Startseite

Ihre Werbung hier!

SEK-News ist die unabhängige Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis. Täglich neu und kostenlos.

Silber für Lorenz Funck und Franziska Ebert

Das erfolgreiche MT-Team bei den Landesmeisterschaften in Gelnhausen. Foto: nh

Das erfolgreiche MT-Team bei den Landesmeisterschaften in Gelnhausen. Foto: nh

Gelnhausen/Melsungen. Für zwei Tage wurde das Stadion in Gelnhausen zum Mekka für Hessens beste Leichtathleten, denn auf der städtischen Sportanlage wurden die Landesmeisterschaften für die Männer, Frauen und Jugendliche der U18 ausgetragen. Die sieben Starter der MT 1861 Melsungen, die fast alle persönliche Bestleistungen ablieferten, hatten durch ihre starken Auftritte das gehalten, was man sich von ihnen in der Barbarossastadt versprochen hatte. Obwohl die Witterungsbedingungen an beiden Tagen gut waren, verhinderte ein böiger Wind ab den Läufen über eine Stadionrunde noch bessere Leistungen.

Franziska Ebert verbesserte sich als Zweite über 400 Meter der WU18 auf 59,38 Sekunden. Foto: nh

Franziska Ebert verbesserte sich als Zweite über 400 Meter der WU18 auf 59,38 Sekunden. Foto: nh

Die Wettkämpfe begannen mit dem 5000-Meter-Lauf der Männer und Frauen, die gemeinsam gestartet wurden. Lorenz Funck hatte diese Strecke Ende April in Hofgeismar in 16:46,88 Minuten bewältigt und sich seit dieser Zeit intensiv auf diese Meisterschaften vorbereitet. Geplant war in Gelnhausen eine Zeit unter 16 Minuten. Dafür sollte er die fünf 1000-Meter-Abschnitte in jeweils 3:11 Minuten laufen, um die Norm für die Süddeutschen Meisterschaften am 30. Juli in Ingolstadt zu erfüllen. Aber bereits vor dem Startschuss war den Ausdauerspezialisten klar, dass der böige Wind nicht leistungsfördernd war.

Sowohl Philipp Stuckhardt (LG Alheimer), im Vorjahr Meisterschaftszweiter mit 15:17 Minuten, als auch Lisa Oed, Siegerin bei den Frauen weit hinter ihren 5000m-Bestzeiten zurück. Stuckhard, der im Mai mit 15:08 Minuten gestoppt wurde, holte sich nach 15:41,56 Minuten den Titel. Lisa Oed lief am 13. Mai in Bautzen die 5000 Meter in 16:46,87 Minuten und blieb damit 0,01 Sekunden unter der Jahresbestzeit von Lorenz Funck.

Gemeinsamer Start der Männer und Frauen über 5000 Meter. Foto: nh

Gemeinsamer Start der Männer und Frauen über 5000 Meter. Foto: nh

Aber in Gelnhausen kam die talentierte Läuferin aus Hanau erst anderthalb Minuten nach Lorenz Funck ins Ziel, denn der Vorjahres-Jugendliche aus Obermelsungen präsentierte sich in einer glänzenden Form. Er lief die 1000m-Marke in 3:13 Minuten an und benötigte für den zweiten Abschnitt 3:09 Minuten. Den dritten Kilometer legte er in 3:11 Minuten zurück. Weil er den Anschluss an Philipp Stuckhardt verloren hatte und hinter ihm eine große Lücke klaffte, musste er den vierten 1000m-Abschnitt allein laufen und blieb deshalb mit 3:16 Minuten fünf Sekunden hinter der Marschtabelle zurück. Nachdem er die 4000m-Marke in 12:49 Minuten passiert hatte, musste er den letzten Kilometer unter 3:11 Minuten laufen, um zum ersten Mal unter 16 Minuten zu bleiben. Aber auf der Gegengeraden gegen den starken Wind anzukämpfen, kostete noch mehr Kraft und Energie.

Lorenz Funck, der auf die Minute top-fit war, kämpfte auf den letzten zweieinhalb Runden und imponierte mit einer Zeit von 3:13 Minuten. Nach 16:02:72 Minuten schob er sich als hessischer Vizemeister weiter ins Blickfeld der Ausdauersportler. Von Markus Heidl (Frankfurt), der einen Monat zuvor in Pfungstadt die 5000 Meter unter 16:30 lief und damit fast 20 Sekunden schneller war Lorenz Funck bei seiner Jahresbestzeit, hatte man erheblich mehr Widerstand erwartet. Aber auch Heidl wurde ein Opfer des böigen Windes und sicherte sich nach 16:58,59 Minuten den dritten Platz.

