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Gelingt MT Coup gegen Top-Team Hannover?

MT-Spielmacher Lasse Mikkelsen. Foto: Heinz Hartung

MT-Spielmacher Lasse Mikkelsen. Foto: Heinz Hartung

Kassel/Melsungen. Und schon wieder wartet die MT Melsungen mit einem Hit in der Rothenbach-Halle auf! Nach den Gastspielen von Kiel und Flensburg gibt am heutigen Donnerstag mit Hannover-Burgdorf der aktuelle Tabellenzweite seine Visitenkarte in Kassel ab. Anwurf ist um 19 Uhr. Es gibt noch Tickets im Vorverkauf. Ziel der MT an diesem achten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga ist es, trotz immer noch dezimierter Besetzung dem Favoriten ein Bein zu stellen.

Die Niedersachsen haben sogar noch bis zum Dienstag die Tabelle angeführt. Doch ausgerechnet am Tag der Deutschen Einheit zeigte sich das vom spanischen Trainerduo Antonio Carlos Ortega und Iker Romero gecoachte Team gar nicht als solche, sondern zerbröselte unter der tatkräftigen Einwirkung der Rhein-Neckar Löwen in seine Einzelbestandteile. Mit einer deftigen 23:35-Klatsche machten sich die Grünweissen auf den Heimweg.

Aber was will das im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit dem auf Platz sieben rangierenden MT-Team schon heissen? Dürfen sich die Nordhessen auf verunsicherte “Recken” freuen, denen man jetzt noch eins mitgeben kann, oder müssen sie mit einem Gegner rechnen, der mit seiner ganzen Wut im Bauch zeigen will, dass die erlittene Lehrstunde in Mannheim ein Ausrutscher war?

Die MT wird gut daran tun, mit dem Härtesten zu rechnen. Denn eine Mannschaft, die bis dahin harte Nüsse, wie Kiel, Flensburg, Magdeburg und Wetzlar geknackt hat, und im Vergleich zur Vorsaison wie ausgewechselt spielt, kann schließlich nach einem solchen Match nicht alles verlernt haben. Und auch wenn das Ergebnis eine deutliche Sprache spricht: der Gegner war schließlich der amtierende Meister und Champions Leage Teilnehmer.

Ob sich die MT von dem souveränen Spiel der Löwen etwas abschauen konnte und am Donnerstag gegen die Burgdorfer zielgerichtet zur Anwendung bringen kann, wird sich zeigen müssen. Auf alle Fälle hatte Michael Roth nach dem Feiertagstraining seinen Schützlingen die Beobachtung des Gegners via SKY zur Pflicht mit nach Hause gegeben. Er selber befand: “Das Spiel hat guten Anschauungsunterricht geboten. Man hat gesehen, was eine gute Abwehr inklusive Torhüter bewirken kann. Zumindest das müssen auch wir versuchen hinzubekommen”.

Damit macht der MT-Coach deutlich, worauf er den Schwerpunkt gegen den Gast aus der niedersächsischen Landeshauptstadt legen will. Wenn schon aufgrund des unsäglichen Verletzungspechs im Rückraum keine Alternativen verfügbar sind, muss eben die Abwehr die Kohlen aus dem Feuer holen. Will konkret heißen, dass Finn Lemke zusammen mit Felix Danner, Johannes Golla oder Marino Maric ein Bollwerk im Zentrum bilden muss. Das setzt allerdings voraus, dass der Hüne im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Unter der Woche musste Lemke aufgrund eines grippalen Infekts nämlich einige Trainingseinheiten sausen lassen. “Wir müssen aufgrund der starken und vor allem torgefährlichen gegnerischen Rückraumspieler hinten sehr kompakt stehen und damit gleichzeitig unsere Torhüter unterstützen”, fordert Roth. Der Trainer weiter: “Eine Abwehr ist schließlich immer nur so gut, wie die Zusammenarbeit der beiden Mannschaftsteile Feldspieler und Torhüter klappt”.

