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Multimedikation: Schlucken wir zu viele Pillen?

Kostenloser Vortrag im Asklepios Klinikum Schwalmstadt

Schwalmstadt. Je mehr Medikamente Patienten verordnet bekommen, desto größer ist das Risiko nicht erwünschter Wirkungen. Darum geht es am Montag, 6. Februar 2017, 18 Uhr, im großen Vortragssaal des Krankenhauses während eines kostenlosen Vortrages von Dr. Jens Zemke, Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation. Fachlich unterstützt wird er von Apothekerin Anna-Lena Kolbe.

Dr. Jens Zemke, Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation. Foto: Asklepios

Dr. Jens Zemke, Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation. Foto: Asklepios

Forscher zeigen in einer Studie, dass vor allem ältere Patienten, die zahlreiche Medikamente einnehmen, deren Nutzen nicht gesichert ist. „Bei geriatrischen Patienten ist die Vielzahl an Erkrankungen eher die Regel als die Ausnahme. Neben Herz- und Kreislauferkrankungen bestehen oft Asthma, Diabetes mellitus, sowie neurologische oder psychiatrische Erkrankungen. Häufig wird jede Einzeldiagnose nach entsprechenden aktuellen Richtlinien beziehungsweise Leitlinien therapiert, was unweigerlich zu einer Vielzahl an Medikamenten führt. Der geriatrische Patient nimmt daher im Durchschnitt acht vom Arzt verordnete Medikamente ein“, berichtet Dr. Zemke.

Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht eine Übermedikation ab der Einnahme von sechs Medikamenten. Der Vortrag des Chefarztes zeigt wie durch individuelle Auswahl und Sorgfalt bei der Arzneimittelverordnung und Einnahme die Lebensqualität älterer Patienten verbessert werden kann. (red)