, Sellin, 2x P. Müller, chneider, Vuckovic, M. Müller).

Schiedsrichter: Matthias Brauer (Hamburg) / Kay Holm (Hagen, S-H)

Zuschauer: 4.132, Lipperland-Halle, Lemgo.

Die nächsten Spiele:
Mi., 26.10.2016, 19.00 Uhr: GWD Minden – MT Melsungen (DHB-Pokal), Kampa-Halle Minden
Sa., 29.10.2016, 19.00 Uhr: MT Melsungen – GWD Minden, Rothenbach-Halle Kassel

(Bernd Kaiser)



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