Katharina Wagner, ganz rechts,  machte auf den letzten 50 Metern noch Boden gut und verbesserte sich als Vierte auf 60,29 Sekunden. Foto: nh

Katharina Wagner, ganz rechts, machte auf den letzten 50 Metern noch Boden gut und verbesserte sich als Vierte auf 60,29 Sekunden. Foto: nh

Nach dem Meldeergebnis wurde ein spannender Wettbewerb im Dreisprung der Männer erwartet. Während Daniel Gescheidle (Nauheim, 14,08 m), Tobias Heblik (Hanau, 13,99 m) und Peter Schaffrath (Fulda, 13,87 m) den Kampf um die Medaillen unter sich ausmachen sollten, wurde ein packender Kampf um die Plätze vier bis sieben zwischen Sebastian Merx (Roth, 13,35 m), Herolind Requica (Heppenheim, 13,30 m), Martin Triebstein (Bebra-Rotenburg, 13,07 m) und Sebastian Roth (Schwalbach, 12,93 m) erwartet.

Tobias Stang (Melsungen) stand mit 12,54 Meter an neunter Stelle in der Meldeliste. Aber wieder einmal war der Malsfelder die Zuverlässigkeit in Person. Er begann mit 12,68 Meter und übertraf seine Jahresbestleistung um vierzehn Zentimeter. Seine verbesserte Sprungkraftfähigkeit demonstrierte er bei den nächsten Versuchen. Obwohl er dreimal vor dem Brett absprang, wurden für ihn Weiten zwischen 12,50 und 12,65 Meter ermittelt. Als er im fünften Durchgang seinen Anlauf verlängerte, trat er einen 13m-Sprung nur hauchdünn über. Aber mit dieser Weite machte er der Konkurrenz deutlich, dass man mit ihm noch im letzten Durchgang rechnen musste, auch wenn er bis dahin nur auf Rang acht lag. Während sich Gescheidle den Titel mit 14,10 Meter vor Heblik (13,99 m) und Schaffrath (13,93 m) sicherte, verbesserte sich Tobias in diesem packendem Finale im letzten Versuch auf 12,99 Meter und zog an den vor ihm liegenden Merx (12,72), Ahlers (12,87 m), Triebstein (12,92 m) und Roth (12,97 m) vorbei und untermauerte seine starke Form mit einen unerwarteten vierten Platz.

Lisa Arend war nach ihrem Kanada-Urlaub mit ihrer Hammerwurfweite zufrieden. Foto: nh

Lisa Arend war nach ihrem Kanada-Urlaub mit ihrer Hammerwurfweite zufrieden. Foto: nh

„Wir mussten wegen der drehenden Winde – Gegenwind von 0,3 bis 3,2 m/sec Rückenwind – die Anlaufmarke ständig variieren. Aber der Wettkampf hat Spaß gemacht und mit dem Ergebnis bin ich auch zufrieden, obwohl es mit einer 13m-Weite noch nicht geklappt hat“, sagte Tobias nach dem „Dreisprung-Krimi“, für den sich elf Athleten qualifiziert hatten.

Grund zur Freude hatten auch Melsungens 400m-Läuferinnen, die fast alle persönliche Bestzeit liefen. Im 400m-Finale der WU18 imponierte vor allem Franziska Ebert mit einer weiteren starken Leistungsverbesserung. Die 17-Jährige lag mit ihrer Zeit von 60,28 Sekunden, die sie als Siegerin bei den nordhessischen Meisterschaften lief, auf Platz sieben in der aktuellen Landesbestenliste. Auf Bahn zwei startend, erlief sie sich durch einen taktischen, vor allem aber kämpferischen Einsatz die Vizemeisterschaft.

Aus Mangel an Erfahrung begann sie bei solchen Windverhältnissen etwas zu langsam. Doch in der letzten Kurve überholte sie nicht nur die außer Wertung laufende Charlotte Baden (Haan), die mit einer Bestzeit unter 60 Sekunden anreiste, sondern auch die Titelverteidigerin Pauline Grabinger (Eintracht Frankfurt), die im Vorjahr die Stadionrunde ebenfalls unter einer Minute zurücklegte. Auf der Zielgeraden lieferte Franiska im Beisein ihrer Eltern der Lokalmatadorin Alisha Zwergel einen harten Zweikampf, aber der Rückstand war zu groß. Unter dem Beifall der Zuschauer verbesserte sich die Vorjahres-Schülerin auf 58,79 Sekunden und war damit drei Schritte früher im Ziel als die Geschwister-Scholl-Schülerin aus Röhrenfurth.

Lynn Olson (Mitte) beeindruckte mit einem couragierten 400-Meter-Rennen. Foto: nh

Lynn Olson (Mitte) beeindruckte mit einem couragierten 400-Meter-Rennen. Foto: nh

Im Lauf zuvor gefiel Lynn Olson mit 62,74 Sekunden als Zweite hinter Emma Kronberger (Wiesbaden, 62,00) und deutete damit an, dass sie bei besseren Bedingungen ebenfalls in der Lage ist, die 400 Meter unter 62 Sekunden zu laufen.

