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Auch Waldeck gründet BI gegen Massentierhaltung

Antrag zum Bau einer Hähnchenmastanlage in Waldeck schon eingereicht

Über 300 Bürgerinnen und Bürger informierten sich in Waldeck über die Folgen der Massentierhaltung. Foto: Betzler

Über 300 Bürgerinnen und Bürger informierten sich in Waldeck über die Folgen der Massentierhaltung. Foto: Betzler

Waldeck/Gudensberg. Vor wenigen Wochen wurde die Bürgerinitiative ProWaldeck – Gegen Massentierhaltung gegründet. Zahlreiche Bürger haben sich zusammengetan, um den Bau einer Großmastanlage für Hybridhähnchen zu verhindern. Am Samstag erhielt die BI Post vom Regierungspräsidium Kassel. Nun ist es amtlich: Der Investor Karl Schwalenstöcker, Pächter der Domäne Waldeck und Mitglied in verschiedenen gemeindlichen Gremien (u.a. Bauausschuss, Ortsbeirat), hat bereits am 1. Juni einen Genehmigungsantrag für die Anlage gestellt. Nach Angaben der BI Chattengau gegen Massentierhaltung steht die geplante Mastanlage in unmittelbaren Zusammenhang mit dem erweiterten Geflügelschlachthof des holländischen Großkonzerns Plukon in Gudensberg, wo jährlich über 37 Millionnen Hähnchen geschlachtet werden.

Die Bürgerinitiative ist verärgert. Am 7. Juni fand eine große Informationsveranstaltung der BI statt. Der Investor war anwesend, ebenso zirka 50 Landwirte, die vom Kreisbauernverband mobilisiert worden waren. Schwalenstöcker habe sich nicht zu seinen Plänen geäußert und stattdessen einen Flyer im Foyer verteilt, berichtet die BI. Im Flyer werde die Massentierhaltung – bis zu 80.000 Hähnchen sollen in der Anlage gemästet werden – in jeglicher Hinsicht beschönigt.

Die Bürgerinitiative ProWaldeck bezeichnet es als Zynismus, wenn es darin unter anderem heißt, dass die Tiere ausreichend Platz hätten und deutsche Maßstäbe erheblich besser seien als im Ausland. Fakt sei vielmehr, dass Billigfleisch in Massen für den Export produziert werde. Auch die Behauptung, es würden nur wenige Antibiotika eingesetzt, stimmt nicht mit der Realität überein, denn 85 Prozent aller in Deutschland eingesetzten Antibiotika landeten in der Tierhaltung.

Die Referenten und BI-Mitglieder (von links): Andreas Grede (BI-Chattengau), Dr. Markus Schimmelpfennig, Josefine Lyda (Greenpeace Kassel), Madelon Koning, Susanne Friedrichs, Barbara Friedrichs, Heike Lundt (alle BI ProWaldeck). Foto: Betzler

Die Referenten und BI-Mitglieder (von links): Andreas Grede (BI-Chattengau), Dr. Markus Schimmelpfennig, Josefine Lyda (Greenpeace Kassel), Madelon Koning, Susanne Friedrichs, Barbara Friedrichs, Heike Lundt (alle BI ProWaldeck). Foto: Betzler

Die BI sei enttäuscht, dass das Genehmigungsverfahren offenbar still und möglichst unbeachtet von der Öffentlichkeit ablaufen sollte. Dabei betreffe es in Waldeck alle Bürger
und ganz besonders jene, die vom Tourismus leben. So fragt die BI: Was ist mit den Image- und Umweltschäden für den Luftkurort Waldeck?

Gerade erst sei in der lokalen Presse über die einzigartige, schützenswerte Natur an den Nordhängen des Edersees („ein letztes Refugium für seltene Arten“, so Landschaftsplaner Norbert Panek) berichtet worden. Einzig Bürgermeister Feldmann mochte sich in der Zeitung zu diesem Thema nicht äußern. Für die BI stelle sich die Frage, ob er bereits wisse, dass die FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat) in der Gemarkung Waldeck schon bald erheblichen Umweltbelastungen ausgesetzt sein werden?

