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MT auswärts: Bloss nicht stolpern in Lübbecke!

MT-Spieler Tobias Reichmann im Anflug auf das gegnerische Tor. Foto: Alibek Käsler

MT-Spieler Tobias Reichmann im Anflug auf das gegnerische Tor. Foto: Alibek Käsler

Lübbecke/Melsungen. Der neunte Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga beschert der MT Melsungen ein Auswärtsspiel. Wie schon elf Tage zuvor führt auch diesmal der Weg nach Ostwestfalen. Dort wartet heute Abend der Tabellenletzte TuS N-Lübbecke auf die Nordhessen. Anwurf in der Lübbecker Merkur-Arena ist um 19 Uhr. Das Spiel ist live auf SKY zu sehen.

Der erneute Ausflug nach Ostwestfalen soll sich möglichst genauso lohnen, wie der vor elf Tagen, als die Nordhessen beim 30:26 beide Punkte aus Minden entführten. Und beim Blick auf die Tabellenkonstellation ist man geneigt zu sagen: So wird es auch kommen! Doch wer sich davon leiten lässt, dass die MT als Sechster beim Duell mit dem Kellerkind die Zähler quasi schon im Sack hat, sei gewarnt: Der Liga-Rückkehrer stände ganz sicher um einiges besser da, hätte er nicht dieses brutale Auftaktprogramm absolvieren müssen, das – mit Ausnahme von Minden – allesamt anspruchsvolle Kontrahenten aus der oberen Hälfte bereithielt. Dass der TuS aber trotz Negativstart nicht das Zutrauen in die eigene Leistung verloren hat, zeigte er mit seinem ersten Punktgewinn am Sonntag beim nicht nur zuhause starken SC DHfK Leipzig. Ausserdem: In den letzten zehn Jahren mussten die Schwarz-Roten gegen die MT nur eine einzige Heimniederlage hinnehmen.

Die MT Melsungen kann diesmal jedoch selbstbewusst nach Ostwestfalen reisen. Die kämpferisch und taktisch famose Leistung zuletzt gegen Hannover Burgdorf, die mit einem 31:29-Sieg belohnt wurde, verleiht den Nordhessen weiter Auftrieb. Noch dazu, wo beim Gastspiel in Lübbecke mit Philipp Müller und Timm Schneider zwei der drei Rekonvaleszenten wieder zur Verfügung stehen. Schneider hatte zwar unter der Woche genau wie Finn Lemke und Felix Danner mit grippalen Infekten zu kämpfen, aber alle drei werden sich am Donnerstag wohl einsatzbereit melden. Definitiv noch nicht wieder an Bord ist Kapitän Michael Müller, dessen Knöchelbruch noch nicht ausgeheilt ist. Angeschlagen ist zudem Johannes Golla (Zerrung im Unterschenkel).

Auf die Frage an Michael Roth, ob er sein Team denn klar in der Favoritenrolle wähne, antwortet der MT-Coach: ”Mit der Favoritenrolle ist das immer so eine Sache. Das sieht in diesem Fall auf dem Papier so aus und wir haben zweifellos auch eine Qualität, mit der wir an guten Tagen mit jedem Gegner mithalten können. Aber in dieser Liga gibt es kein einziges Spiel, welches man vorher schon als gewonnen betrachten darf. Das heißt, wir müssen unsere Qualität am Donnerstag auf dem Spielfeld erst wieder unter Beweis stellen”.

Des Trainers Wunsch ist es, die Miniserie mit den beiden Erfolgen gegen Minden und Hannover nun in Lübbecke auszubauen. “Wir müssen idealerweise auswärts vorlegen. Und das wird schwer genug, wie wir in den Spielen in Hüttenberg und Minden erfahren haben”. Beide Male ging die MT zwar als Sieger daraus hervor, musste sich aber mächtig abstrampeln bis zum Schluss

Dass Michael Roth auch in Lübbecke wieder auf die durch den bisherigen Ausfall sich selbst ergebende Rückraumbesetzung Kühn – Mikkelsen – Jaanimaa bauen wird, ist kein Geheimnis. Wobei er nun hofft, mit den Rückkehrern Timm Schneider und Philipp Müller “punktuell und phasenweise wieder Alternativen bringen zu können”.

Lübbecke mit undankbarem Auftaktprogramm
Der TuS N-Lübbecke hatte ein Auftaktprogramm, welches sich kein Aufsteiger wünscht. Mit Flensburg, Kiel, Hannover, den Rhein-Neckar Löwen, Magdeburg und Leipzig mussten sich die Ostwestfalen fast sämtlichen Top-Teams aus der oberen Tabellenhälfte stellen. Kein Wunder, wenn ein Liga-Neuling dabei kräftig Federn lässt. Mit 1:15 Punkten ziert das von Aaron Ziercke trainierte Team das Ende der HBL-Rangliste.

Ziercke, der die Mannschaft 2016 übernommen hat und sofort ins Oberhaus zurückführte, hatte von Beginn an den Klassenerhalt als oberstes Ziel ausgerufen. Was trotz des schwachen, aber verständlichen Negativstarts realistisch ist. Denn die erfolgreiche Aufstiegsbesetzung wurde nur um zwei Abgänge und drei Zugänge verändert. Dabei kommt dem ältesten der drei Neuen, dem Halblinken Marko Bagaric (31, CRO), die Aufgabe zu, die mehrheitlich junge Crew zu führen. Beim Saisonstart waren acht Spieler des 15-köpfigen Kaders 25 Jahre und jünger.

Glücklich über den ersten errungen Punkt der Saison (26:26 in Leipzig!) fordert Trainer Ziercke seine Crew auf, “die Konzentration hochzuhalten” und warnt gleichzeitig in der vereinseigenen Pressemeldung: “Die MT Melsungen wird uns ganz sicher weit mehr abverlangen als Leipzig. Das wird ein besonders dicker Brocken!“

Schiedsrichter in Lübbecke:
Peter Behrens (Wuppertal) / Marc Fasthoff (Neuss); DHB-Spielaufsicht: Frank Böllhoff.

Bisherige Liga-Vergleiche
20 Spiele, 8 Siege MT, 8 Siege TuS, 4 Remis.
Seitdem die beiden Mannschaften in 2005 zum ersten Mal in der höchsten Spielklasse aufeinandertrafen, konnte die MT erst drei doppelte Punktgewinne in Lübbecke realisieren, nur einen davon in den letzten 10 Jahren.
Letzte Saison:
07.05.2016, MT Melsungen – TuS N-Lübbecke 32:24
10.10.2015, TuS N-Lübbecke – MT Melsungen 19:30

Berichterstattung:
SKY startet ab 18.30 Uhr mit Vorberichten, unter anderem von der Verleihung der „Kretzsche des Monats“-Trophäe an Julius Kühn. Tweets und Fotos während des Spiels gibt es auf twitter.com/mthandball und facebook.com/MT.Melsungen. (Bernd Kaiser)