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Frederich und Gille beeindrucken bei Meisterschaften der Schüler

Jan Gille steigerte sich im Kugelstoßen auf 10,73 m und holte sich damit souverän den Titel. Foto: Lothar Schattner

Jan Gille steigerte sich im Kugelstoßen auf 10,73 m und holte sich damit souverän den Titel. Foto: Lothar Schattner

Melsungen. Ansehnlich flotte Sprints und einige gute Ergebnisse in den Sprungwettbewerben dürfen keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass die Teilnehmerzahlen in den Schülerklassen der Jahrgänge 2002 und 2003 immer geringer werden. Letztlich kann man Wettbewerbe mit so „stattlichen“ Feldern von zwei bis vier Teilnehmer/innen kaum als meisterschaftswürdig ansehen. Es hat den Anschein, dass man sich nur mehr in Borken, Geismar, Melsungen und Remsfeld um die Athleten dieser Altersklassen bemüht. In die Siegerliste der U16 konnten sich nur vier Vereine eintragen. Wo sind die Schülerinnen und Schüler aus Altmorschen, Gensungen, Guxhagen, Gudensberg, Fritzlar, Steinatal oder Neukirchen? Mit acht ersten Titeln setzte sich der TSV Remsfeld vor der MT Melsungen (6), dem Tuspo Borken (5) und dem TSV Spangenberg (1) durch. Während die U16-Athleten des TSV Geismar dreimal auf Rang zwei landeten, wurden die Nachwuchsathleten des TSV Jahn Treysa dreimal als Dritte ausgezeichnet.

Im Vorjahr lief Fabian Feldmann die 100 Meter fast eine halbe Sekunde schneller als der Melsunger Alexander Frederich. Und deshalb wurde der Remsfelder bei den Hallenmeisterschaften auch dieses Mal wieder als Favorit gehandelt, denn der talentierte Mehrkämpfer legte im ersten 50m-Vorlauf der M15 gute 6,8 Sekunden vor. Diese Zeit wurde von Alexander Frederich im zweiten Vorlauf auf 6,7 Sekunden verbessert, so dass ein spannendes Finale zu erwarten war. Nach einem glänzenden Finish kam Frederich im Endlauf nach 6,5 Sekunden als Erster ins Ziel und lag fast zwei Meter vor Feldmann, der mit 6,7 Sekunden gestoppt wurde. Den dritten Platz behauptete Paul Kirschner (Borken, 7,3) vor Noah Faupel (Geismar, 7,4). Seinen zweiten Titel holte sich Alexander Frederich an diesem Abend im Weitsprung mit einem Vorsprung von 45 Zentimeter. So sehr sich auch die Konkurrenz bemühte, die 5,20 Meter, die der 14-Jährige im ersten Durchgang erzielte, standen wie ein Fels in der Brandung.

Die herausragende Athletin in der U16 war Paula Tetem aus Borken mit fünf Meisterschaften. Foto: Lothar Schattner

Die herausragende Athletin in der U16 war Paula Tetem aus Borken mit fünf Meisterschaften. Foto: Lothar Schattner

Eine eindrucksvolle Vorstellung bot im Hochsprung auch Jonas Plettenberg. Der Spangenberger überquerte als einziger Springer unter dem Beifall der Zuschauer 1,65 Meter und scheint vor einer guten Saison zu stehen. Eine weitere Spitzenleistung gab es durch Fabian Feldmann im Kugelstoßen. Der Dritte der hessischen Hallenmeisterschaften blieb mit 12,11 Meter erneut über der begehrten 12m-Marke. Im der abschließenden 4×1-Rundenstaffel lag Melsungen mit den beiden starken Läufern Alexander Frederich und Navtej Dhaliwal mit großem Vorsprung in Führung, ehe die Startgemeinschaft Schwalm-Eder mit Matthis Heinz (Borken) und Schlussläufer Fabian Feldmann (Remsfeld) zur Aufholjagd ansetzte und im Ziel mit 1:11,9 zu 1:13,0 Minuten noch knapp die Nase vorn hatte.

