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Revanchiert sich die MT in Leipzig fürs Pokal-Aus?

Der verletzt ausfallende Finn Lemke. Foto: Heinz Hartung

Der verletzt ausfallende Finn Lemke. Foto: Heinz Hartung

Leipzig/Melsungen. Die länderspielbedingte Ligapause ist vorbei, am Sonntag geht es für die MT Melsungen in der DKB-Handball-Bundesliga wieder um Tore und Punkte. Dann wartet in Leipzig mit dem SC DHfK die Mannschaft, die die MT vor zweieinhalb Wochen aus dem DHB-Pokal warf. Die Frage, ob es den Nordhessen gelingt, sich dafür zu revanchieren, wird ab 15 Uhr in der Arena Leipzig beantwortet. Die Vorberichterstattung zu der von SKY als Topspiel eingestuften Begegnung beginnt ab 14.30 Uhr. Nach dem Match ist Trainer Michael Roth Gast in der Talkrunde mit Stefan Kretzschmar, die ab 17 Uhr, ebenfalls live, auf SKY Sportnews zu sehen sein wird.

Wenn der Tabellenvierte beim Tabellenachten antritt, sich aber dennoch nicht in der Favoritenrolle sieht, muss das gute Gründe haben. Und die hat MT-Trainer Michael Roth in der Tat: “Wir müssen mit Marino Maric und Finn Lemke verletzungsbedingt auf unseren eingespielten Innenblock verzichten. Mit Lasse Mikkelsen ist ein weiterer Spieler angeschlagen und ob mit Michael Müller zu rechnen ist, ist fraglich. Eine solche personelle Situation verbietet es einfach, sich als Favorit zu fühlen, Tabellenplatz hin oder her. Das gilt in diesem Fall erst recht, da wir es in Leipzig mit einem sehr heimstarken Gegner zu tun bekommen”.

Im einzelnen sind die Ausfälle so begründet: Marino Maric zog sich im Länderspieleinsatz mit Kroatien am Wochenende einen Syndesmosebandanriss im Sprunggelenk zu. Der Kreisläufer wird ca. fünf bis sechs Wochen fehlen. Finn Lemke knickte jüngst im Training um, der Abwehrchef muss nun eine Bänderdehnung auskurieren. Mannschaftsarzt Dr. Rauch rechnet aber nur mit einer schnellen Rückkehr aufs Spielfeld. Regisseur Lasse Mikkelsen plagt sich bereits seit dem Spiel gegen Magdeburg mit Sprungelenksproblemen, wird aber in Leipzig auflaufen können. Kapitän Michael Müller hat nach seinem Knöchelbruch vor Kurzem das Mannschaftstraining wieder aufgenommen, kann aber nur – wenn überhaupt – Kurzeinsätze in der Abwehr absolvieren.

Neben den genannten Ausfällen haben die MT-Verantwortlichen am Freitag entschieden, im Spiel in Leipzig auf Jeffrey Boomhouwer zu verzichten. “Dies ist eine disziplinarische Maßnahme, deren Gründe wir ausschließlich intern erörtern”, sagt Axel Geerken. Wobei der MT-Vorstand auch noch offen lässt, ob sich die Maßnahme nur auf dieses eine Spiel bezieht. Dass sein zum Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, wurde dem Linksaussen am Donnerstag mitgeteilt.

Mit dezimierten Besetzungen umzugehen, hat die MT im Laufe dieser Saison ja bereits gelernt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit 15:5 Punkten liegen die Rotweissen derzeit gleichauf mit Titelkandidat Flensburg auf Rang vier, nur drei Zähler hinter dem amtierenden Meister Rhein-Neckar Löwen. “Das ist unter den gegebenen Umständen schon eine aussergewöhnliche Leistung auf die wir stolz sein dürfen”, so Michael Roth. Und so werden wir auch in Leipzig wieder improvisieren und versuchen, über das Kollektiv unsere Stärken zur Geltung zu bringen”, schiebt der Trainer nach.

Zusätzlich motiviert die Nordhessen die Möglichkeit, Revanche für die Pokalpleite zu nehmen. Am 18. Oktober leuchtete im Achtelfinale nach 60 Minuten ein gerechtes 22:27 von der Anzeigentafel der Kasseler Rothenbach-Halle. Damit war für die MT der Traum von der vierten Teilnahme am Final Four ausgeträumt. Es waren unter anderem der überragende Torhüter Milos Putera (16 Paraden) und die beiden deutschen Nationalspieler Niclas Pieczkowski und Philipp Weber (beide vier Tore), die die MT in die Schranken wiesen. Andererseits haderten die MT-Angreifer mit ihrer hohen Fehlerquote.

Am Sonntag in Leipzig müssen Kühn & Co. also deutlich abgeklärter agieren, als im Pokalduell. Das gilt in erster Linie für die Offensive, in der überhastete Abschlüsse tabu sein sollten. Gut, dass es dort mit Philipp Müller und Timm Schneider inzwischen zwei genesene Spieler gibt, die die in den letzten Wochen jeweils fast 60 Minuten auf sich allein gestellte Rückraumachse Kühn – Mikkelsen – Jaanimaa entlasten können.

Auf der anderen Seite sind natürlich auch die Leipziger motiviert: “Am Sonntag wollen wir unsere Leistung aus dem DHB-Pokal wiederholen und gegen Melsungen gleich mit zwei wichtigen Punkten in den Heimspiel-November starten. Wir werden auf jeden Fall Gas geben“, wird Nationalspieler Yves Kunkel auf der Homepage des Clubs zitiert. Das Match gegen die MT bildet für den SC DHfK den Auftakt zu einer Serie von drei Heimspielen in Folge.

Nach dem Bundesligaspiel zwischen den Grünweissen und den Rotweissen geht es übrigens unterhaltsam und informativ weiter. In “Kretzschmar – der Handball-Talk” sind MT-Trainer Michael Roth und dessen Zwillingsbruder Uli sowie DHB-Generalsekretär Mark Schober zu Gast bei Stefan Kretzschmar. Zwischendurch werden die Paarungen der Viertelfinals im DHB-Pokal ausgelost.

Schiedsrichter in Leipzig: Peter Behrens (Wuppertal) / Marc Fasthoff (Neuss); DHB-Aufsicht: Nils Szuka

Bisherige Vergleiche:
5 Spiele, 3 Siege MT, 2 Siege SC DHfK:

Letzte Saison:
04.06.2017, MT Melsungen – SC DHfK Leipzig 28:26
08.10.2016, SC DHfK Leipzig – MT Melsungen 23:20

SKY-Berichterstattung am Sonntag, 5. November:
Ab 12:00 Uhr, exklusiv live auf Sky Sport 1 & HD: Konferenz mit vier Spielen (Anwurf: 12:30 Uhr)
Ab 14:30 Uhr, exklusiv live auf Sky Sport 1 & HD: Das Top-Spiel am Sonntag “SC DHfK Leipzig – MT Melsungen” (Anwurf: 15:00 Uhr)
Ab 17:00 Uhr, exklusiv live auf Sky Sport News HD (frei empfangbar): “Kretzschmar – der Handball-Talk”, Stefan Kretzschmar begrüßt u.a. Michael und Uli Roth.

(Bernd Kaiser)