Als Julia Merbach (Kirchhain) nach ihrem 800m-Sieg für die 400 Meter eine Nachmeldung abgab, stand sie zumindest schon auf dem Papier als Siegerin fest. Die 23-Jährige, die in diesem Jahr bereits die 800m in 2:13 Minuten gelaufen war, wurde auch ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich in 58,99 Sekunden vor Daria Wall (Fulda, 59,60) und Natascha Seifert (Kronberg, 60,13) durch. Schnelligkeit und Stehvermögen auf den letzten Metern werden heutzutage in Rennen dieser Art gebraucht, um sich durchsetzen zu können. Katharina Wagner hatte sich für Gelnhausen vorgenommen, die 400 Meter zum ersten Mal unter einer Minute zu laufen. Aber sie hielt sich anfangs etwas zurück und als sie auf der Zielgeraden so richtig „ins Rollen“ kam, war die Konkurrenz schon enteilt. Aber die 22-Jährige machte auf den letzten 50 Metern noch Boden gut und verbesserte sich als Vierte auf 60,29 Sekunden. Wenn sie neben ihrer Schnelligkeit noch den Mut aufbringt, die erste Hälfte stärker anzulaufen, sind Zeiten unter 60 Sekunden keine Utopie mehr.

Rabea Pöppe lief ein hervorragendes Rennen und belgte mit neuer Bestleistung von 61,07 Sekunden Rang sechs bei den Frauen. Foto: nh

Rabea Pöppe lief ein hervorragendes Rennen und belgte mit neuer Bestleistung von 61,07 Sekunden Rang sechs bei den Frauen. Foto: nh

Im ersten 400m-Zeitendlauf beeindruckte Rabea Pöppe, die mit einer Oberschenkelverkrampfung an den Start ging und durch eine Energieleistung auf der Zielgeraden hinter Ellise Meyer (LG Bad Sooden, 60,40) noch den Vorstoß als Zweite vor Lene Schütz aus Burgsolms (62,52 Sek.) schaffte. Die 61,07 Sekunden bedeuten für die Spangenbergerin eine neue persönliche Bestzeit und damit in der Endabrechung auf Rang sechs auch ein ganz hervorragendes Rennen.

Am zweiten Tag der Meisterschaften sicherte sich Lisa Arend im Hammerwerfen der Frauen den vierten Platz. Vier Tage nach ihrem dreiwöchigen Urlaub in Kanada fand sie erst spät in den Wettkampf. Nachdem sie beim Einwerfen zweimal den Hammer in das Netz warf, ging sie unsicher in den Wettbewerb. Die 26-Jährige begann mit einem ungültigen Versuch und steigerte sich im vierten Durchgang über 41,09 und 42,51 Meter auf 44,78 Meter. Mit 44,53 Meter bestätigte sie mit ihrem letzten Wurf ihre Weite.

Schade, dass Tobias Stang Schwierigkeiten mit seinem Schrittrhythmus hatte, sonst wäre eine Zeit unter 59 Sekunden möglich gewesen. Foto: nh

Schade, dass Tobias Stang Schwierigkeiten mit seinem Schrittrhythmus hatte, sonst wäre eine Zeit unter 59 Sekunden möglich gewesen. Foto: nh

Nach seinen guten Trainingsergebnisse machte sich Tobias Stang über 400 m Hürden selbst sehr viel Druck, denn er war in der Lage, die Stadionrunde mit den zehn Hürden zum ersten Mal unter 59 Sekunden zu laufen. Aber schon an der zweiten Hürde kam er aus dem Schrittrhythmus und verlor schon wertvolle Zeit. Als ihm an der sechsten Hürde dieses Missgeschick noch einmal passierte, musste er im Kampf um Platz vier schon frühzeitig die Waffen strecken. Trotz dieses Fatalität verbesserte sich der 21-Jährige auf 60,38 Sekunden und lag als Siebter nur 1,2 Sekunden von Platz vier entfernt. „Unser Lauf wurde – ohne uns zu informieren – fünfzehn Minuten nach vorn verlegt. Aber daran lag es nicht. Nach den guten Zeiten im Training, war ich mir sicher, dass ich in Gelnhausen persönliche Bestzeit laufen würde, aber ich wollte zuviel und kam bereits an der zweiten Hürde mit dem falschen Bein an“, sagte Tobias Stang enttäuscht.

Zwei Jugendliche aus Melsungen standen bei der Siegerehrung über 400 Meter der U18 auf dem Podest. Foto: nh

Zwei Jugendliche aus Melsungen standen bei der Siegerehrung über 400 Meter der U18 auf dem Podest. Foto: nh

Die Ergebnisse der Melsunger Starter lösten bei Alwin Wagner weiteren Optimismus aus. „In Gelnhausen gab es für unsere Athleten einen weiteren Schub nach oben, der in den aktuellen Bestenlisten – vom Kreis bis zum Land – zu erkennen ist, sagte der Trainer. (ajw)



Tags: , , , , , , , ,


Ähnliche Beiträge

Bisher keine Kommentare


Einen Kommentar schreiben

© 2006-2024 SEK-News • Powered by WordPress & Web, PR & Marketing• Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS)Kommentare (RSS)ImpressumDatenschutzAGB