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40 Jahre für das Wetter: Bundesverdienstkreuz an Heinrich Kuhn

Manfred Salm (Ortsvorsteher von Hauptschwenda), der Geehrte Heinrich Kuhn mit seiner Ehefrau Anneliese und Bürgermeister Klemens Olbrich (v.l.). Foto: nh

Manfred Salm (Ortsvorsteher von Hauptschwenda), der Geehrte Heinrich Kuhn mit seiner Ehefrau Anneliese und Bürgermeister Klemens Olbrich (v.l.). Foto: nh

Neukirchen-Hauptschwenda. Heinrich Kuhn beobachtet und notiert seit dem 23. November 1977 als ehrenamtlicher Wetterbeobachter im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Wetter in Neukirchen-Hauptschwenda. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Heinrich Kuhn als Dank für sein 40-jähriges ehrenamtliches Engagement nun die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Die Auszeichnung wurde Heinrich Kuhn an seinem Wohnort Neukirchen-Hauptschwenda von Henrick Frölich – Leiter der Regionalen Messnetzgruppe des DWD in Offenbach – feierlich überreicht. Anwesend waren der Bürgermeister von Neukirchen, Klemens Olbrich und der Ortsvorsteher von Hauptschwenda, Manfred Salm.

Frölich überbrachte Kuhn den Dank des Präsidenten des DWD und würdigte die außerordentliche Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft des Geehrten. Kuhn betreut die Station seit über 40 Jahren. Zu seinen Aufgaben gehört im Winter die Bestimmung der Schneedecke. Bis Ende 2011 hat Kuhn zusätzlich täglich Kontrollmessungen des Niederschlages durchgeführt und das Wetter in Hauptschwenda gewissenhaft beobachtet und notiert. Das reichte vom Verlauf von Gewittern und Hagelschauern bis zum winterlichen Schneetreiben. Er hat damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaüberwachung geleistet. Davon profitieren alle Bürger in Deutschland, denn die Auswirkungen des Wetters und Klimas betreffen jeden von uns. Für den nationalen Wetterdienst sind Bürger wie Kuhn unverzichtbar, die mit Spaß am Wetter, Liebe zur Natur, einer guten Beobachtungsgabe und einem hohen Verantwortungsbewusstsein jahrzehntelang gewissenhaft das Wetter in ihrer Region überwachen.

Etwa 1800 ehrenamtliche Wetterbeobachter in Deutschland
Der Deutsche Wetterdienst betreibt in ganz Deutschland ein flächendeckendes Mess- und Beobachtungsnetz mit knapp 2000 Messstellen. Dazu gehören 182 hauptamtliche Wetterwarten und Wetterstationen, die zum Teil rund um die Uhr mit DWD-Personal besetzt sind. Etwa 1800 weitere Messstellen des DWD werden ehrenamtlich von engagierten Bürgerinnen und Bürger – häufig seit Jahrzehnten – betreut. Im Winter melden die ehrenamtlichen Wetterbeobachter In-formationen zu den Schneeverhältnissen vor Ort nach Offenbach in die Zentrale des DWD. Die vor Ort gemessenen Daten und die Beobachtungen werden vom nationalen Wetterdienst dann zum Beispiel für die Wettervorhersage oder Gut-achten bei Wetterschäden genutzt. Sie helfen aber auch, den Klimawandel in Deutschland genau zu erfassen und dessen Folgen besser einschätzen zu können.

Zu den Voraussetzungen für die Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit gehören nicht nur Einsatzbereitschaft und die erforderliche Zeit, sondern auch ein geeignetes Grundstück, auf dem die Messgeräte des DWD gemäß internationalen Vereinbarungen und in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Bewuchs aufgestellt werden können. Kosten entstehen ehrenamtlichen Be-obachtern weder durch den Aufbau noch durch den Betrieb der Station. (red)