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Buch zur Machtübernahme der NSDAP in dritter Auflage

Thomas Schattner. Foto: nh

Thomas Schattner. Foto: nh

Schwalm-Eder. Thomas Schattners Bücher zur „Machtübernahme der NSDAP“ und zu den „Reichspogromnächten im Lokalen“ erscheinen in zweiter und dritter Auflage. Im Jahr 2013 war bereits nach drei Wochen die erste Auflage vergriffen, so dauerte es nicht lange, bis auch die zweite Auflage des Buches vergriffen war. Deshalb hat sich jetzt der Autor auf vielfachen Wunsch dazu entschlossen, eine dritte Auflage des Buches „Zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1925 bis 1934 in Homberg und Umgebung vorzulegen“.

In dem Buch geht es um eine Verzahnung der Jahre der Machtübernahme der NSDAP im Deutschen Reich und im Großraum Homberg ab 1925. Das Buch setzt so früh ein, um die Offenheit der Jahre zu betonen, denn nichts führte zwangsläufig zur nationalsozialistischen Diktatur. Im Zentrum stehen im engeren Sinn die Jahre 1930 bis 1934 auf dem Gebiet des Kreises Fritzlar-Homberg.

Der „Judenpass“ von Margret Goldschmidt (1916 bis 2014) , verheiratete Grundmann, die Homberg im April 1939 Richtung England verließ. Foto: Archiv Thomas Schattner

Der „Judenpass“ von Margret Goldschmidt (1916 bis 2014) , verheiratete Grundmann, die Homberg im April 1939 Richtung England verließ. Foto: Archiv Thomas Schattner

Neben den Ereignissen in Berge, Borken, Frielendorf, Fritzlar, Homberg sowie in Oberhülsa und Wabern werden auch die Ereignisse in Breitenau und Melsungen intensiv beleuchtet.

Die dritte Auflage ist wesentlich ausführlicher bebildert. Deshalb umfasst das Buch auch 210 Seiten, die erste Auflage bestand aus 139 Seiten. Neben zahlreichen Waberner Fotografien (z.B. zum Erntedankfest 1933) und Homberger Fotografien, unter anderem zu den „Dörnberg-Festspielen“, sind auch zahlreiche Fotografien aus den Beständen des Fritzlarer Regionalmuseums eingearbeitet, die unter anderem über die Gauamtswalterschule Walkemühle bei Melsungen und die Fritzlarer Freilichtspiele dokumentieren.

Der 30. Januar 1933 auf dem Homberger Burgberg, Fotografie. Foto: Archiv Oskar Breiding, Homberg

Der 30. Januar 1933 auf dem Homberger Burgberg, Fotografie. Foto: Archiv Oskar Breiding, Homberg

Und auch das Buch zu den Reichspogromnächten im Schwalm-Eder-Kreis ist wieder verfügbar. Dieses Buch versteht sich als Spurensuche der vergangenen jüdischen Geschichte einzelner nordhessischer Gemeinden. So beinhaltet der Band Aufsätze zur Geschichte der jüdischen Minderheit in Borken, Falkenberg, Fritzlar, Hebel, Homberg, Jesberg und Wabern. Zentral sind dabei sind die Darstellungen der Ereignisse in den Reichspogromnächten in vier der genannten Orte. Dass diese in unserer Region zeitlich vor der reichsweiten Pogromnacht stattfand, macht eine Einbettung in die Ereignisse davor (1933ff.) und danach bis in das Jahr 1946 notwendig. Ein zweiter Schwerpunkt des Buches beschäftigt sich mit den Deportationen der nordhessischen Juden nach Riga, Sobibor und Majdanek sowie ins Ghetto Theresienstadt. Auch diese Band wurde inhaltlich und bildlich erweitert.

Beide Bücher können bei amzon erworben werden. Ersteres für 8,62 Euro (30. Januar 1933: Grundlegende Aspekte zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1925 bis 1934 in Homberg und Umgebung,  North Charleston, South Carolina 2017, 3. Auflage, 210 Seiten). Das gleiche gilt für das Buch zu den Reichspogromnächten (75 Jahre Reichspogromnächte: Vom Boykott über die Deportationen zum Holocaust, North Charleston, South Carolina 2017, 2. Auflage, 238 Seiten). Dieser Band kostet 6,96 Euro. (red)