BI-Sprecherin Madelon Koning betont: „Der Nationalpark Kellerwald-Edersee wurde unter die zehn schönsten Wälder der Welt gewählt. Gute Luft und unverbaute Landschaft locken Touristen. Dieses Bauvorhaben ist zerstörerisch für die wichtigste wirtschaftliche Erwerbsquelle im Ortsteil Waldeck, den Tourismus. Dass der Investor seine Pläne durchsetzen will, ist klar. Wir fragen uns, warum die Stadt Waldeck nicht schon sehr frühzeitig mit einem klaren Nein diesem absolut schädlichen und schändlichen Vorhaben ein Ende gesetzt hat.“

Weitere Informationen unter www.ProWaldeck.de. (red)



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6 Kommentare zu “Auch Waldeck gründet BI gegen Massentierhaltung”

  1. Anonym

    Bleibt nur noch die Frage wo Sie, die so da gegen sind, einkaufen, ob Sie Hähnchenfleisch kaufen oder nicht spielt dabei kaum eine Rolle. Denn wenn Sie billig einkaufen, dann unterstützen Sie genau diese Art von Tierhaltung. In den meisten Fällen würde ich vermuten, die Verbraucher sind einfach schlecht informiert, es ist schwer heutzutage den Durchblick zu behalten. Aber letzendlich: Solange der Verbraucher sein Einkaufsverhalten nicht ändert und mehr Geld für sein Fleisch ausgibt wird es diese Ställe geben. Bürgerinitiative hin oder her. Der Landwirt ist letzendlich der „kleinste“ Teilhaber an dieser Produktionskette. Er ist Unternehmer, der sein „kleines“ Unternehmen natürlich irgendwie weiter entwickeln muss um zu überleben. Er ist jemand, der seine Frau und seine Kinder versorgen muss. Wieso soll eine Stadt Waldeck einem Landwirt die Zukunft verbauen? Meinen Sie wirklich dass die Touristen bei so einem Bauvorhaben nicht mehr nach Waldeck kommen, an unseren schönen Edersee? Meinen Sie nicht, dass diese ganze Hetzte bei den Touristen viel mehr etwas auslöst, was sie zum Fernbleiben animiert? Schieben Sie nicht immer den Schwarzen Peter jemanden anderes zu. Jeder kann erstmal bei sich selber anfangen um etwas zu verändern. Letzendlich wird es durch solche absolut negativen Artikel mit fehlenden Hintergrundinformationen doch nachher für alle Seiten nur noch Verlierer geben…

  2. Michaela

    Schade das hier jemand anonym schreibt. Das finde ich echt Müll.
    Ein Mensch, der einen Arsc….in der Hose hat nennt Ross und Reiter.

    Jeder sollte dazu stehen, wie er darüber denkt.

    Deshalb bin ich mit der Familie in Waldeck nicht böse. Wir mögen die Familie persönlich geren und können sie eigentlich nicht verstehen. Das habe ich auch immer gesagt. Es geht hier um Massentierhaltung Allgemein. Die Politik muss umdenken. Die Menschen auch.

    Wenn ich sehe, was unsere Fewo Gäste , Lebensmittel die abgepackt gekauft werden, bei Abreise einfach in der Mülltonne, noch nicht mal in der Biotonne, entsorgt werden, dann finde ich es echt traurig. wenn sie mich fragen, wenn sie anreisen und einkaufen möchten, wo ist der nächste Aldi oder Lidl (denn diese Herren kommen auch nicht zu uns als Gast) gibt, sage ich…. Wir haben einen Lebensmittelgeschäft in Waldeck, dort können Sie regionale Lebensmittel frisch kaufen .

    Jedenfalls können wir diese Mastanlage, nicht mit unserem naturfreundlichen Tourismus ( wir sind Nationalparkpartner) , der für Weltnaturerbe, Nationalpark Kellerwald-Edersee steht, vereinbaren.

    Schaut nach Oberwerbe „GENfreieZone“ damit wird Werbung schon an den Ortseingängen gemacht. Aber von allen belächelt. Wir haben die Bauernhofmolkerei im Hotel mit Naturjoghurt und frische Milch von Heinfried Emden im Angebot. Und das ist etwas, was wir Leben und lernen müssen. Es schmeckt einfach viel besser . Unsere Gäste honorieren das.

    Der Landwirt aus Niedersachsen hat bei der Versammlung gut gesprochen. Warum immer größer werden?
    Warum denken die Landwirte nicht um. Weniger Massentierhaltung= gleich weniger Antibiotika=
    gesündere Tiere, bessere Umwelt, höherer Verkaufspreis. Selbstvermarktung der Landwirte (aber macht es Euch zu viel Arbeit?)

    Glaubt Ihr Groß-Landwirte, das,wenn die Firma Plukon, mit Euch keinen Profit mehr macht, Euch hilft?, Euch wird sie sagen… Ihr müsst noch Größer werden, der Landwirt macht es… Die Preise fallen immer mehr in den Keller.. Ein Rad ohne Ende…. Plukon geht weg, schließt den Laden, was macht denn dann der Landwirt???? Kann er die Banken noch bedienen? Oder muss er schliessen?

    Das sind die Heuschrecken, die in Holland nicht mehr dürfen….

