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TSV –Ost-Mosheim – MT Melsungen II 22:31 (12:13)

Nach starker erster Halbzeit noch hohe Niederlage gegen den Tabellenführer

Ostheim. Weiterhin musste Ost-Mosheim auf Uwe Findeisen und Jannis Balke verzichten, Christian Stöcker konnte auch nicht spielen und Alexander Lubadel war auch nicht da, so dass neben Stephan Wicke Co-Trainer Dennis Wittig als zweiter Torhüter aufgeboten wurde. Amine Remus war bedingt einsatzfähig und Matthias Proll war auch nach Wochen das erste Mal wieder dabei.
Nach überwiegenden Einsätzen in der Abwehr bekam Neuzugang Finn Wunderlich nun endlich auch einmal eine Chance, von Beginn an im Angriff aufzulaufen.

Ost-Mosheim zeigte sich sehr engagiert und Finn Wunderlich erzielte das 1:0, Melsungen nutzte dann einige Schwächen der Heimmannschaft und ging in der 5. Minute mit 1:4 in Führung. Doch Ost-Mosheim wehrte sich und konnte nach Toren von Marc Imberger, Max Staubesand und Amine Remus wieder ausgleichen.

Bis zur 18. Minute war das Spiel ausgeglichen, dann erzielte Marc Imberger beim 9:8 die erste Führung für Ost-Mosheim. Als dann in der 21. Minute Amine Remus auf 10:8 erhöhte, war der Spitzenreiter in Schwierigkeiten. Doch der Gast ließ sich nicht abschütteln und kam durch zwei Tore von Damm zum Ausgleich von 10:10 in der 25. Minute.

Ost-Mosheim steckte nicht auf und ging durch Marc Imberger (7m) und den starken Amine Remus mit 12:10 in Führung. Doch dann entschieden die Schiedsrichter auf eine Zeitstrafe gegen Finn Wunderlich in der 28. Minute. Die MT spielte in dieser Phase die Überzahl aus und kam bis zur Pause mit einem Tor in Führung.

Ost-Mosheim hatte in den ersten 30 Minuten eine gute Leistung geboten und man hatte noch Hoffnung. Auch in den ersten sechs Minuten der zweiten Hälfte hielt man noch dagegen und konnte durch Tore von Finn Wunderlich, Daniel Kinnback und Marc Imberger zum 16:16 aufschließen.

Doch dann kam die Phase des Spiels in dem man sich diese empfindliche Niederlage einhandelte. Nach Fehlwürfen und Ballverlusten kam Melsungen mühelos zu vier Toren und legte den Grundstein für den Sieg. Als Finn Wunderlich bis zur 42. Minute durch zwei Tore auf 17:20 verkürzen konnte, kam noch etwas Hoffnung auf. Doch die wurde schnell wieder zunichte gemacht, Melsungen erzielte sechs Tore in Folge und stellte uneinholbar auf 17:26. Leider wurde auch die letzte Chance auf einen Punktgewinn in dieser Phase vergeben.

Ost-Mosheim spielte kopflos und ohne Konzept. Vom Trainer kamen auch keine oder nur unzulängliche Anweisungen von der Bank, auf dem Spielfeld war nach der Auswechslung von Marc Imberger und Amine Remus kein Anführer mehr, also wurde planlos agiert und erneut nach gutem Beginn das Spiel noch klar verloren. Eigentlich das gleiche Bild wie vor einer Woche in Hersfeld.

Zwar musste man 31 Gegentore hinnehmen, das sieht auf den ersten Blick nach einer schwachen Abwehrleistung aus, aber dies trifft nicht zu. Im Angriff spielt man nun schon die ganze Serie ohne System, Spielzüge sieht man nur selten und technische Fehler häufen sich eigentlich immer in der zweiten Hälfte. Also nutzte Melsungen die Schwächen aus und kam durch Gegenstöße mindestens zu zehn Toren, die vom Angriff und mangelndem Rückzugsverhalten geschuldet waren.

Die Außen wurden wieder einmal nicht in das Spiel einbezogen, Spielzüge, früher mal eine Stärke von Ost-Mosheim, laufen nur noch selten. Wenn auf der Bank reagiert wird, kommt es zum Austausch von Spielern, die sicherlich eine Pause brauchen, aber nach einigen Minuten eigentlich wieder eingesetzt werden müssten.

Man hat, nicht nur nach den Neuzugängen von Marc Imberger und Finn Wunderlich, einige starke Spieler in der Mannschaft, so dass man auch einen Ausfall von Routinier Uwe Findeisen verkraften müsste. Doch es ist nach dem Aufstieg nicht gelungen, aus den guten Einzelspielern eine homogene Einheit zu formen.

Man kann gegen die beiden Spitzenmannschaften verlieren, doch die Niederlage gegen die Mitkonkurrenten Ditterhausen (2x), Hofgeismar und Wehlheiden wiegen doppelt schwer. Hinzu kamen dann noch eine Heimniederlage gegen Rotenburg und doppelte Punktverluste nach Führung in den letzten Minuten gegen Fuldatal und Baunatal.

Bei vier Absteigern beträgt der momentane Punktrückstand auf einen Nichtabstiegsplatz schon sieben Punkte. Man hatte bei Ost-Mosheim mit einer schweren Saison gerechnet, doch nach 16 Spielen lediglich mit sieben Punkten dazu stehen, hatte man auch nicht die stärksten Pessimisten erwartet.

Bei noch zehn ausstehenden Spielen muss man mindestens noch sieben Spiele gewinnen, um den Abstieg zu vermeiden. Wenn das gelingt, dürfen die Mitkonkurrenten allerdings auch keine weiteren Punkte gegen stärkere Mannschaften mehr erringen.

Um überhaupt noch eine theoretische Chance zu haben, müssen die beiden nächsten Spiele in Eschwege und zu Hause gegen Körle gewonnen werden.

Egal ob nun der Klassenerhalt gelingt oder auch nicht, die Mannschaft muss wieder zu sich selbst finden, mehr Spaß am Spiel haben und wieder im Angriff sich an Spielzüge halten und mehr Zusammenhalt entwickeln. Der Handball wird in Ost-Mosheim auch nach einem Abstieg weiter bestehen, doch noch ist es nicht so weit. Es muss einiges geändert werden, dann kann man aus der theoretischen Chance auch noch eine praktische Möglichkeit machen.

Nach dem Spiel gegen Eschwege am kommenden Sonntag, den 4. März 2018 um 16.30 Uhr in der Halle Berufliche Schule, Südring 35, in Eschwege kann man schon mehr über den weiteren Weg der Mannschaft in der Landeslia aussagen. Hoffen wir auf einen Sieg! (Jürgen König)