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Roth nutzt Testspiel zur Talentesichtung

Foto: nh

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Dresden/Melsungen. Die DKB Handball-Bundesliga hat zwar wegen der bevorstehenden Länderspiele der Nationalmannschaft Pause, aber einige Teams nutzen die Gelegenheit, abseits des Wettkampfstresses zu testen. So auch die MT Melsungen, die am Freitag beim Zweitliga-Aufsteiger HC Elbflorenz zu Gast war. Dort setzten sich die mit fünf Nachwuchsspielern angereisten Nordhessen mit 36:27 durch. Schon zur Halbzeit hatte der Favorit beim 13:19 die Weichen auf Sieg gestellt. Bester Torschütze für die Gäste war Rechtsaussen Arjan Haenen (7 Tore). Für die Hausherren trafen Rechtsaußen Nils Gugisch und Spielmacher Arseniy Buschmann (jeweils sechs Treffer) am häufigsten.

Aus dem gewohnten Kader der MT Melsungen fehlten mit den deutschen Nationalspielern Finn Lemke, Julius Kühn, Tobias Reichmann, dem Montenegriner Nebojsa Simic, dem Holländer Jeffrey Boomhouwer, dem Kroaten Marino Maric, dem Esten Dener Jaanimaa und dem noch verletzten Kapitän Michael Müller gleich acht Akteure aus der Stammbesetzung. So gab Trainer Michael Roth fünf Nachwuchsakteuren Gelegenheiten, sich zu präsentieren: Von Hildesheim kamen die mit einem Doppelspielrecht ausgestatteten Jugend-Nationalspieler Fin Backs und Dimitri Ignatow hinzu und aus dem Melsunger Lager Torwart Fabian Meyfarth aus der MT-Zweiten sowie Jona Gruber und Tomas Piroch aus dem A-Jugend-Bundesligateam.

Von Beginn an entwickelte sich vor 600 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Berufsschulzentrum Radeberg ein munteres Spielchen. In der Startbesetzung mit Michael Allendorf, Philipp Müller, Felix Danner, Lasse Mikkelsen, Timm Schneider, Arjan Haenen und Johan Sjöstrand hatte die MT schnell das Heft des Handels in der Hand. Zwei Tore von Rechtsaussen Haenen, zwischendrin eins von Philipp Müller aus dem Rückraum, bedeuteten die 3:0-Führung nach knapp 2 Minuten.

Im Verlauf des Spiels schickte Michael Roth Zug um Zug die Nachwuchsakteure ins Rennen. Und die machten ihre Sache laut Trainer sehr ordentlich, liessen den Gegner nie näher als mit vier Toren herankommen. Das 11:15 sollte in der Folge der knappste Zwischenstand bleiben. Auf der anderen Seite kämpften die ebenfalls um einige Leistungsträger dezimierten Dresdner aufopferungsvoll. Trainer Christian Pöhler hatte zur Auffüllung des Kaders drei Spieler aus den anderen HCE-Mannschaften nominiert.

Sein Gegenüber Michael Roth wollte derweil vor allem sehen, auf welchem Stand seine beiden auswärts spielenden Schützlinge Fin Backs und Dimitri Ignatow sind. “Sie haben sich zweifelsohne weiterentwickelt. Und auch die anderen Jungs, die ja schon seit einiger Zeit mit uns trainieren, sind nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren. Fabian Meyfarth etwa könnte bei uns aushelfen, falls sich Johan Sjöstrand oder Nebojsa Simic mal verletzen sollten. Ich will die Leistungen andererseits aber nicht überbewerten. Die heutigen Einsätze in einer vollen Halle gegen einen Bundesligagegner sollten für die Youngster auch ein Bonbon für ihren fleissigen Trainingseinsatz sein”, äußerte sich der überaus zufriedene MT-Coach nach der Partie.

Trotz des am Ende sehr klaren Sieges gab es einen Wehrmutstropfen: MT-Spielmacher Lasse Mikkelsen musste mit einer aufgeplatzten Lippe ins Krankenhaus. Der Däne konnte aber – nachdem die Wunde genäht war – mit dem Team wieder den Heimweg antreten.

Zustande gekommen war diese Begegnung übrigens durch MT Hauptsponsor B. Braun und die Radeberger Brauerei. Gespielt wurde in der 600 Zuschauer fassenden Halle des Berufsschulzentrums Radeberg. Ihre Zweitligaauftritte absolvieren die Elbflorentiner ansonsten in der hypermodernen 2500 Plätze bietenden Ballsport-Arena in Dresden.

In neun Tagen muss die MT erneut gen Sachsen aufbrechen. Dann allerdings geht es um Ligapunkte – und um eine Revanche. Am 5. November werden die Nordhessen vom SC DHfK Leipzig erwartet. Diese Mannschaft warf die MT letzte Woche aus Rennen um den DHB-Pokal.

HC Elbflorenz – MT Melsungen 27:36 (13:19)

MT Melsungen: Johan Sjöstrand, Florian Meyfarth – Tomas Piroch 4, Dimitri Ignatow 3/1, Johannes Golla 4, Lasse Mikkelsen 5/2, Felix Danner 2, Philipp Müller 1, Timm Schneider 4, Michael Allendorf 1/1, Jona Gruber 3, Fin Backs 2, Arjan Haenen 7 – Trainer Michael Roth.

(Bernd Kaiser)