    Die Gewinner sind nicht die Landwirte…. sondern die chemische Industrie und Landmaschinenhersteller…und natürlich die Banken.

    Außerdem , hat mir noch keiner erklären können… was passiert mit der Entsorgung von dem Hühnchenmist, den abgestorbenen Hühnern? Das ist doch Sondermüll? Antibiotika belastet, multiresistente Keime? wo geht das hin? In die Biogasanlage, dann Rest in Güllebehälter und wieder auf unsere Felder????

    Aufnahme Getreide??????

    In Nordrheinwestfalen und Niedersachsen gibt es doch neuerdings Einschränkungen für die Ausbringung von Gülle. Oder ist das nicht so?

    Ich kann es nicht mit unserem Tourismus vereinbaren und hoffe das Land Hessen und unser RP und das Parlament der Stadt Waldeck sieht es genauso.

    Wir denken auch an unsere Zukunft und der unsere Kinder und Enkelkinder, auch wir haben die Nachfolge gesichert. Gott Sei Dank.

    ps. Auch der Naturtourismus schafft Arbeitsplätze.. und nicht wenig.

    Bitte auch darüber mal nachzudenken!

    Herzliche Grüße

    Familie Wiesemann-Siebert

  3. Susanne Friedrichs

    Lieber anonymer Schreiber,

    zunächst einmal möchte ich klar stellen, dass unsere Bürgerinitiative keine Hetze betreibt. Wir agieren immer offen und öffentlich, es geht uns um die Sache. Wir vertreten einfach eine andere Meinung als der Investor, der sein Anliegen ebenso offen und öffentlich vertreten könnte!

    Die Gäste schätzen unsere Aktivitäten, wie man an den zahlreichen Unterschriften und Kommentaren auf der Seite unserer Online-Petition sehen kann. Den Gästen ist es nicht egal, ob es in Waldeck Mastanlagen gibt. Auch das sollte der Investor zur Kenntnis nehmen.

    Der Investor ist kein Opfer, er agiert als Geschäftsmann! Er plant ein landwirtschaftliches Großprojekt, und man kann mit Recht daran zweifeln, dass er nur mit diesem Projekt seine Familie weiter ernähren kann.
    Unsere Kinder müssen durch Aus- und Weiterbildung den Zugang zu einem erfüllten Berufsleben finden, manchmal auch mühsam. Ob Hähnchenmastanlagen einen Landwirt, der mit Leib und Seele Landwirt ist, auf Dauer auch glücklich machen, wage ich zu bezweifeln.

    Es muss nicht verwundern, dass agrarindustrielle Anlagen in einem Tourismus- und Luftkurort nicht so ohne weiteres hingenommen werden. Selbst der Bürgermeister fürchtet inzwischen Imageschäden und ist sich nicht sicher, wie sich die Mastanlagen auf die Luftqualität auswirken würden, wenn sie kommen.

    Und noch ein Letztes: Meine Einstellung drückt sich in meinem Kauf- und Essverhalten aus und das nicht erst seit gestern, sondern schon seit vielen Jahren. Fangen Sie da eigentlich auch bei sich im Kleinen an?

    Dem anonymen Schreiber wünsche ich für die Zukunft mehr Mut zu seiner Meinung zu stehen.

    Mit freundlichem Gruß

    Susanne Friedrichs

  4. Heike Lundt

    Es wird höchste Zeit unser Kauf – und Essverhalten umzustellen !

    Wir können nicht immer nur den Fehler der Politik zu schieben – NEIN – WIR, die Bürger und Endverbraucher machen die Politik und müssen unser Kaufverhalten schleunigst überdenken. Nur so können wir nachhaltig einen gesunden Umgang mit unseren Lebensmitteln garantieren und natürlich mit deren Produktion. Und da kann jeder im Kleinen bei sich
    anfangen.

    Nur ein Beispiel, furchtbar zu sehen, wie große Ketten, wie M, Werbung machen , für ihre Chicken MacNuggets,
    wenn die lieben Kinderchen wüssten , wie ihre Nuggets hergestellt werden, würden sie diese bestimmt nicht mehr bestellen. Und genau da sind wir wieder bei unserem Thema „Hybridhähnchen“ und Hähnchenmastanlagen , die generell als Auslaufmodell verboten werden sollten. Es gibt schon viel zu viele!

  5. Regina Lommatzsch

    Zu 1.) Anonym: Das Angebot bestimmt durchaus die Nachfrage. Gibt es kein billigbillig, keine wird auch irgendwann keiner mehr Antbiotikahühnchen fragen.

  6. Regina

    Zu 1.) Anonym: Das Angebot bestimmt durchaus die Nachfrage. Gibt es kein billigbillig, keine wird auch irgendwann keiner mehr Antbiotikahühnchen fragen.


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