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Schwalmstädter Brokat-Weberei in „Hauptsache Kultur“

Schwalmstadt. Ein Buch über „die lieben Kollegen“, Deutschlands einzige Brokat-Weberei in Schwalmstadt-Trutzhain, Jonathan Borofskys „Hammering Man“, die Sandmalerin Anne Löper aus Witzenhausen und der 200. Geburtstag von Friedrich Stoltze – das sind unter anderem die Themen der aktuellen Ausgabe von „Hauptsache Kultur“ am kommenden Donnerstag, 3. November, um 22.45 Uhr im hr-fernsehen. Präsentiert wird das Kulturmagazin von Cécile Schortmann.

Der beste Schutz vor Burnout: „Nine to Five – Über die lieben Kollegen und andere Plagen“
Der Arbeitnehmer – ein kleines Rädchen im großen Getriebe – täglich konfrontiert mit den Herausforderungen des modernen Arbeitsalltags: zeitraubende Meetings, anstrengende Kollegen, der ständige Kampf mit moderner Technik – und außerdem: nie Kaffee, wenn man einen braucht. Zum Leidwesen des Arbeitnehmers wird das ganze Arbeitsleben oft von Momenten der Abwehr und des Scheiterns bestimmt. Ein Autorenkollektiv der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bringt diese Momente ans Tageslicht. Jede Woche erzählen die Journalisten des Ressorts „Beruf & Chance“ eine kleine Geschichte am Rande des Acht-Stunden-Wahnsinns in ihrer Bürokolumne „Nine to Five“. Der Titel: ein Synonym für den geregelten Arbeitstag von 9 bis 17 Uhr – die Arbeitszeit eines typischen Büroangestellten – und der Inbegriff des schnöden Joballtags. Jetzt erscheint das gleichnamige Buch. Es ist eine kleine Sammlung von schrägen Begegnungen, seltsamen Aufträgen und skurrilen Situationen aus dem Leben des gemeinen Arbeitnehmers. Warum muss er neuerdings raus aus seiner Komfortzone? Was sind eigentlich „Frollegen“? Darf man beim Chef petzen? Und gibt die Büroküche auch anderes Geschirr preis als Diddl-Maus-Tassen? „Hauptsache Kultur“ hat anlässlich der ARD-Themenwoche „Zukunft der Arbeit“ die Autoren von „Nine to Five“ getroffen und mit ihnen über die Absurditäten des Arbeitslebens gesprochen. Der Kern ihres Buches ist der Tipp, sich dem Frust des Arbeitstages mit Humor zu stellen. Denn Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und das sei schließlich der beste Schutz vor Burnout.

Edle Stoffe made in Hessen – In Schwalmstadt-Trutzhain ist Deutschlands einzige Brokat-Weberei
Kann das funktionieren: eine Weberei, die Brokate und Damaste auf historischen Webstühlen herstellt? Wie vor hundert Jahren, mit Lochkarten, analog statt digital? In Schwalmstadt-Trutzhain gibt es so eine Weberei. In einer Baracke auf dem Gelände eines ehemaligen Kriegsgefangenenlagers ist sie untergebracht. Wie in einem Museum sieht es in der letzten mechanischen Weberei Deutschlands aus. Seit fünf Jahren führt Udo van der Kolk den Betrieb, den er von Helmut Egelkraut übernahm. Dessen Familie gründete die Weberei 1948. Über drei Generationen war sie in Familienbesitz. Bis Mitte der sechziger Jahre erweiterte die Familie Egelkraut die Weberei beständig. Neue Maschinen wurden gekauft, Gebäude errichtet und Stoffe in die ganze Welt exportiert. Bis zu 40 Mitarbeiter arbeiteten damals in der Weberei. Heute sind es nur noch zwei. Eine Zeit lang kämpfte das Unternehmen ums Überleben, und das, obwohl unter anderem die Metropolitan Oper und die Dresdner Semper-Oper zu seinen Kunden zählen. Doch aufgeben kommt für Udo van der Kolk nicht in Frage. Er ist mit viel Herzblut und Liebe dabei. „Die Weberei Egelkraut ist eine Perle, die man nicht einfach sterben lassen darf“, sagt er. „Hauptsache Kultur“ hat mit Udo van der Kolk und dem ehemalige Firmeninhaber Helmut Egelkraut über die wechselvolle Geschichte und die Zukunft der Weberei gesprochen.

