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Kinder erlebten spannendes Abenteuerzeltlager

Andrej Kutschergin, Alexander Blümel, Lennart Czernecki, Thorsten Kurzrock, Jannik Löwe, Elias Heinemann, Maja Zerbes, Tobias Wenderoth, Gustav Plock, Lara Ebert, Devon Dräger, Jannik Kaiser, Kurt Plock, David Kraushaar, Jannik Bülow und Jakob Ewald (v.l.). Foto: nh

Andrej Kutschergin, Alexander Blümel, Lennart Czernecki, Thorsten Kurzrock, Jannik Löwe, Elias Heinemann, Maja Zerbes, Tobias Wenderoth, Gustav Plock, Lara Ebert, Devon Dräger, Jannik Kaiser, Kurt Plock, David Kraushaar, Jannik Bülow und Jakob Ewald (v.l.). Foto: nh

Uttershausen. Gute Laune, bei gutem Wetter sowie die Lust, die Natur an der Teichanlage in Uttershausen zu erleben, führte zwölf Kinder aus dem Schwalm-Eder-Kreis nach Uttershausen. Schon seit Monaten plante David Kraushaar, Jugendwart des Fischereivereins Uttershausen, das Abenteuerzeltlager 2017 mit seinem Team. Flyer wurden im Vorfeld gedruckt und verteilt, um möglichst viele Kinder für das Vorhaben zu gewinnen, welches ganz im Fokus der Angelei sowie der Verbundenheit mit der Natur stehen sollte.

Treffpunkt war der Parkplatz zwischen Uttershausen und Lendorf am 5. August 2017 um 15 Uhr. Die Betreuer des Fischereivereines Uttershausen (David Kraushaar, Nadine Kühn, Sven Dräger, Thorsten Kurzrock, Alexander Blümel, Jannik Kaiser, Steffen Brauer, Heinz Winter und Johannes Keller) nahmen die Kinder in Empfang und man stellte sich geschlossen den Kindern vor. Anschließend wurde das Gepäck wie Zelte, Schlafsäcke, Waschutensilien und sonstiges auf einen Anhänger geladen, welcher zu der Teichanlage fuhr. Die Kinder hatten jedoch einen Auftrag und mussten zu Fuß, in Form einer Schnitzeljagd, zur Teichanlage wandern und auf dem Weg unterschiedliche Aufgaben meistern. Fragen zur Natur wurden gestellt. Man merkte, dass der ein oder andere bereits gute Vorkenntnisse hat.

Nachdem man die Teichanlage erreicht hatte, begann man das Zeltlager zu errichten. Gemeinsam bauten die Betreuer und Kinder die Zelte auf. Gegen die Erwartungen aller, dauerte dies nicht allzu lange, da jeder so schnell wie möglich ans Wasser wollte. Doch bevor man die erste Angel zurecht und mit dem Betreuer in einen der Teiche halten durfte, teilte David die Gruppe in vier gleichgroße Gruppen, um in vier Stationen das wichtigste Know-how über die Angelei zu vermitteln. So wurden Raubfischangeln, Friedfischangeln, Karpfenangeln und das platzierte Auswerfen des Köders (Casting), rund um die Teichanlage, angeboten. Alle Kinder waren mit Begeisterung dabei. Der ein oder andere Betreuer wurde von Fragen nur so überhäuft. Jeder wollte die besten Köder oder die erfolgversprechendste Technik, um einen „Großen“ zu fangen, wissen. Besonders wurde jedoch der Bezug zur Natur in jeder Station immer wieder hergestellt. Das Auge fürs Detail, ob das Beobachten der Wasseroberfläche oder der Greifvögel am Himmel, das Rehkitz auf dem Feld sowie der Bundspecht auf dem Baum, wurde geschärft. Denn Angeln ist nicht nur Fische fangen. Der schonende Umgang mit einem gefangenen Fisch sowie das Vermitteln des verantwortungsvollen nachhaltigen Verhaltens, im Sinne des Hessischen Fischereigesetzes, standen hierbei ebenfalls im Mittelpunkt.

