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Vom Drahtesel zum Tretferrari

Die „Fahrradwerkstatt“ in Schwalmstadt sucht dringend weitere Spendenräder

Hephata-Mitarbeiter Tom Nestler freut sich über Spenden für die Fahrradwerkstatt. Foto: nh

Hephata-Mitarbeiter Tom Nestler freut sich über Spenden für die Fahrradwerkstatt. Foto: nh

Schwalmstadt. Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt? Das muss nicht länger sein. Junge Menschen in Schwalmstadt bekommen ab 18. April mit der „Fahrradwerkstatt“ die Gelegenheit, kaputte Fahrräder wieder flott zu machen. Jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr können Interessierte bis 26 Jahre in den Räumen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) am Hardtberg lernen, wie man Fahrräder repariert. Vom Reifen flicken bis zur Komplettrestauration aus alten Teilen ist alles möglich: Ein gelernter Zweiradmechatroniker und ein Jugendsozialarbeiter geben Tipps und Hilfestellungen für neuen Schwung bei technischen aber auch bei sozialen Problemlagen.

Die Fahrradwerkstatt ist ein kostenloses Angebot der Hephata-Jugend- und Berufshilfe, des ADFC, der Stadt Schwalmstadt und dem Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde. Gefördert wird das Projekt mit Fördermitteln aus dem Bundesprojekt „Jugend Stärken im Quartier“. Als niedrigschwelliges Angebot richtet es sich besonders an alle Jugendliche zwischen 12 und 26. Neben Geflüchteten sollen auch Schulverweigerer und junge Menschen angesprochen werden, die perspektivlos sind und nach beruflicher Orientierung suchen.  „Für uns ist die gemeinsame Arbeit eine gute Möglichkeit, auf die Jugendlichen zuzugehen und ihnen Unterstützung und Beratung in schwierigen Lebenssituationen anzubieten“ erklärt Tom Nestler, der die Jugendlichen vor Ort betreuen wird.

Besonders in einer ländlichen Region wie dem Schwalm-Eder-Kreis ist ein eigenes Fahrrad ein großer Zugewinn an Mobilität und Unabhängigkeit. „Mit diesem Projekt können wir das Freizeit-und Lebensumfeld der jungen Leute vor Ort aufwerten und sie aktiv mit einbeziehen“, freut sich Fritz Gatzke von der Hephata-Berufshilfe. Allerding sei man bei der der Durchführung auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen, da noch Reparaturmaterial benötigen wird:  „Das kann alles sein, vom kaputten Bremshebel oder alten Fahrradschläuchen bis hin zu kompletten Rädern ab 26 Zoll Rahmenhöhe sind wir für jede Spende dankbar“, sagt Gatzke.

Ersatzteil- und Fahrradspenden können bei Reinhart Darmstadt in Frankenhain (Landgraf-Karl-Str. 43, Telefon 06691/22821) oder der Metallwerkstatt am Lindenplatz auf dem Hephata-Stammgelände in Treysa abgegeben werden. Für die Anmeldung zur Fahrradwerkstatt und die persönliche Beratung von Jugendlichen mit Hilfebedarf ist Fritz Gatzke telefonisch unter (06691) 9218683 erreichbar. (red)