Im 50m-Lauf der M14 bot Navtej Dhaliwal eine One-Man-Show und erreichte mit 7,0 Sekunden eine großartige Zeit. Matthis Heinz (Borken), der 1000m-Sieger mit 3:23,8 Minuten, verdrängte mit 7,4 Alexander Ludwig (7,7) auf Rang drei, der sich dafür mit dem Sieg im Hochsprung (1,40) entschädigte. Allerdings scheint der Schüler aus Obermelsungen noch nicht seine Vorjahresform zu besitzen, denn auch im Weitsprung blieb er mit 4,11 Meter hinter den Erwartungen zurück und belegte hinter Matthis Heinz (4,25 m) nur den zweiten Platz. Dagegen überzeugte Jan Gille im Kugelstoßen und stellte im ersten Durchgang gleich die Hackordnung klar. Im Vorjahr kam er mit der 3kg-Kugel auf 10,68 Meter und belegte damit den sechsten Platz in der Landesbestenliste. Im ersten Durchgang wuchtete er die 4kg-Kugel auf 10,37 und steigerte sich in seinem vierten und letzten Versuch auf 10,73 Meter. Mit dieser herausragenden Leistung hätte er letzte Woche bei den Landesmeisterschaften in Frankfurt im Kugelstoßen der M14 vor Marvin Baumann (LG Odenwald, 10,59 m) den zweiten Platz belegt.

Bei den Schülerinnen der W15 gab es ein Festival von Paula-Tetem, denn die Schülerin aus Borken gewann bis auf den 800m-Lauf alle Titel. Allerdings musste sie einige Meisterschaften teilen, denn im Sprint sowie im Hochsprung wurden zwei Titel vergeben.

Melsunger Nachwuchsathletinnen. Foto: nh

Melsunger Nachwuchsathletinnen. Foto: nh

Im dritten Vorlauf über 50 Meter erzielten Malin Wagner (Remsfeld) und Paula Tetem (Borken) mit 7,2 Sekunden die gleiche Zeit, so dass man ein packendes Finale erwarten konnte. Im Endlauf bestätigten die beiden Talente ihre Zeit aus dem Vorlauf und weil man mit den Augen keinen Unterschied erkennen und kein Zielfoto zu Rate ziehen konnte, wurden beide Sprinterinnen auf Rang eins gesetzt. Auch im Hochsprung musste das Mehrkampftalent aus Borken ihren ersten Platz teilen. Sowohl Paula Tetem als auch Jolina Harle (Remsfeld) übersprangen 1,30 Meter und hatten bis dahin keinen Fehlversuch. Da sie an der nächsten Höhe scheiterten und auch kein Stichkampf nach Regel 181.8 d durchgeführt wurde, erhielten beide Hochspringerinnen den Titel „Kreis-Hallenmeisterin 2017 in der W15“. Mit 4,54 Meter im Weitsprung sowie mit 8,59 Meter im Kugelstoßen holte sich Paula ihre nächsten Siege und verhalf der Startgemeinschaft Schwalm-Eder als Schlussläuferin zur Staffelmeisterschaft. Im Lauf über sechs Hallenrunden überzeugte Madita Böttcher (MT Melsungen) mit 2:44,9 Minuten.

In der W14 sicherten sich Franka Scheuer und Emily Mengel (beide Remsfeld) je zwei Siege. Während sich Franka über 50 Meter vor ihren drei Trainingspartnerinnen Luzie Aschenbrenner (7,7), Ugne Vlimaviciute (8,2) und Jule Schmoll (8,3) durchsetzte und auch im Weitsprung mit guten 4,45 m nicht zu bezwingen war, holte sich Emiliy Mengel die Titel im Hochsprung (1,40 m) sowie im Kugelstoßen mit 8,37 Meter. Mit 2:58,6 Minuten über 800 Meter rundete Nele Rothauge das gute Abschneiden der Schülerinnen aus Remsfeld eindrucksvoll ab. (ajw)