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Umfassender Einblick in die Situation in Kabul

GSP-Sektionsleiter Reinhold Hocke (links) mit Referent Oberst i.G. Dr. Michael A. Tegtmeier. Foto: nh

GSP-Sektionsleiter Reinhold Hocke (links) mit Referent Oberst i.G. Dr. Michael A. Tegtmeier. Foto: nh

Fritzlar. Bei der Novemberveranstaltung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik Fritzlar – Schwalm-Eder berichtete Oberst im Generalstabsdienst (i.G.) Dr. Michael A. Tegtmeier von seinem gerade beendeten Einsatz in Afghanistan. Im vollbesetzten Saal des Fritzlarer Soldatenheims erhielten die Gäste Saal einen umfassenden Einblick in die Situation der Krisenregion. Der Referent erzählte von seinen Erlebnisse und Einsichten und auch darüber, wie er mit der ständigen Bedrohung von Leib und Leben umgegangen ist.

Terrorgefahr, Krieg in Syrien und in der Ostukraine sowie die Flüchtlingskrise haben den Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Dennoch leisten immer noch fast 1.000 deutsche Soldaten dort derzeit – weiterhin unter gefährlichen Bedingungen ihren Dienst und beraten die afghanischen Streitkräfte.

Tegtmeier ist im Juli dieses Jahres von seinem sechsmonatigen Einsatz als Berater des Chefs des Stabes des afghanischen Generalstabes in Kabul zurückgekehrt. In seinem Vortrag berichtete er über die Geschichte des Landes, die aktuelle Herausforderungen des Landes, den Alltag als Berater eines afghanischen Drei-Sterne-Generals sowie das Leben im Camp.

Referent Oberst i.G. Dr. Michael A. Tegtmeier vor seine Zuhörern. Foto: nh

Referent Oberst i.G. Dr. Michael A. Tegtmeier vor seine Zuhörern. Foto: nh

Anhand von Bildern und Karten veranschaulichte er die positiven Entwicklungen in Afghanistan in den letzten 15 Jahren. Er verwies auf die vielen positiven Veränderungen in allen Lebensbereichen der Afghanen. Gleichzeitig unterstrich er, dass Afghanistan immer noch eines der unsichersten Länder der Welt sei. Die erkennbare Stabilisierung im Lande sei immer noch lückenhaft. Es bedürfe weiterer Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte sowie finanzieller Unterstützung von außen, um das Land in eine erfolgreiche Zukunft führen zu können.

Die von den Taliban ausgehende Gefahr und Bedrohung halte das Land weiterhin in Atem. Der Referent gab sich überzeugt, dass eine erkennbare Gesprächsbereitschaft gemäßigter Taliban  genutzt werden müsse, um das Land im Ganzen zu befrieden. (red)