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Sichere Waldarbeit in Extremsituationen

Training in der Realität anstatt am simulierten Windwurf: HessenForst legt Wert darauf, dass schwierige Situationen geübt werden. Foto: V. Gerding / nh

Training in der Realität anstatt am simulierten Windwurf: HessenForst legt Wert darauf, dass schwierige Situationen geübt werden. Foto: V. Gerding / nh

Schwalm-Eder. Wenn ein Orkan wie „Friederike“ den hessischen Wald erfasst, wird der Arbeitsschutz besonders wichtig – denn die Aufarbeitung von Sturmwurfholz ist für Forstwirte und Unternehmer eine Herausforderung. Die für den Wald Arbeitenden benötigen besondere Fähigkeiten, um mit der speziellen Situation zurecht zu kommen. HessenForst legt deshalb Wert auf eine solide Ausbildung: Wer Windwurfholz aufarbeiten möchte, muss hohe Anforderungen erfüllen. Dies wird z. B. durch die europäischen Motorsägenzertifikate nachgewiesen. Ob die hessischen Standards für den Erwerb dieser Zertifikate auf die europäischen Mitgliedstaaten übertragen werden sollen, haben Forstexperten aus Rumänien, Polen, den Niederlanden, Belgien, Italien, Österreich und Deutschland am 18. Juni in der Nähe von Kassel beraten.
„Qualitätssicherung ist uns besonders wichtig“, betonte Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs HessenForst, „nicht nur hinsichtlich unserer Produkte und Dienstleistungen, sondern vor allem auch in Sachen Arbeitsschutz“. Insofern ist es konsequent, dass sowohl Forstwirte als auch Unternehmer – bevor sie bei der Windwurfaufarbeitung im Landesbetrieb zum Einsatz kommen – eine entsprechende Qualifikation nachweisen müssen.

HessenForst simuliert nicht

Für HessenForst bieten die Ausbildung und Prüfungsabnahme unter realen Windwurfbedinguen die besten Voraussetzungen für das sichere Führen der Kettensäge in Extremsituationen. Die meisten anderen europäischen Länder beschränken sich bislang auf die Simulation entsprechender Bedingungen.
Um von den Erfahrungen der verschiedenen europäischen Länder zu profitieren und grenzübergreifend voneinander zu lernen, haben sich die europäischen Forstexperten in der Nähe von Kassel zu einem richtungsweisenden Workshop getroffen. Übergeordnetes Ziel aller Beteiligten war, dass die im Wald Arbeitenden bei großen Sturmwürfen grenzübergreifend – auf Basis einheitlicher Qualifikationen – anderen Forstbetrieben helfen können. Gemeinsame, einheitlich hohe Standards für den Arbeitsschutz wären hierfür aus hessischer Sicht besonders wichtig.