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Barrieren im Kopf abbauen

Boys‘ Day und Girls‘ Day am 27. April bei der Hephata Diakonie

Foto: Hephata

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Schwalmstadt. „Das machst Du gut Asef, achte darauf, dass die Naht schön glatt ist“ – Ausbilderin Beate Werno ist hochzufrieden mit ihrem Praktikanten. Der 15-jährige Asef ist im Rahmen des Boys‘ Day zu Gast in der Hephata-Ausbildungswerkstatt für Hauswirtschaft in der Industriestraße in Treysa. Einige Räume weiter sägen derweil Hannah (17) und Dorothea (12) an einem Holzstück. Sie nehmen am Girls‘ Day teil, der zeitgleich stattfindet. Die beiden haben sich für die Holzwerkstatt der Hephata-Berufshilfe entschieden.

Am Boys‘ Day und Girls‘ Day haben Jugendliche die Möglichkeit, in vermeintlich untypische Berufe hineinzuschnuppern – in diesem Jahr fanden die Tage am 27. April statt. „Seit vielen Jahren sind der Boys‘ Day und der Girls‘ Day eine feste Größe im Hephata-Jahreskalender“, betont der Vorstandssprecher der Hephata Diakonie, Maik Dietrich-Gibhardt. Viele Arbeitsbereiche und Werkstätten öffnen an diesem Tag ihre Tore für interessierte Jugendliche, um einen Einblick in den abwechslungsreichen Arbeitsalltag bei Hephata zu geben.

Insgesamt 28 junge Menschen nahmen in diesem Jahr das Angebot an und schnupperten Berufsluft. Anfangs noch etwas aufgeregt, waren alle schnell mit Eifer bei der Sache. Der 13-jährige Robin etwa schwang voller Begeisterung den riesigen Schneebesen, der in der Hephata-Zentralküche zum Einsatz kommt.

Foto: Hephata

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„Gerade im sozialen Bereich werden viele Berufe immer noch als vermeintlich klassische Frauenberufe angesehen“, sagt Dietrich-Gibhardt. Sei es die Erzieherin im Kindergarten oder die Altenpflegerin, die sich um gebrechliche Senioren kümmert – vielfach herrsche noch das Bild in den Köpfen vor, dass Frauen von Natur aus besser für soziale Berufe geeignet seien. Im Gegenzug werden Frauen häufig immer noch als zu schwach für handwerkliche Berufe angesehen.

Das sehen Hannah und Dorothea ganz anders. Sie sägen ebenso engagiert an ihren Holzstücken wie die Jungen der Ausbildungsklasse, die nebenan zu Gange sind. Am Ende soll ein Handyständer entstehen, den die beiden dann mit nach Hause nehmen dürfen. Auch Asef, der vor rund zwei Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen ist, lässt sich nicht davon beeindrucken, dass Hauswirtschaft ein vermeintlicher Frauenberuf ist: „Ich finde die Arbeit interessant“, sagt er.

„Mit unserer Teilnahme am Boys‘ Day und Girls‘ Day wollen wir dabei helfen, Barrieren im Kopf abzubauen und Entdeckungen ermöglichen“, schildert Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt. „Denn egal ob Junge oder Mädchen, das Wichtigste bei der Berufswahl ist doch, die eigenen Stärken zu entdecken und Freude an einer sinnvollen Arbeit zu haben.“ (red)



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