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Lorenz Funck läuft 34:26 im Zehn-Kilometer-Straßenlauf

Lorenz Funck,  Startnummer 308, lag nach zwei von vier Runden noch sehr gut im Rennen. Foto: nh

Lorenz Funck, Startnummer 308, lag nach zwei von vier Runden noch sehr gut im Rennen. Foto: nh

Bad Liebenzell/Melsungen. Bei guten äußeren Bedingungen, Sonnenschein und kühle Temperaturen, wurden – wie zwei Jahre vorher – die deutschen Straßenlaufmeisterschaften über 10 Kilometer erneut in Bad Liebenzell ausgetragen. Während sonst in diesem Kurort die Gäste Kraft und Energie tanken, weil sich die Kurstadt als Oase der Erholung und Entspannung präsentiert, sah man im dortigen Kurpark viele erschöpfte, aber glückliche Ausdauerathleten. Sie ließen auf der wunderschönen Strecke rechts und links entlang der Nagold auf einem 2,5 Kilometer langen Rundkurs, der viermal absolviert werden musste, viel Kraft und Energie.

Insgesamt hatten sich in den unterschiedlichen Altersklassen bis hinauf zur Seniorenklasse M85 über 700 Läuferinnen und Läufer für diese Titelkämpfe angemeldet.Das Hauptaugenmerk der Zuschauer lag aber auf dem Wettbewerb der Männer und der U23. Nachdem sich zwei Jahre vorher auf derselben Strecke Marathonspezialist Arne Gabius den Titel in 28:44 Minuten vor U23-Sieger Amanal Petros (Bielefeld, 28,49) und Philipp Pflieger (Regensburg, 28:54) sichern konnte, sollte dieser Meisterschaftslauf für den 36-Jährigen eine gute Tempospritze und eine wichtige Standortbestimmung in der Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon am 29. Oktober werden. 2015 wurde der Mediziner nach seinem Lauf in Bad Liebenzell deutscher Marathonmeister und verbesserte dabei den deutschen Rekord auf 2:08:33 Stunden. Aber der Topfavorit gab das Rennen mit Magen- und Darmproblemen vorzeitig auf. Auf der letzten Runde verschärfte 300 Meter vor dem Ziel der detusche 10 00m-Meister Simon Boch (LG Regensburg) das Tempo. Aber Amanal Petros (SV Brackwede) konnte ebenfalls seinen Turbo zünden und holte sich mit einer Sekunde Vorsprung den Titel bei den Männern und in der U23. Dritter wurde Philipp Pflieger (29:10 min) vor Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid; 29:12 min) und dem Schwalmstädter Florian Orth (LG Regensburg; 29:19 min).

Nach der Hälfte der Strecke fiel der 20-Jährige etwas zurück, weil er relativ schnell begonnen hatte. Foto: nh

Nach der Hälfte der Strecke fiel der 20-Jährige etwas zurück, weil er relativ schnell begonnen hatte. Foto: nh

Der Melsunger Ausdauerspezialist Lorenz Funck, der sich in diesem Jahr über 5000 Meter auf 15:44 Minuten verbessern konnte, hatte sich für Bad Liebenzell zwei Ziele gesetzt. Zum einen wollte er sich in die TOP-30 der U23 in Deutschland laufen und zum anderen wollte er seine Bestzeit, die er vor zwei Jahren auf diesen vier Runden an der Nagold mit 34:50 Minuten aufgestellt hatte, deutlich unterbieten. Dafür wurde von seinem Trainer eine Marschtabelle mit gleichmäßigen Kilometerabschnitten zwischen 3:23 und 3:27 Minuten ausgearbeitet, mit der er eine Zeit zwischen 33:50 und 34:30 Minuten erzielen konnte.

Lorenz Funck hatte sich gut auf diese deutschen Meisterschaften vorbereitet und seine wöchentliche Laufleistung erhöht. In der Woche vor Bad Liebenzell absolvierte er noch schnelle Tempoläufe auf der Bahn, die auf eine Zeit knapp unter 34 Minuten hindeuteten.

Gut motiviert ging er an den Start, und er ließ sich zu einem schnelleren Anfangstempo verführen, als geplant war. Die Melsunger Langstreckenhoffnung lief den ersten Kilometer knapp unter 3:20 Minuten an. Bei Kilometer 4,7 wurde er mit 15:40 Minuten herausgestoppt, so dass mit einem Schnitt von 3:20 Minuten sehr gut in der Zeit lag. Nachdem er die erste Runde in 8:14 Minuten zurückgelegt hatte, absolvierte er die nächste in 8:19 Minuten. Als er die 6-Kilometer-Marke nach 19:20 Minuten passierte, war er auf dem Weg für eine Zeit um 33:20 Minuten. Leider brach er auf den nächsten Kilometern etwas ein und lief die drei letzten Runden in 8:25 und zweimal in 8:32 Minuten. Damit erreichte der Dritte der süddeutschen U23-Meisterschaften über 5000 Meter nach 34:26 Minuten das Ziel und war hinter Marco Schwab (PSV Grün-Weiß Kassel, Rang 108 mit 33:28 Minuten) zweitbester Nordhesse (Rang 149). Den dritten Platz aus nordhesssicher Sicht holte sich Nikolaj Dorka (PSV Grün-Weiß Kassel, Rang 154 mit 34:47 Minuten).

„Ich wollte unter 34 Minuten laufen und war mir sicher, dass ich diese Zeit schaffen konnte. Aber ich war auf den ersten beiden Runden über eine halbe Minute schneller als auf den beiden Schlussrunden. Durch das schnelle Anfangstempo habe ich zu viel Energie verbraucht, die mir später fehlte“, sagte der 20-Jährige selbstkritisch und etwas enttäuscht. Ein Trost blieb ihm aber: Lorenz Funck drückte seine Bestzeit über 10 Kilometer um weitere 24 Sekunden nach unten und sicherte sich mit dieser Bestzeit Rang 33 in der U23. (ajw)