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Ilse Hosemann für 70 Jahre in der SPD geehrt

Thorsten Schäfer-Gümbel, Ilse Hosemann und Patrick Gebauer (v.l.). Foto: nh

Thorsten Schäfer-Gümbel, Ilse Hosemann und Patrick Gebauer (v.l.). Foto: nh

Schwalmstadt. Zur Ehrung des dienstältesten Mitglieds in Schwalmstadt kam SPD-Landesvorsitzender Thorsten Schäfer-Gümbel am vergangenen Freitag nach Treysa. Ilse Hosemann ist seit 70 Jahren Sozialdemokratin durch und durch. 1947 in die SPD eingetreten, gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die Sozialistische Jugend Deutschlands „Die Falken“ und betätigte sich von Anfang an bei der AWO.

Die gebürtige Berlinerin zog 1955 nach Langen, wo sie fast 50 Jahre im Ortsvereinsvorstand der SPD war, einen Arbeitskreis Sozialwesen und die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) gründete. Einige Wegbegleiter aus ihrer Zeit in Langen, unter anderem auch Bürgermeister Frieder Gebhardt, waren gerne nach Nordhessen gekommen, um der Feierstunde beizuwohnen.

In Langen wirkte Ilse Hosemann viele Jahre. Von 1972 bis 1989 war sie Stadtverordnete. Viele Einrichtungen wie das Zentrum für Gemeinschaftshilfe, aber auch Kindertagesstätten und die Einstellung einer Frauenbeauftragten sowie eines Sozialarbeiters für die Integration ausländischer Mitbürger gehen auf ihre Initiative zurück. Die Langener AWO, deren zweite Vorsitzende sie ebenso lange war, ernannte sie 1989 zur Ehrenvorsitzenden und benennt Ilse Hosemann als Mutter der Idee „Essen auf Rädern“.

Als ehrenamtliche Richterin und Schöffin war sie von 1973 bis 1989 unter anderem am Verwaltungsgericht und am Landgericht in Darmstadt tätig.

1999 durfte der Langener Bürgermeister ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichen. „Ilse: Ein Glücksfall für die Stadt Langen und ein Vorbild in Sachen sozialen Engagements“, so Bürgermeister Dieter Pitthan damals. Dem konnte sich Patrick Gebauer anschließen, der als Vorsitzender der SPD-Schwalmstadt Ilse Hosemanns politischen Lebenslauf zusammenfasste und die Ehrung gemeinsam mit dem stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel durchführte. 2006 zog Ilse Hosemann zu ihren Kindern Gerhard Hosemann und Beatrice Appenroth nach Schwalmstadt.

„Die Schwalmstädter SPD hat Ilse Hosemann als feurige Rednerin und aktive Wahlkämpferin erlebt“, so Gebauer. Auch Schäfer-Gümbel zeigte sich erstaunt von der langen Liste an Ehrenämtern und betonte, dass „unser freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen davon lebt, dass Bürgerinnen und Bürger wie unsere Genossin Ilse Hosemann an seiner Gestaltung mitwirken und einen Teil ihrer Lebenszeit für das Gemeinwohl einsetzen“. (red)