Startseite

Ihre Werbung hier!

SEK-News ist die unabhängige Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis. Täglich neu und kostenlos.

MT-Senioren verpassen Leichtathletik-Medaillen

Norbert Weinreich (MT). Foto: Lothar Schattner

Norbert Weinreich (MT). Foto: Lothar Schattner

Melsungen / Mönchengladbach. Zum ersten Mal seit vielen Jahren blieben die Leichtathleten der Melsunger Turngemeinde bei den deutschen Seniorenmeisterschaften ohne Medaillen. Für die beste Platzierung sorgte Jutta Pfannkuche im Hochsprung der W60 mit Rang vier. Fünfte Plätze gab es für Luise Zieba auf den Mittelstrecken über 800 und 1500 Meter, Norbert Weinreich im Diskuswerfen und Bernd Gabel im Stabhochsprung.

Jutta Pfannkuche. Foto: ajw

Jutta Pfannkuche. Foto: ajw

Anlaufprobleme und Hänger

Vor dem Hochsprungwettbewerb der W60 konnte man keine Prognosen stellen, denn zu ausgeglichen war das Feld. Jutta Pfannkuche (MT Melsungen) führte mit 1,36 Meter die Meldeliste vor der höhengleichen Irmingard Hennes (Bad Endorf) an. Nur einen Zentimeter dahinter folgten Ute Böggemann (Düsseldorf) und Elisabeth Wisniewski (Rodgau). Der Wettkampf versprach also Spannung pur, denn von diesem Quartett war jede Springerin in der Lage, den Titel zu gewinnen. Alle vier Athletinnen übersprangen im ersten Versuch 1,26 Meter. Während die Konkurrenz auch die 1,29 Meter ohne Schwierigkeiten bewältigte, hatte Jutta Pfannkuche erste Anlaufschwierigkeiten und damit auch zwei Hänger. Sie sprang erst im dritten und damit letzten Versuch eindrucksvoll über diese Höhe und war wieder dabei, als die Medaillen verteilt wurden.

Die nächste Höhe über 1,32 Meter überquerte die deutsche Hallenmeisterin Ute Böggemann recht sicher. Aber auch Jutta Pfannkuche hatte sich wieder im Griff und sprang im ersten Durchgang sauber über 1,32 Meter. Damit nahmen diese beiden Hochspringerinnen wie bereits bei den Hallenmeisterschaften in Erfurt Kurs in Richtung Gold- und Silbermedaille, denn Hennes und Wisniewski rissen diese Höhe zweimal und hatten nur noch einen Versuch über 1,32 Meter.

Im dritten Versuch gescheitert

Vielleicht lag das auch am böigen Wind, der durch das Grenzlandstadion pfiff. Aber im letzten Durchgang überquerten die beiden Springerinnen die Latte, so dass bei der nächsten Höhe von 1,35 Meter alle Vier wieder im Wettkampf waren und die Karten neu gemischt werden mussten. Die Luft wurde dünner und es sah zunächst so aus, als ob sich nichts mehr ändern würde, weil nach zwei Versuchen noch niemand diese Höhe übersprungen hatte. So musste der letzte Durchgang die Entscheidung bringen. Während Ute Böggemann, Irmingard Hennes und Elisabeth Wisniewski – wenn auch knapp – die 1,35 Meter meisterten, scheiterte Jutta Pfannkuche bei ihrem dritten Versuch, so dass sie mit 1,32 Meter nur den vierten Platz belegte.

„Ich war in der Lage über 1,35 Meter springen, aber nach zehn Sprüngen hatte ich keine Powermehr in meinen Beinen und durch den böigen Wind kam ich auch nicht mehr mit dem Anlauf zu recht“, sagte die Melsunger Medaillenhoffnung, der man die Enttäuschung ansah. „Vielleicht klappt es mit dieser Höhe bei der 23. Senioren-WM, die vom 8. bis zum 20. September in Malaga (Spanien) ausgetragen wird. „Aber dafür müsste Jutta auch ein Krafttraining für die Beine durchführen“, erläutert Alwin J. Wagner, der der Seniorin aus Schwarzenberg bei entsprechendem Training sogar Höhen über 1,40 Meter zutraut.

Luise Zieba. Foto: nh

Luise Zieba. Foto: nh

Motivation bis in die Haarspitzen

Zufrieden zeigte sich dagegen Luise Zieba, die sich vor diesen Meisterschaften zwei Ziele gesetzt hatte: „Ich möchte in Mönchengladbach sowohl Bestzeit über 800 als auch über 1500 Meter laufen“. Aber diese Ziele rückten eine Woche vor diesen Titelkämpfen in weite Ferne. Die deutsche 3000m-Hallenmeisterin der W35 zog sich eine ISG-Blockade zu, die starke Schmerzen im unteren Beckenbereich mit Auswirkungen auf den Rücken und den Oberschenkel bis in in den Fuß verursachten. Gernot Weiss, der erfahrene Melsunger Physiotherapeut, bekam die ambitionierte Läuferin wieder schmerzfrei, so dass sie starten konnte. Ohne Abschlusstraining fuhr die 35-Jährige bis in die Haarspitzen motiviert nach Mönchengladbach und wollte die beiden Stadionrunden unter 2:26 sowie die 1500 Meter unter 5:10 Minuten laufen. Diese Zeiten hatte ihr Trainer Alwin Wagner vier Wochen vorher prognostiziert.

