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MT nach 32:28 über Minden im Viertelfinale!

Michael Allendorf (li.) und Nenad Vuckovic. Foto: Alibek Käsler

Michael Allendorf (li.) und Nenad Vuckovic. Foto: Alibek Käsler

Minden/Melsungen. Die MT Melsungen steht nach einem 32:28 (13:19)-Sieg über GWD Minden im Viertelfinale des DHB-Pokals. Den Grundstein für den hochverdienten Sieg legten die Nordhessen in einer starken ersten Halbzeit mit aggressiver Abwehrarbeit, einem überragenden Torhüter Johan Sjöstrand und einer sehr effektiven Angriffsleistung. Beste Schützen vor nur 955 Zuschauern in der Mindener Kampa-Halle waren Gellerud (6) und Svitlica (6/4) für GWD und Sellin (8/3) und Allendorf (6) für die MT. Den Pokalsieg mit einer weiteren guten Leitung bestätigen können die Nordhessen bereits am kommenden Samstag (19:00 Uhr, Rothenbach-Halle), wenn es erneut gegen Minden geht, dann aber in der DKB Handball-Bundesliga.

Mit dem Kantersieg gegen Magdeburg im Rücken hatten die Mindener allen Grund, selbstbewusst in das Pokalspiel gegen die MT zu gehen. Nachdem Johan Sjöstrand den ersten Ball der Hausherren von Freiman noch mit einem tollen Reflex abwehren konnte, musste er den Nachwurf von Svitlica passieren lassen. Von diesem 1:0 nach 36 Sekunden dauerte es fast geschlagene vier Minuten, bis der nächste Treffer fiel. In dem Fall der Ausgleich durch Momir Rnic. Zuvor hatten sich Freiman und Michael Müller erfolglos versucht.

Von da an ging es mit der Torfolge in schöner Regelmäßigkeit abwechselnd weiter bis zum  6:6 (15.). Für die Nordhessen hatten sich bis dahin Michael Müller, Johannes Sellin und Felix Danner erfolgreich als Schützen eingebracht. Und in der Tat, Minden erwies sich in dieser Anfangsviertelstunde als hartnäckiger Kontrahent, der genau wie die MT deutlich zeigte, dass er, im Pokal weiterkommen wollte.

Aber dann, fast wie auf Knopfdruck, zündete die MT den Turbo, legte innerhalb von nur gut drei Minuten einen fulminanten 4:0-Lauf aufs Parkett und zog dadurch zunächst auf 6:10 davon (18.). Was war geschehen? Zum einen zeigte sich jetzt Sjöstrand im Tor als geradezu unbezwingbar,  zum anderen nutzten die MT-Angreifer jede sich bietende Gelegenheit zum erfolgreichen Abschluss. Die vier Tore wurden jeweils nach guter Vorarbeit von vier verschiedenen Schützen erzielt. Das Spiel lief nun wie geschmiert für die MT. Und selbst die Rote Karte gegen Philipp Müller änderte daran nichts. Der Abwehrspezialist hatte den hochgestiegenen Schäpsmeier in der Luft durch einen Schubser aus dem Gleichgewicht gebracht. Weil der Mindener daraufhin auf den Rücken fiel, blieb den Unparteiischen in ihrer Entscheidung fast kein Spielraum.

Wie auch immer, die MT handelte sich dann in der Unterzahl das 7:10 durch Rambo ein, zeigte sich davon aber unbeeindruckt. Denn Sjöstrand lieferte die nächste Glanztat ab und ermöglichte Sellin den nächsten Gegenstoß – 7:12 (21.). Im Minutentakt fielen die Treffer zum 7:13 (Gegenstoß Allendorf) und 7:14 (Michael Müller aus dem Rückraum). Mindens Coach Frank Carstens hatte genug gesehen und nahm die fast schon überfällig Auszeit. Die aber bescherte den Seinen anschließend nur ein kurzes Erfolgserlebnis, indem Sjöstrands Namensvetter auf Mindener Seite zum 8:14 verkürzte.

Drei Minuten vor dem Pausenpfiff, Allendorf hatte mit einem Doppelschlag gerade auf 10:18 gestellt, bahnte sich bereits eine Vorentscheidung an. Allerdings nutzte Minden die verbleibenden Zeit bis zur Pause, um den Zwischenstand mit 13:19 noch etwas erträglicher zu gestalten. Begünstigt wurde das, weil zuvor Rnic nur den Pfosten getroffen hatte.