Nachdem man die Stationen durchlaufen hatte, wartete gegen frühen Abend das Abendessen auf die Kinder, in Form eines großzügigen Grillens, wie es sich für einen waschechten Angler gehört. Zeitlassen beim Essen war den Kindern ein Fremdwort. Denn nachdem man nun vorher alle wesentlichen Punkte über das Angeln gehört hatte, war die Motivation, nun selbst einen Fisch zu fangen, umso größer. Deshalb dauerte es nicht lange, bis David alle Zwölf wiederum um sich scharrte und die Angeln austeilte. Zwei bis drei Kinder teilten sich eine Angelrute und bekamen zudem einen Betreuer zugeteilt. Ob die Schwalm, welche direkt an der Teichanlage des Fischereivereins Uttershausen vorbeiführt oder einer der drei Teiche als potentielles Fanggewässer ausgewählt wurde, oblag dem Kind, dem Angler, selbst.

Allmählich brach nun die Nacht herein und man bereitete sich auf die anstehende Nachtwanderung vor. So zog man von der Teichanlage, im Zuge der Feldwege, Richtung Unshausen auf und kehrte bei sternklarem Himmel, anderthalb Stunden später, wieder an die Teiche zurück. Nun war es mehr als dunkel und neben Mond und Sterne leuchteten einzig und alleine die Taschenlampen aller Nachtwanderer.

Am Zeltlager angekommen, wartete schon unser Lagerfeuer auf das Stockbrot, die Marshmallows und die selbst gefangene Fische. Gegen Mitternacht wurden jedoch die Schlafsäcke und Zelte aufgesucht, da die Müdigkeit allmählich überhandnahm.

An langen Schlaf für die Betreuer war allerdings nicht zu denken, da die ersten Kinder schon gegen 05:30 Uhr, mit Sonnenaufgang, munter und fröhlich in den Startlöchern standen. So wurde der frühe Morgen gleich für ein weiteres Angeln genutzt. Nebenbei bereitete man das Frühstück bei strahlendem Sonnenschein vor. Zur Begeisterung und zur Vorfreude aller, wurden die Kinder nach dem Frühstück zur Station Karpfenangeln gerufen. Denn hier konnten Nadine und Johannes ein überaus seltenes Exemplar fangen. Der Stöhr von knapp einen Meter Länge wurde den Kindern gezeigt. Mit großen Augen und Erstaunen begutachtete jedes Kind den wunderschönen Fisch. Jeder wollte natürlich sofort wissen, wo und wie man den Stöhr gefangen hat. Die Betreuer Nadine und Johannes gaben natürlich alle Details Preis. Bevor der Stöhr jedoch wieder frei gelassen wurde, durften sich die Kinder einen Namen ausdenken. Man einigte sich auf Rambo.
Mit Blick auf die Uhr wurde es nun leider an der Zeit, die Zelte wieder abzubauen und zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz, zurückzukehren, um die wartenden Eltern nicht länger warten zu lassen. So verabschiedete man sich von dem Naturparadies, der Teichanlage des Fischereivereins Uttershausen, mit einigen Gruppenfotos, bevor man den kurzen Fußweg zum Parkplatz auf sich nahm. Zu guter Letzt fragte David nochmals alle, was man im nächsten Jahr ändern oder generell besser machen könnte. „LÄNGER“, antworteten alle gemeinsam! Rundum glücklich und jeder mit dem Wunsch sowie dem Willen, den Angelschein zu machen oder aber sogar der Jugendgruppe des Fischereivereins Uttershausen beizutreten, überhäufte jedes Kind seine Eltern am Parkplatz mit Geschichten und Anekdoten über das Erlebte.

Den Kindern, aber auch besonders den Betreuern des Fischereivereins Uttershausen, hat das Abenteuerzeltlager 2017 viel Freude bereitet. Der jüngeren und heutigen Generation das Wissen über eine der schönsten Nebenbeschäftigungen überhaupt zu vermitteln oder die Botschaft zu geben, das Handy mal daheim zu lassen und einfach die Natur zu genießen, zu erleben, machte David Kraushaar und seinem Team mehr als Spaß. Schon jetzt ist klar, 2018 folgt ein weiteres Abenteuerzeltlager, vielleicht sogar mit weiteren, neuen und zukünftigen Angeljüngern. (Johannes Keller)