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Kühn und Reichmann zur EM, Lemke nicht

Foto vom Spiel am Freitag in Stuttgart gegen Island. Foto: BK

Foto vom Spiel am Freitag in Stuttgart gegen Island. Foto: BK

Melsungen. Die Deutsche Nationalmannschaft hat ihre letzte Testphase vor der am 12. Januar in Kroatien beginnenden Europameisterschaft erfolgreich abgeschlossen. Die DHB-Auswahl besiegte am Freitag in Stuttgart Island mit 36:29 und am Sonntag in Neu-Ulm den gleichen Gegner mit 30:21. Während Bundestrainer Christian Prokop im ersten Aufeinandertreffen mit den Nordmännern noch allen 20 Spielern Einsatzzeiten gewährte, waren am Sonntag fast nur noch die 16 Akteure im Einsatz, mit denen er zunächst auch bei den kontinentalen Titelkämpfen in Kroatien antreten wird. Mit dabei sind die beiden MT-Spieler Julius Kühn und Tobias Reichmann. Finn Lemke, der dritte MT’ler im Bunde, ist Ersatz.

Von der MT Melsungen fahren mit Rechtsaussen Tobias Reichmann (69 LS / 200 Tore) und Rückraumshooter Julius Kühn (37 LS / 124 Tore) zwei Spieler mit nach Kroatien. Der Dritte MT’ler im Bunde, Finn Lemke (59 LS / 22 Tore), fand hingegen keine Berücksichtigung. Doch gänzlich begraben muss der Abwehrspezialist seine Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme nicht. Denn aus dem vor Monaten aufgestellten 28er Kader kann der Bundestrainer bis zu sechs Spieler im Laufe des Turniers nachnominieren. Das Glück hatte 2016 zum Beispiel Julius Kühn, der dann bekanntlich Europameister wurde – mit Tobias Reichmann und Finn Lemke.

Kühn und Reichmann wussten in den beiden abschließenden Tests gegen Island zu überzeugen. Und das nicht nur wegen ihrer Tore, sondern auch aufgrund ihrer mannschaftsdienlichen Spielweise und ihrer spieltaktischen Einbindung in das Team. Im ersten Match erzielten Kühn 6 und Reichmann 2 und im zweiten Reichmann 4/2 und Kühn 2 Treffer.

Finn Lemke hatte am Freitag in seinem 15 minütigen Einsatz, gleich zu Beginn des Spiels, einen schweren Stand. Die Abwehr war in dieser Phase insgesamt noch nicht richtig auf dem Posten, was jedoch nicht allein an ihm lag. Nach einer Umstellung zeigten unter anderem Hendrik Pekeler, Patrick Wiencek und auch Julius Kühn, dass auch in anderen Besetzungen ein guter Mittelblock gestellt werden kann.

Die DHB-Pressemeldung:
„Wir haben uns für 16 Spieler entschieden, nicht gegen vier. Das waren harte Entscheidungen”, sagte Prokop am Sonntagnachmittag in Neu-Ulm. „In Stuttgart konnten wir mit den 20 aktuell besten deutschen Handballern arbeiten, die uns das in jeder Trainingseinheit und in den beiden Länderspielen gegen Island bewiesen haben. Wir haben sehr gute Möglichkeiten, um auch im Laufe des Turniers reagieren zu können. Die EM ist lang, so dass wir mehrere Optionen brauchen werden. Bei aller Enttäuschung der aktuell nicht nominierten Spieler ist es wichtig, dass der Teamgedanke im Vordergrund bleibt.”

Formal muss Prokop den maximal 16 Spieler umfassenden Kader für die EHF EURO 2018 am Freitag, 12. Januar, bei der technischen Besprechung in Zagreb festlegen. Während des Turniers sind maximal sechs Wechsel mit Spielern aus dem bereits am 5. Dezember gemeldeten erweiterten 28er-Kaders möglich – je zwei in Vor-, Haupt- und Finalrunde.

Nach zwei freien Tagen treffen sich die Bad Boys am späten Mittwochnachmittag in Berlin, trainieren dort am Abend und fliegen tags darauf in die kroatische Hauptstadt Zagreb. Vorrundengegner sind neben Montenegro noch der WM-Dritte Slowenien (15. Januar) und Mazedonien (17. Januar). Die ersten drei Teams jeder der vier Vorrundengruppe erreichen die Hauptrunde, die untereinander erzielten Ergebnisse werden weiter gewertet. Mögliche Gegner in der zweiten Turnierphase, deren Schauplatz Varazdin sein wird, sind Tschechien, Ungarn, Spanien und Olympiasieger Dänemark.

Der DHB-Kader für die EHF EURO 2018:
Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Andreas Wolff (THW Kiel)
Linksaußen: Uwe Gensheimer (Paris St. Germain HB/FRA)
Rückraum links: Maximilian Janke (SC DHfK Leipzig), Julius Kühn (MT Melsungen), Paul Drux (Füchse Berlin)
Rückraum Mitte: Steffen Fäth (Füchse Berlin), Philipp Weber (SC DHfK Leipzig)
Rückraum rechts: Kai Häfner (TSV Hannover Burgdorf), Steffen Weinhold (THW Kiel)
Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Tobias Reichmann (MT Melsungen)
Kreis: Jannik Kohlbacher (HSG Wetzlar), Patrick Wiencek (THW Kiel), Hendrik Pekeler (Rhein-Neckar Löwen), Bastian Roschek (SC DHfK Leipzig)

Weitere Spieler des erweiterten 28er-Kaders:
Johannes Bitter (TVB 1898 Stuttgart), Carsten Lichtlein (VfL Gummersbach), Rune Dahmke (THW Kiel), Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen), Finn Lemke (MT Melsungen), Marian Michalczik (TSV GWD Minden), Niclas Pieczkowski* (SC DHfK Leipzig, z.Zt. noch verletzt), Tim Kneule (Frisch Auf Göppingen), Fabian Wiede (Füchse Berlin), Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Tim Hornke (TBV Lemgo), Erik Schmidt (Füchse Berlin).

(Bernd Kaiser)