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Speerwerfer Henri Alter meldet sich mit 65,28 m zurück

Henri Alter belegte bei den deutschen Hochschulmeisterschaften im  Speerwerfen einen unerwarteten sechsten Platz. Foto: nh

Henri Alter belegte bei den deutschen Hochschulmeisterschaften im Speerwerfen einen unerwarteten sechsten Platz. Foto: nh

Kassel/Melsungen. Bei den deutschen Hochschulmeisterschaften, die an Christi Himmelfahrt im Kasseler Auestadion ausgetragen wurden, überraschte der Melsunger Speerwerfer Henri Alter mit einem unerwarteten sechsten Platz. Alter, der an der Uni Jena Sportwissenschaften studiert, hatte schon Ende April die Prognose gewagt, dass er das Finale der besten acht Werfer in Kassel erreichen würde, nachdem er im Melsunger Waldstadion mit Würfen um die 65-Meter-Marke aufwarteten konnte.

Obwohl er zum Saisonauftakt in Wetzlar am 13. Mai nur auf 59,22 Meter kam, ging er dennoch bei den deutschen Hochschulmeisterschaften sehr optimistisch an den Start. Zum ersten Mal musste der 21-Jährige auch gegen einen absoluten Speerwerfer der Weltklasse antreten. Andreas Hofmann (MTG Mannheim/Uni Heidelberg) ließ seinen Speer zum Saisonauftakt in Offenburg auf 88,79 Meter segeln. Im Auestadion kam der neue Hochschulmeister bei nicht leistungsförderndem Rückenwind auf 84,02 Meter. Mit Nico Rensmann (Leverkusen), der eine Woche zuvor beim Werfertag in Halle 72,31 Meter erzielt hatte, Sascha Graf (SR Yburg Steinbach), in diesem Jahr schon 71,88 Meter und Hendrik Nungeß (Neu-Isenburg), dessen Bestleistung aus dem Jahr 2015 bei 73,24 Meter steht, waren drei weitere 70m-Werfer am Start. Hinzu kamen noch die Newcomer Patrick Hess (LG Staufen) – im Vorjahr 63,37 und dieses Jahr bereits 69,71 Meter und Ricko Meckes (LG Teck), die ebenfalls in der Lage sind, demnächst über 70 Meter zu werfen. Da mit Sebastian Rebischke aus Hannover ein weiterer Werfer am Start war, der im Vorjahr knapp an die 65m-Marke geworfen hatte, kam für den Melsunger Speerwerfer bestenfalls Rang acht in Frage.

Henri Alter eröffnete seinen Wettkampf mit 60,67 Meter und erfüllte auf Anhieb die Norm für die deutschen U23-Meisterschaften in Leverkusen, die mit 60,00 m festgeschrieben wurde. Auch im zweiten Durchgang ließ er mit 60,60 Meter den 800g-Speer trotz störenden Rückenwindes über die 60m-Marke segeln und lag nach zwei Durchgängen auf Rang sieben hinter Hessenmeister Hendrik Nungeß, der sich im zweiten Versuch auf 62,63 Meter verbessern hatte. Nach 59,13 und 57,63 Meter flog Alter´s Speer im vorletzten Versuch mit 60,02 Meter erneut über die begehrte 60m-Linie. Sascha Graf übertraf mit seinen beiden letzten Würfen von 70,37 und 50,51 Meter sogar die 70m-Marke und sicherte sich den zweiten Platz vor Patrick Hess (69,44 m). Auf den nächsten Plätzen folgten Titelverteidiger Nico Rensmann (68,91 m) und Ricko Meckes (68,27 m). Hendrik Nungeß hatte sich im fünften Durchgang auf 65,18 Meter verbessert und ließ im letzten Versuch 64,37 Meter folgen. Damit belegte der Südhesse Rang sechs.

Fünf Meter zurück folgte Henri Alter, dessen Speer bei jedem seiner fünf Würfe immer stabil in der Luft lag. Aber der Melsunger Speerwurfspezialist hatte seine Beschleunigungsbewegung viel zu früh abgeschlossen, so dass seine Explosivität ins Leere führen musste. Im letzten Durchgang konzentrierte sich der Student der Sportwissenschaften besonders auf seinen Abwurf. Nach einem schnellen Anlauf führte er die finale Schlussbeschleunigung von der rechten Brust ausgehend besser durch. Damit konnte er den Speer gut nach vorne bringen und ihn beim Abwurf besser treffen. Obwohl das Gerät nicht so gut flog wie in seinen vorausgegangenen Versuchen, bohrte sich der Speer hinter der 65m-Linie in den Rasen des Auestadions. Hendrik Nungeß, der im Vorjahr bei den deutschen U23-Meisterschaften mit 70,94 Meter für kurze Zeit auf Goldkurs lag und am Ende die Bronzemedaille in Empfang nehmen durfte, lag bis dahin mit 65,18 Meter auf Rang sechs. Es schien, als sei der Speer von Henri Alter einige Zentimeter weiter geflogen. Es dauerte nicht lange bis die Kampfrichter die Weite ermittelt hatten und 65,28 Meter auf der Anzeigetafel stand. Das bedeutete Platz sechs vor Hendrik Nungeß und neue hesssiche Jahresbestleistung für Hessens Männer. (ajw)