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GSP befasst sich mit deutsch-niederländischer Zusammenarbeit

Oberst i.G. Friedbert Stemann. Foto: nh

Oberst i.G. Friedbert Stemann. Foto: nh

Fritzlar. Die GSP e.V. Sektion Fritzlar – Schwalm–Eder lädt in Kooperation mit dem Traditionsverein der Panzergrenadierbrigade 5 Kurhessen für Dienstag, den 12. September 2017, 19.30 Uhr, zur nächsten Vortragsveranstaltung in das Haus an der Eder, Waberner Straße 7, nach Fritzlar ein. Thema ist die deutsch-niederländische Zusammenarbeit am Beispiel des 1. (GE/NL) Corps. Es referiert Oberst i.G. Friedbert Stemann, Abteilungsleiter G4 des Corps.

Zur Veranstaltung / zum Thema:
Anlässlich des EU-Ministertreffens in Bratislava Ende September 2016 wurde die Idee einer EU-Armee wieder aufgenommen. Zunächst sprachen sich Deutschland und Frankreich dafür aus, um die EU nach dem Brexit als Einheit zu stärken. Daraufhin folgten weitergehende Vorschläge von Italien, die ein permanentes, gemeinsames Hauptquartier und eine EU-Forschungsförderung für Militärprojekte als Europäisches Verteidigungsforschungsprogramm vorsehen. Widerstand zu dem Vorhaben zeigten die Briten und die drei baltischen Staaten. Wobei sich nach Art. 42 Abs. 6 und Art. 46 des Lissabon-Vertrages jederzeit innerhalb der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit beliebig viele der Mitgliedsstaaten der GSVP auf diese Vertiefungen einigen können, ohne von den anderen Mitgliedsstaaten gehindert werden zu können, lediglich Festlegungen zu einer Weiterentwicklung der gemeinsamen Verteidigungspolitik der gesamten EU bedürfen der Einstimmigkeit.

Die Europäische Kommission möchte laut einer Planung vom 30. November 2016 einen EU-Verteidigungsfonds aufsetzen, für den zwischen 2021 und 2027 aus dem EU-Haushalt 3,5 Milliarden Euro umgeleitet werden sollen, um eine gemeinsame Verteidigungsstrategie auf den Weg zu bringen. Außerdem plant die Kommission der Europäischen Investitionsbank dafür zusätzlich die Finanzierung von Rüstungsprojekten zu erlauben.

Oberst i.G. Stemann wird aus erster Hand über die Entwicklungsgeschichte des Korpsstabes als Musterbeispiel pragmatischer Zusammenarbeit im multinationalen Umfeld referieren. Er wird die aktuellen Herausforderungen des Korps-Stabes als Joint Taskforce Headquarter und zukünftig als Land Component Command Headquarter NRF 19 erläutern und dabei aus seine Erfahrungen aus der Zeit als Referent im niederländischen Verteidigungsministerium zurückgreifen.

Zum Referenten:
• Eintritt in die Bundeswehr als Wehrpflichtiger 1977
• Reserveoffizier Anwärter bei der Artillerietruppe
• Zeitoffizier mit Studium Wirtschafts-und Organisationswissenschaften
• Deutsche und niederländische Generalstabsausbildung
• Planung und konzeptionelle Weiterentwicklung der Streitkräfte (u.a. Prozessmanagement)
• Austauschreferent im niederländischen Verteidigungsministerium)
• Zwei Vorverwendungen im 1 (GE/NL) Corps (G 3 (Operationsführung): Dezernatsleiter Operationen, G4 (Logistik): stellvertretender Abteilungsleiter)

Im Anschluss an seinen Vortrag stellt sich der Referent Fragen aus dem Publikum. Uns erwartet ein spannender Abend. Gäste sind wie immer herzlich willkommen. (red)