Erfreuliches hat Roth im Angriff festgestellt. Dort findet sich die aufgrund des Fehlens der Müller-Zwillinge und Timm Schneider neu zusammengestellte Formation “Julius Kühn – Lasse Mikkelsen – Dener Jaanimaa” immer besser. Das ist aufgrund der noch fehlenden Feinabstimmung nicht selbstverständlich. Woraufhin Michael Roth dieses Trio nach dem 30:26-Auswärtssieg am Sonntag in Minden auch besonders gelobt hat. “Den schwierigsten Part hat dabei Lasse Mikkelsen. Ein Regisseur kann seine Fähigkeiten eigentlich erst dann so richtig entfalten, wenn er sich quasi “blind” mit seinen Nebenleuten versteht. Was aber in dieser kurzen Zeit, in der die Drei zusammenspielen, noch gar nicht gegeben sein kann”.

Wie dem auch sei, die MT muss am Donnerstag wieder ein Stück über sich hinauswachsen, um dem Gegner möglichst ein Bein stellen zu können. Dass das selbst in dezimierter Besetzung zumindest eine gewisse Zeit lang möglich ist, hat sie ja nun schon einige Spiele lang bewiesen. Und dass dies die fachkundigen Zuschauer in der Rothenbach-Halle würdigen, war sehr gut im Spiel gegen Flensburg zu beobachten. Auch wenn da die MT nur eine Halbzeit dem haushohen Favoriten Paroli bieten konnte, hat sie ihre Fans mit Einsatz und Kampfeswillen überzeugt. Mit dem gleichen Ansinnen wird sie auch gegen Hannover-Burgdorf zu Werke gehen – in der Hoffnung gemeinsam mit dem Publikum mal wieder einen Coup zu landen.

Spannung versprechende Duelle der Landsleute aus Dänemark, Estland, Deutschland
Mit Lasse Mikkelsen und Dener Jaanimaa treffen gleich zwei MT-Cracks auf Spieler ihres jeweiligen Heimatlandes. Während der Däne ein Wiedersehen mit Casper U. Mortensen und Morten Olsen feiert, freut sich der Este auf die Begegnung mit Mait Patrail. Mikkelsen hat mit seinen Landsleuten ausser solchen Begegnungen wie jetzt in der Bundesliga kaum Kontakt. Er spielte mit Olsen, der genau wie er Mittelmann ist, zuletzt gemeinsam in der Juniorenauswahl. “Wir sind nicht miteinander befreundet, sondern eben nur normale Sportkollegen. Vielleicht werden wir uns vor dem Spiel am Donnerstag ein paar Kurznachrichten hin und herschicken. Mehr aber auch nicht”, erklärt Mikkelsen. Etwas mehr Austausch gibt es da schon bei den beiden Esten. Zumindest in naher Zukunft. Denn wie Dener Jaanimaa gegenüber der HNA verriet, hat er nach einem Jahr Pause wieder Lust, Nationalmannschaft zu spielen. Und da würden er und Mait Patrail demnächst Seite an Seite für Estland auflaufen.

Apropos Nationalmannschaft: Auch unter den deutschen Spielern winkt zweien ein sehr reizvolles, weil direktes positionsbezogenes Duell. Wobei es sich obendrein auch noch um die beiden besten Shooter ihres jeweiligen Teams handelt: Der MT-Halblinke Julius Kühn (7 Spiele, 46 Tore) trifft auf den TSV-Halbrechten Kai Häfner (8 Spiele, 48 Tore), seinen Mitstreiter aus der DHB-Auswahl.

Schiedsrichter:
Robert Schulze / Tobias Tönnies (beide Magdeburg); DHB-Spielaufsicht: Wolfgang Jamelle.

Bisherige Bundesliga-Vergleiche:
16 Spiele, 10 Siege MT, 4 Siege TSV, 2 Remis
Letzte Saison:
29.03.2017, MT Melsungen – TSV Hannover-Burgdorf 33:30
10.12.2016, TSV Hannover-Burgdorf – MT Melsungen 30:31

Ticketsituation
Stand Mittwochvormittag: In der 4.300 Plätze bietenden Rothenbach-Halle geht es auf die Marke von 4.000 Tickets zu.

Berichterstattung:
SKY startet ab 18:30 Uhr mit Vorberichten. Tweets und Fotos während des Spiels gibt es auf twitter.com/mthandball und facebook.com/MT.Melsungen.

Weitere Infos zum Gegner: www.die-recken.de

(Bernd Kaiser)



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