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Grüne entsetzt über Zunahme der Massentierhaltung

Gudensberg. Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses Jörg Warlich ist entsetzt über die Zunahme der Massentierhaltung im Schwalm-Eder-Kreis. In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde die Frischfleisch-Kostensatzung beraten, die kostendeckend anhand der Schlachtzahlen des Geflügelschlachtbetriebes PLUKON in Gudensberg ausgerichtet werden soll. Dabei wurde auf Nachfrage des Kreistagsabgeordneten Jörg Warlich (Grüne) bekannt, dass sich die Stückzahl der geschlachteten Hähnchen von 20.463.301 in 2009 auf 31.077.018 in 2015 erhöht hat. Dies entspricht einer Erhöhung der Schlachtkapazität um 50 Prozent innerhalb von sechs Jahren.

Anfang 2016 kam der Geflügelschlachtbetrieb in die Schlagzeilen, weil nach Angaben der Aufsichtsbehörde des Regierungspräsidium Kassel, der Betrieb im Hinblick auf das Schlachten von Tieren zur Herstellung von Nahrungsmitteln und zur Herstellung von Futtermitteln aus Schlachtnebenprodukten nicht den geltenden immissionsschutzrechtlichen Anforderungen entsprach.

Jörg Warlich befürchtet künftig eine weitere Zunahme der Massentierhaltung im Schwalm-Eder-Kreis und weist auf die aktuelle Entwicklung in Jesberg hin. Eine schlachtzahl von 100.000 Tieren pro Tag in Gudensberg kann die die Folge sein, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. „Notwendig ist eine Änderung des Baurechts, das den Kommunen eine Mitsprache zulässt“, so Jörg Warlich. „Das bestehende privilegierte Baurecht ist nicht mehr zeitgemäß. Die Massentierhaltung hat mit der Landwirtschaft nichts mehr zu tun.“ (red)