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Leserbrief: Ein Heer aus Hackern

Die neue Teilstreitkraft Cyber und Informationsraum (CIR) wurde gegründet. Die Gründung ist ein längst überfälliger und wegweisender Schritt in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Die Bundeswehr benötigt zum Schutz ihrer komplexen Waffensysteme und Infrastruktur eine sehr gute Expertise. Sie muss in der Lage sein, Angriffe zu erkennen sowie diese abzuwehren und den Angreifer zu isolieren. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres gab es nach Informationen der Bundeswehr 280.000 Cyberangriffe auf deren Netzwerke. Dieser Wert macht das Erfordernis nach einem Cyberabwehr-Kommando mehr als deutlich.

Sogenannte kritische Einrichtungen (KRITIS) wie z.B. die Bundeswehr, der Deutsche Bundestag, Energieversorger und Krankenhäuser sind und werden vermehrt von Hackerangriffen betroffen. Hackerangriffe gegen ein Energieversorgungsunternehmen, ein Krankenhaus oder Waffensysteme der Bundeswehr können katastrophale Auswirkungen haben. Man mag sich das gar nicht vorstellen.

Nun geht es darum geeignete qualifizierte Fachleute mit entsprechenden Expertise für den aktiven Dienst sowie der Cyber-Reserve zu finden. Eine zunehmend wichtige Personalreserve sind die Mitglieder der Reserve Organisation der Streitkräfte. Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. wird mit  seinen mehr als 115.000 Mitgliedern eine wichtige Rolle zu übernehmen haben.

Mike Stannebein, Oberstabsgefreiter d.R.
Fritzlar, 6. April 2017