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FWG: Aufbau forstwirtschaftlicher Vereinigungen unterstützen

Schwalm-Eder. Die Holzvermarktung in Hessen wird umgekrempelt. Zukünftig darf Hessen Forst sich nicht mehr in der bisherigen Form um den Verkauf von Nutzholz privater und kommunaler Waldbesitzer ab 100 Hektar Waldfläche kümmern. Kartellrechtliche Gründe, die bereits in Baden-Württemberg dazu geführt haben, dass das Land kein Holz mehr für kommunale und private Besitzer verkaufen darf, sind der Grund für die Neuorganisation. Um den zukünftigen Verkauf weiter sicherzustellen, sollen sich Waldbesitzer nun in eigenen forstwirtschaftlichen Vereinigungen organisieren.

Nachhaltige Bewirtschaftung von Kommunal- und Privatwald muss sichergestellt sein
Willi Werner, Vorsitzender der FWG Kreistagsfraktion, sieht die Landesregierung und Hessen Forst trotzdem klar in der Pflicht: „Wir dürfen die privaten und kommunalen Besitzer, egal, ob sie über mehr oder weniger als 100 Hektar Wald verfügen, nicht mit dem Aufbau neuer Strukturen und dem Verkauf alleine lassen. Deswegen fordern wir von Landesregierung und Hessen Forst dafür Sorge zu tragen, dass die nachhaltige Bewirtschaftung von Kommunal- und Privatwald sichergestellt wird.“

Solche, über viele Jahrzehnte aufgebaute Strukturen wie bei Hessen Forst, ließen sich nicht von jetzt auf gleich in einer neuen Forstvereinigung privater und kommunaler Besitzer nachbilden. „Wir dürfen jetzt nicht unseren Bürgerwald alleine lassen. Das schadet nicht nur dem regionalen Gewerbe, sondern auch dem Wald: „Eine nachhaltige Pflege der Baumstrukturen ist für einen gesunden Wald unabdingbar“, so Werner. Und die ziehe eben keine unsichtbare Grenze zwischen staatlichem, kommunalem und privatem Wald.

Kritik an FSC-Zertifizierung
Kritisch begutachtet die FWG Schwalm-Eder auch die Entscheidung der Landesregierung, eine Zertifizierung des Staatswaldes nach FSC, anstatt wie bisher nach PEFC, vorzunehmen, die unter anderem eine Stilllegung der Nutzflächen von zehn Prozent vorsieht. Bei der FSC-Zertifizierung steigen die Kosten für den Waldbesitzer deutlich. Sie bringt ihm effektiv aber nichts – ganz im Gegenteil. „Durch die Stilllegung von Nutzflächen, schrumpft der Verkauf von Nutzholz, zu Lasten des heimischen Gewerbes und möglicher Arbeitsplätze“, so Werner. Warum man erfolgreiche laufende Strukturen zwanghaft verändern wolle, sei nicht nachzuvollziehen. (red)