- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Schuldenhöhe bei 28 Monatseinkommen

Wiesbaden. Die durchschnittlichen Schulden einer überschuldeten Person, die im Jahr 2017 die Hilfe einer Beratungsstelle in Anspruch genommen hat, betrugen 30 170 Euro. Das war das 28-fache des durchschnittlichen monatlichen Einkommens dieses Personenkreises (1 072 Euro). Diese so genannte Überschuldungsintensität verdeutlicht in einer Zahl das Ausmaß der finanziellen Schwierigkeiten einer überschuldeten Person.

Als Interpretationshilfe dient die hypothetische Vorstellung, dass eine Person, könnte sie ihr gesamtes Einkommen für den Schuldendienst einsetzen, nach ebenso vielen Monaten wieder schuldenfrei wäre.
Besonders hohe Werte der Überschuldungsintensität wiesen im Jahr 2017 neben Rheinland-Pfalz (35) auch das Saarland (34) und Nordrhein-Westfalen (32) auf. Die niedrigsten Werte hatten Mecklenburg-Vorpommern mit 23, Bremen und Brandenburg (beide 24). Hessen lag mit Hessen 30 515 Euro Schulden bei einem Einkommen von 1 101 Euro und einer Überschuldungsintensität mit Faktor 28 genau im Bundesdurchschnitt.

Monatseinkommen zwischen 925 und 1 193 Euro

Ausschlaggebend für die Höhe der Überschuldungsintensität war in den meisten Fällen nicht das Einkommen, das über die Bundesländer auf einem ähnlichen Niveau zwischen 925 Euro und 1 193 Euro lag. Die durchschnittlichen Schulden hingegen waren mit Werten zwischen 22 025 Euro und 37 518 Euro um einiges weiter gestreut. In Rheinland-Pfalz lagen die durchschnittlichen Schulden dann auch am höchsten, das durchschnittliche Monatseinkommen lag bei 1 073 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit der niedrigsten Überschuldungsintensität, lagen die Schulden bei 22 025 Euro und das Einkommen bei 956 Euro.

Die Ergebnisse der vom Statistischen Bundesamt (Destatis) erstellten  Überschuldungsstatistik 2017 beruhen auf Angaben von 528 der insgesamt rund 1 400 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland zu rund 127 000 beratenen Personen. Die Teilnahme an dieser Statistik ist sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig. Die gemeldeten Daten sind repräsentativ für die Grundgesamtheit der insgesamt 561 000 durch Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen im Jahr 2017. Für das Jahr 2017 stehen erstmals ausreichende belastbare Daten für einen Ländervergleich zur Verfügung. (ots | red)