Bereits nach 5 Minuten kamen die Nordhessen wieder aus den Kabinen zurück, Gabor Langhans der als Rekonvaleszent die Rolle des Co-Kommentators an der Seite von Radio HNA-Reporter Patrick Schuhmacher inne hatte, berichtet, dass es kaum Gesprächsbedarf gegeben habe. Wie auch, angesichts dieses klaren Vorsprungs. Und das sollte noch nicht das Ende sein. Denn die Roth-Schützlinge hielten die Konzentration weiterhin hoch. Der Lohn er Anstrengung: Nach knapp 44 Minuten waren die Mindener beim 18:27 förmlich an die Wand gespielt. Und Coach Carstens sah sich erneut zur Auszeit genötigt.

Was zunächst keinen Nutzen brachte. Die MT- Abwehr war gegen den Mindener Rückraum glänzend disponiert, hatte lediglich mit Kreisläufer Gullerud, der sein erstes Saiosnspiel bestritt, einige Probleme. Und das Spiel nach vorne klappe ebenfalls unvermindert gut. Ob Danner am Kreis freigespielt wurde, Allendorf und Sellin per Gegenstoß erfolgreich waren, oder Michael Müller und Fahlgren aus dem Rückraum trafen, es passte irgendwie alles zusammen.

Was wundert es angesichts dieser Dominanz, dass bei eigener Sieben-Tore-Führung, 13 Minuten vor Schluss, die Aufmerksamkeit etwas nachließ. Allerdings nicht so stark, dass ein Durchwechseln unmöglich geworden wäre. So brachte der MT Coach mit Schneider, der zuvor schon in der Abwehr gestanden hatte,  mit Jaanimaa und Golla neue Akteure in den Angriff. Und auch wenn Minden dann noch vier Tore in Folge gelangen, fehlte ihnen einfach die Zeit, um die MT vom verdienten Sieg abzuhalten. Somit machten Müller & Co mit einem 32:28-Erfolg den Einzug ins Viertelfinale perfekt. Das wiederum wird am Mittwoch 14. Dezember ausgetragen. Die Auslosung der Paarungen wird wohl bereits in der kommenden Woche im Vorfeld einer Bundesligabegegnung erfolgen.

Michael Roth: Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und dadurch fast schon eine Vorentscheidung erzwungen. Nach rund 10 Minuten gelang uns der Zugriff aufs Spiel und von da an haben wir eigentlich alles richtig gemacht. Entscheidend war, dass wir eine gute Abwehr gestellt haben, und dahinter wiederum einen guten Torhüter hatten. Johan Sjöstrand hat sehr viele Würfe aus dem Rückraum antizipiert. Das wiederum hat dazu geführt, dass wir entsprechend viele Angriffe laufen konnten. Dabei haben wir dann das gemacht, was wir am besten können, nämlich schnell hinten raus spielen. Und wenn kein direkter Gegenstoß möglich war, haben wir es immer auch über die zweite oder gar dritte Welle versucht. Erfreulich war auch die sehr niedrige Fehlerquote, vor allem in der ersten Halbzeit. Ab Mitte der zweiten Hälfte haben wir etwas durchgewechselt und einige Spieler geschont. Da ist dann nicht mehr alles gelungen, aber angesichts des deutlichen Vorsprungs war das zu verschmerzen. Ziel war es, in die nächste Runde zu kommen. Das haben wir geschafft und insofern bin ich mit dem Spiel insgesamt sehr zufrieden.

Statistik

GWD Minden – MT Melsungen 28:32 (13:19)

GWD Minden:  Eijlers (9 P.), Kim Sonne – Larsson 1, Jernemyr, Gellerud 6, Doder 2, Michalczik 4, Rambo 4, Korte, Südmeier, Sjöstrand 2, Svitlica 6/4, Schäpsmeier, Freiman 1, Freitag 2, Kozlina.

MT Melsungen: Sjöstrand (13 P.), Verkic –  Maric, Sellin 8/3, Golla 1, Fahlgren 3, Danner 5, P. Müller, Rnic 2, Schneider 1, Allendorf 6, Vuckovic 2, Jaanimaa, M. Müller 4, Haenen.

Strafwürfe: 4/4 – 3/3

Zeitstrafen: 4 Min. – 2 Min. (Kozlina, Rambo – Maric);  Disqualifikation: P. Müller (18:30 Min.)

Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild (Neuried / Offenburg)

Zuschauer: 955, Kampa-Halle Minden.

Spielfilm: 1:0 (2.), 1:2 (6.), 4:4 (12.), 6:8 (18.), 7:12 (22.), 9:15 (26.), 13:19 (HZ), 13:20 (32.), 14:21 (35.), 17:23 (39.), 18:23 (40.), 18:27 (44.), 20:27 (45.), 21:29 (47.), 24:30 (51.), 24:31 (52.), 26:32 (56.), 27:32 (58.), 28:32 (EN)

Das nächste Spiel:
Samstag, 29.10.16, 19:00 Uhr: MT Melsungen – GWD Minden, Rothenbach-Halle Kassel

(Bernd Kaiser)