- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Titelkämpfe in Frankfurt: Wer kann Luis André gefährden?

Luis André fährt optimistisch nach Frankfurt und will den Titel im blockspezifischen Mehrkampf "Wurf" gewinnen. Foto: nh

Luis André fährt optimistisch nach Frankfurt und will den Titel im blockspezifischen Mehrkampf „Wurf“ gewinnen. Foto: nh

Frankfurt/Melsungen. Am Sonntag steht für die besten hessischen U14-Schülerinnen und Schüler im Werfer-Leistungszentrum des Hessischen Leichtathletik-Verbandes der blockspezifische Mehrkampf auf dem Programm. Die Teilnehmer haben jeweils drei Versuche im Hammer-, Diskus- und Speerwerfen sowie auch im Kugelstoßen. Die Gesamtwertung erfolgt über die Platzierung in den vier Teilwettbewerben, wobei es für den ersten Platz immer 25 Punkte gibt und sich von der höchsten zur geringsten Punktzahl staffelt. Mit dem Titel des Hessischen Meisters wird derjenige ausgezeichnet, der nach der vierten Übung die höchsten Gesamtpunktzahl vorweisen kann.

Luis André hatte bereits im Vorjahr für eine große Überraschung gesorgt, als er als Elfjähriger in der Altersklasse der M12 startete und als Sieger in diesem blockspezifischen Mehrkampf zu gefallen wusste. Der Melsunger setzte sich souverän als Sieger im Kugelstoßen (8,99 m), Hammerwerfen (21,09 m) und Speerwerfen (23,73 m) durch. Nur im Diskuswerfen musste er sich mit 14,04 Meter gegen Benedict Michel aus Friedberg geschlagen geben. Mit seinen 99 von 100 möglichen Punkten und vor allem seine 1632 Zähler im Vierkampf deutete er zum ersten Mal vor den Augen der anwesenden Landestrainer seine großen Möglichkeiten in den Wurfwettbewerben an.

Vor diesen Titelkämpfen in Frankfurt darf man sich die Frage stellen, wer ihn in diesem Vierkampf überhaupt gefährden kann? Es sind nicht allein seine absoluten Spitzenleistungen im Kugelstoßen und Diskuswerfen, mit denen er die deutsche Bestenliste in der M12 anführt, es sind vor allem die Abstände zu seinen Konkurrenten, die die Überlegenheit des 12-Jährigen signalisieren. Lag er im Vorjahr noch relativ knapp vor den Schülern des Jahrgangs 2004, so hat er in dieser Saison seine Leistungen ständig nach oben getrieben und dadurch den Abstand zur Konkurrenz gewaltig vergrößert. Streng genommen stellt sich deshalb die Frage nach dem Sieger dieses blockspezifischen Werfer-Vierkampfes gar nicht, weil Luis André die Landesbestenliste im Kugelstoßen (12,63 m), Diskuswerfen (39,22 m) und Hammerwerfen (27,85 m) unangefochten anführt. Nur im Speerwerfen belegt er mit 25,84 m Rang sechs in Hessen. Was weiterhin für das Melsunger Aushängeschild spricht, ist seine derzeit großartige Form und sein Bestreben, immer sein Bestes zu geben. Er könnte sich nur durch drei ungültige Versuche selbst bezwingen.

Der Mehrkampf beginnt am Sonntagmorgen um 10 Uhr mit dem Hammerwerfen. Luis André, der in dieser Saison erst einen Wettkampf in dieser Disziplin absolviert hat, muss allerdings auf Valentin Sommerlade aufpassen, denn der Remsfelder lieferte ihm bei den nordhessischen Meisterschaften in Borken mit 27,85 zu 25,93 Meter ein packendes Duell. Ein unbeschriebenes Blatt ist Simon Rossa von der LG Eintracht Frankfurt, dessen Leistungen nicht bekannt sind, so dass man ihn auch nicht einstufen kann.

Nach der Mittagspause geht es mit dem Diskuswerfen weiter. „Nach diesen beiden Wettbewerbe sollte Luis schon mehr als 1100 Punkte auf seinem Konto haben“, sagte Alwin J. Wagner und hofft, dass der Hella-Böker-Schützling am Ende über 2000 Punkte gesammelt hat, das wären 400 Punkte mehr als im Vorjahr.

Ob Valentin Sommerlade auch nach dem dritten Wettbewerb noch auf Rang zwei liegt, wird man nach dem Kugelstoßen sehen. Elias Betz ist nämlich in der Lage, die 3kg-Kugel über die 9m-Marke zu stoßen und nach der Papierform müsste der Schüler aus Bruchköbel in der vierten Disziplin als Sieger hervorgehen. Er führt nämlich die hessische Bestenliste im Speerwerfen mit 29,53 Meter souverän an.

„Ich möchte meinen Vorjahrestitel verteidigen und in der Vierkampfwertung 2050 Punkte erzielen“, sagte Luis André und fährt optimistisch und gut vorbereitet mit seinen Eltern und Hella Böker nach Frankfurt. (ajw)