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Wachstumsmarkt Gesundheit – so profitiert die Region

Katharina Kappelhoff (Projekt „landarzt werden“), Georg von Meibom (EAM), Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf (B. Braun Melsungen), Martin Ködding (Klinikum Bad Hersfeld-Gruppe), Holger Schach (Regionalmanagement Nordhessen), Stefan David (Orthopädische Klinik Hess.-Lichtenau), Benno Legler (WifOR Berlin), Tino Truppel (Hübner), Marie-Luise Cardell (Hessischer Rundfunk) und Simone Schubert-Jaworski (medicalnetworks) (v.l.). Foto: Harry Soremski/nh

Katharina Kappelhoff (Projekt „landarzt werden“), Georg von Meibom (EAM), Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf (B. Braun Melsungen), Martin Ködding (Klinikum Bad Hersfeld-Gruppe), Holger Schach (Regionalmanagement Nordhessen), Stefan David (Orthopädische Klinik Hess.-Lichtenau), Benno Legler (WifOR Berlin), Tino Truppel (Hübner), Marie-Luise Cardell (Hessischer Rundfunk) und Simone Schubert-Jaworski (medicalnetworks) (v.l.). Foto: Harry Soremski/nh

Kassel. Am gestrigen Abend hat in den Räumlichkeiten der EAM bereits zum zehnten Mal das traditionelle Pro Nordhessen-Herbstevent stattgefunden. Der Förderverein für die Region, Pro Nordhessen e. V., greift damit Themen auf, die für die Zukunft der Region Nordhessen wegweisend sind. Das diesjährige Thema „Wachstumsmarkt Gesundheit – so profitiert die Region“ hat eindrucksvoll die hohe Bedeutung und große Bandbreite der nordhessischen Gesundheitswirtschaft aufgezeigt.

Mit 95.000 Beschäftigten stellt sie jeden fünften Arbeitsplatz, die Wertschöpfung bei einem Gesamtumsatz von zwölf Milliarden beträgt 4,2 Milliarden Euro, berichtete einführend Benno Legler, der als Experte der Rürup-Kommission aus Berlin angereist war. In seinem Impulsvortrag wies Stefan David, Leiter der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau auf die Stärken der Medizintechnik und Gesundheitsversorgung sowie die großen Chancen durch den 1. und 2. Gesundheitsmarkt (Selbstzahler) hin. Die Erfolgsformel sei dabei die weitere Vernetzung.

In einzelnen Interviews konnten diese Stärken dann konkret aufgezeigt werden: Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf, B. Braun Melsungen AG, machte deutlich, dass der nordhessische Weltmarktführer trotz globaler Orientierung und rund 68.000 Beschäftigten stark in seiner Heimatregion verwurzelt ist. Karsten Honsel, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen Holding, erklärte, dass die Qualität der Patientenversorgung durch Zusammenarbeit und Arbeitsteilung der nordhessischen Kliniken untereinander verbessert werden konnte. Große Chancen lägen im fachlichen Austausch der jeweiligen Stärken zum Beispiel durch Telemedizin.

Martin Ködding, Leiter der Klinikum Bad Hersfeld-Gruppe, erklärte, wie in einem ländlich geprägten Landkreis mit sieben Krankenhäusern Synergien organisiert werden können und das für das Herz- und Kreislaufzentrums Rotenburg durch Kooperation mit starken Partnern wie den Universitätskliniken in Gießen und Marburg immer neuste medizinische Erkenntnisse zur Verfügung stehen. Katharina Kappelhoff, Projektleiterin „landarzt werden“ aus Waldeck-Frankenberg, zeigte auf, wie angehende Hausärzte davon überzeugt werden können, in Waldeck-Frankenberg zu arbeiten und wie gezielte Unterstützung dabei helfen kann.

Simone Schubert-Jaworski, Gründerin der medicalnetworks GmbH, stellte dar, wie ein innovatives Unternehmen aus Nordhessen in einem schwierigen Marktumfeld bundesweit sehr erfolgreich sein kann. medicalnetworks organisiert über integrierte Versorgung mit über 4.000 Netzwerkpartnern die bestmögliche Behandlung für Patienten und spart damit unnötige Kosten im Gesundheitssystem ein.

Zuletzt  zeigte Tino Truppel, Hübner GmbH, warum es sich auch für ein Traditionsunternehmen aus dem nordhessischen Fahrzeugbau lohnt, in neue Gesundheitsprodukte zu investieren – zum Beispiel Geräte zur spielerischen Förderung von Bewegung und Konzentration, einsetzbar in Reha-Therapien, Fitnesstudios und in der Freizeit.

In der anschließenden Diskussion auch mit dem Publikum wurde das Fazit gezogen, dass Nordhessen als einer der führenden Gesundheitsstandorte schon jetzt gut aufgestellt ist. „Wir können aber noch mehr tun, um vom Megatrend Gesundheit in einer alternden Bevölkerung als Region zu profitieren – vor allem durch weitere Vernetzung“, resümierte Geschäftsführer Holger Schach das Ergebnis der Veranstaltung. (red)