Spannendes Duell um Bronze

Am ersten Tag dieser Meisterschaften wurden die 800 Meter der W35 bei Temperaturen jenseits der 30 Grad ausgetragen und Anne Hegewald (Wiesbaden) stellte die Rangordnung der 800m-Szene wieder her. Sie holte sich nach großartigen 2:21,71 Minuten überlegen den Titel vor Silke Flören (Goch, 2:23,31), die die Meldeliste mit 2:25 Minuten angeführt hatte. Dahinter lieferten sich Monique Lander (Berlin, 2:24,11) und Svenja Prang (Schalke, 2:24,90) ein spannendes Duell um die Bronzemedaille. Fast hätte die gut aufgelegte Gartenbautechnikerin aus Spangenberg in diesen Zweikampf noch eingreifen können, denn mit 2:25,33 Minuten verdrängte Luise Zieba die Pfälzerin Annika Gäb (Trier, 2:26,71) auf Rang sechs und drückte ihre persönliche Seniorenbestzeit um über zwei Sekunden weiter nach unten.

Der 1500m-Lauf der W35 war fast eine 800m-Doublette vom Vortag: Erneut setzte sich Anne Hegewald nach 4:56,12 Minuten durch und Luise Zieba sicherte sich ebenfalls mit persönlicher Bestzeit von 5:06,44 Minuten den fünften Platz. Tanja Wittmann (Mainz), die ihre Kräfte schonen wollte und auf den 800m-Lauf verzichtet hatte, durfte sich über 1500 Meter über ihren zweiten Platz vor Natalie Schilling (Freiburg, 4:58,50) freuen.

Diskuswerfer fand nicht in den Wettkampf

Das Prädikat „Weltklasse“ verdiente sich Diskuswerfer Helmut Maryniak aus Passau, der sich mit 55,51 m unangefochten den Titel in der M50 vor Jens Kaden (Köthen, 47,09 m) und Christopher Gerhard (Süchteln, 46,37 m) holte. Rang vier ging an Leif Timmermann aus Mannheim mit 43,13 Meter. Norbert Weinreich (MT Melsungen) belegte mit 42,64 m Rang fünf. Nach den Meldeergebnissen hätte er vor der Entscheidung diesen Platz mit Kusshand genommen. Aber mit seiner Leistung sah der fünfte Platz im ersten Augenblick wie eine Niederlage aus. Der Melsunger Diskuswerfer fand nie richtig in den Wettkampf. Er begann mit 38,68 m und verbesserte sich im zweiten Durchgang auf 41,07 Meter. Im fünften Versuch warf er zwei Zentimeter weiter als Thomas Schroers (Repelen, 42,62 m)) und belegte in dem starken Feld wie Luise Zieba Rang fünf. Der Zweite der deutschen Winterwurfmeisterschaften von Erfurt war aber mit seiner Leistung nicht zufrieden. „Ich hatte mir bei guten Bedingungen eine Weite über 45 Meter vorgenommen, aber der böige Wind ließ keine optimalen Voraussetzungen zu“, sagte der Vierte der Senioren-EM von Madrid, der mit 42,10 und 42,64 Meter nur zweimal über 42 Meter kam.

Bernd Gabel. Foto: nh

Bernd Gabel. Foto: nh

Opfer der böigen Winde

Auch Bernd Gabel belegte bei diesen Meisterschaften den fünften Platz. Der vielseitige Senior stellte sich in einer guten Verfassung im Stabhochsprung der M55 vor und übersprang souverän die 2,70 Meter im ersten Versuch. Aus Sicherheitsgründen verzichtete er wegen der böigen Winde auf weitere Sprünge. Wer weiß, wie hoch er an diesem Tag noch gesprungen wäre, aber Sicherheit geht nun einmal vor. Ohne den TOP-Favoriten Alfred Achtelik (Nordkirchen) lieferten sich Gerald Znoyek (Schmiden) und Michael Loth (Hamburg) ein packendes Duell, das schließlich der Schmidener mit 3,55 zu 3,50 knapp für sich entscheiden konnte.

Beim Einstoßen sah es noch gut aus

Uwe Krah (MT). Foto: Lothar Schattner

Uwe Krah (MT). Foto: Lothar Schattner

Das Kugelstoßen der M50 beherrschte erwartungsgemäß Andreas Deuschle oder anders ausgedrückt: Der Bär aus Nürtingen ist der ultimativ beste Kugelstoßer in dieser Altersklasse. Mit 15,68 lag er 1,42 Meter vor Christopher Gerhard, der sich bereits vorher die Bronzemedaille im Diskuswerfen geholt hatte. Jens Kaden, der Zweite im Diskuswerfen, sicherte sich im Kugelstoßen mit 14,06 Meter die Bronzemedaille. Für Uwe Krah wurden auch diese Titelkämpfe zu einem Reinfall. Nachdem er bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Erfurt mit 12,24 Meter noch das Finale erreicht und Rang sieben belegt hatte, kam er beim Saisonhöhepunkt über den elften und damit vorletzten Platz nicht hinaus. Er begann mit 12,42 m und ließ anschließend zwei ungültige Versuche folgen. Aber der Polizeioberkommissar trug sein Ausscheiden im Vorkampf mit Fassung: „Es hat halt nicht geklappt, aber beim Einstoßen kam ich noch über 13,50 Meter“, kommentierte der 54-Jährige seine mäßige Leistung. (ajw)



Tags: , ,


Ähnliche Beiträge

Bisher keine Kommentare


Einen Kommentar schreiben

© 2006-2024 SEK-News • Powered by WordPress & Web, PR & Marketing• Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS)Kommentare (RSS)ImpressumDatenschutzAGB