Jonathan Borofskys „Hammering Man“ – Kann das weg? Christian Saehrendt ermittelt
Ein jeder kennt sie, die kuriosen – und häufig amüsanten – Geschichten von Kunstwerken, die nicht als solche erkannt und so zum Opfer übereifriger Putzkräfte wurden. Joseph Beuys‘ berühmt-berüchtigte „Fettecke“ ist sicherlich das prominenteste Beispiel dafür, was passieren kann, wenn Künstler mit ihren Werken an einem allgemeinen, eher klassischen Kunstverständnis anecken. Frei nach dem Motto „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ geht der Kunsthistoriker, Publizist und gebürtige Kasselaner Christian Saehrendt jetzt für „Hauptsache Kultur“ auf Suche – nach Kunstwerken im öffentlichen Raum, die kaum noch als solche wahrgenommen werden. Seit 1979 steht sein „Hammering Man“ in aller Welt. Der amerikanische Künstler Jonathan Borofsky hat gleich mehrere der bis zu 22 Meter großen Skulpturen entworfen und aufstellen lassen. Der erste hämmernde Mann war in der „Paula Cooper Gallery“ in New York City zu sehen. 1991 gelangte eine Version des Arbeiters, der unermüdlich mit einem Hammer auf ein Werkstück einschlägt, nach Frankfurt. Passend zur Eröffnung der „Art Frankfurt“ fand die 21 Meter hohe und 32 Tonnen schwere Skulptur ihren Platz direkt vor dem Messeturm. Ist der Stahlkoloss an der Messe zeitlose Kunst? Oder sollte der „Hammering Man“ den Platz besser räumen? Christian Saehrendt ermittelt!

Geschichten und Bilder aus Wüstensand – Sandmalerin Anne Löper aus Witzenhausen fasziniert mit ihrer vergänglichen Kunst
In nur wenigen Minuten fließt aus ihren Händen ein Bild, und gleich verwandelt sie es wieder in ein anderes. Anne Löper aus Witzenhausen malt stimmungsvolle Geschichten mit Sand. Ein einmaliges, vergängliches Schauspiel, denn am Ende sind die Bilder verwischt. Es ist eine Kunst des Augenblicks, die das Publikum immer wieder in Staunen versetzt. Für Hamburg und Dresden entwickelte Anne Löper 80-minütige Shows zur Stadtgeschichte, mit Musik und Soundcollagen, die sie selbst arrangiert hat. Zur Ballade „Die Geisterbraut“ von Antonín Dvorák malte sie ihre Sandbilder live zum Konzert des Orchesters. „Wie macht sie das?“ ist die oft gestellte Frage. „Ich greife nach dem Sand, fühle den Sand und folge mit meinen Augen jedem Strich, den ich mache. Ich darf an nichts anderes denken, sonst macht die Hand etwas anderes“, erklärt Anne Löper. „Hauptsache Kultur“ hat die Künstlerin in ihrem Atelier in Witzenhausen besucht. Wie funktioniert die sehr seltene Kunst des Sandmalens? Auf was kommt es an, damit die Bilder gelingen?

Lokalpoet, Satiriker , Freiheitskämpfer – Zum 200. Geburtstag von Friedrich Stoltze
„Es will merr net in mein Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei“. Mit diesen Versen hat Friedrich Stoltze nicht nur seiner Heimatstadt ein Denkmal gesetzt, er selbst wurde dadurch unsterblich. Geboren wurde er am 21. November vor 200 Jahren. Doch so bekannt sein „Frankfurt“-Gedicht ist: Viele von Stoltzes anderen Verdiensten sind in Vergessenheit geraten. Heutzutage wird er gerne auf seine Mundart-Strophen reduziert – ein Kuriosum aus der Mainmetropole, so wie Ebbelwoi oder Handkäs‘ mit Musik. Dabei war Stoltze mehr: ein Demokrat, der im 19. Jahrhundert aneckte, weil er sich für ein vereintes Deutschland einsetzte. Ein Freiheitskämpfer, der sich für Menschenrechte einsetzte. Und ein politischer Satiriker. Sein Hauptwerk veröffentlichte er überwiegend in Hochdeutsch. In dem Satire-Wochenblatt „Frankfurter Latern“, das Stoltze herausgab, stellte er mit spitzer Feder die Entscheidungen der Regierenden in Frage. Für zahlreiche Karikaturen, die in dem Blatt erschienen, wurde er angezeigt, etwa wegen Majestätsbeleidigung. Vor allem der Reichskanzler des neu gegründeten Deutschen Reiches Otto von Bismarck bekam vom Frankfurter Patrioten ordentlich Konter – was Stoltze die eine oder andere Geldbuße einbrachte. „Hauptsache Kultur“ begibt sich auf die Spuren Friedrich Stoltzes und schaut, warum die Texte des Frankfurters auch 200 Jahre nach dessen Geburt immer noch aktuell sind.

„Hauptsache Kultur“ berichtet über Kulturhighlights in Hessen, über Trends und Tendenzen, über Skandale und Flops. Das aktuelle Kulturmagazin stellt aufregende Macher der hessischen Kulturszene vor, blickt hinter die Kulissen, mischt sich meinungsstark in Debatten ein: aktuell, überraschend, kontrovers. (red)



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