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IHK-Umfrage: Digitale Anforderungen steigen

IHK Präsident Jörg Ludwig Jordan. Foto: nh

Schwalm-Eder. Die IT-Kompetenzen künftiger Auszubildender sind für die Ausbildungsbetriebe von großer Relevanz. Zu diesem Schluss kommt der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, Jörg Ludwig Jordan, bei der Bewertung der Ergebnisse der IHK-Ausbildungsumfrage 2018, die am 18. Juli der Öffentlichkeit zeitgleich beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin und der IHK in Kassel vorgestellt wurde.

Die Hälfte der jungen Leute weiß bescheid

Knapp 100 regionale Betriebe stellten sich im IHK-Bezirk der Online-Umfrage und beantworteten einen 26 Themenblöcke umfassenden Fragenkatalog rund um alle Aspekte der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Jordan verwies darauf, dass immerhin 60 Prozent der Auszubildenden über das geforderte Basisniveau an „Reflektionsvermögen über digitale Inhalte“ verfügen, weitere acht Prozent sogar sehr gute Fähigkeiten aufwiesen. Demnach zeichnen sich 51 Prozent der jungen Menschen durch sehr gute Kenntnisse im „Umgang mit Social Media“ aus, die sensiblen Bereiche IT-Sicherheit und Datenschutz dagegen bedürfen noch weiterer Schulungen.

Steigende Anforderungen für Betriebe

Diese umfasst auch die intensiven Bestrebungen der Wirtschaft, die sich beschleunigende Digitalisierung in ihre Aus- und Weiterbildungskonzepte zu integrieren. Auch für Auszubildende, das geht aus der Umfrage klar hervor, gilt es, sich auf die Herausforderungen der Digitalisierung, auch unter dem Schlagwort Industrie 4.0 bekannt, möglichst frühzeitig einzustellen. In 61 Prozent der ausbildenden Betriebe sind abteilungsübergreifende Projekte deshalb bereits an der Tagesordnung, 41 Prozent vermitteln sogenannte Zusatzqualifikationen etwa für IT-Kenntnisse, 37 Prozent intensivieren die Zusammenarbeit mit den Berufsschulen.

Steigende Anforderungen bedeuten für die ausbildenden Betriebe auch steigenden Einsatz in der Ausbildung. 36 Prozent nutzen daher die ausbildungsbegleitenden Hilfen der Arbeitsagentur und sogar 49 Prozent bieten eigene Nachhilfe an. Nach möglichen Ausbildungshemmnissen gefragt, antworten die Ausbildungsverantwortlichen mit großer Mehrheit (80 Prozent), dass die Schulabgänger oft zu unklare Vorstellungen über die Anforderungen im Beruf haben.

Ausbildungsreife bleibt unbefriedigend

Hinzu kommen nach wie vor Mängel der Ausbildungsreife. Hier haben die Ausbilder mit grundlegenden Problemen zu tun wie Leistungsbereitschaft und Motivation (69 Prozent), Schwächen im Ausdrucksvermögen (67 Prozent) und elementaren Rechenfertigkeiten (61 Prozent): „Bedenkt man, dass Fähigkeiten wie Disziplin (64 Prozent) und Belastbarkeit (63 Prozent) die Aufgabe der Wissensvermittlung erschweren, ist die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe beeindruckend konstant und aktuell wieder deutlich zunehmend“, verweist Jordan auf die zu Beginn des Monats veröffentlichten Eintragungszahlen neuer Ausbildungsverträge, die mit plus 3,1 Prozent den positiven Trend des Ausbildungsjahres 2017 bestätigten und noch einmal verstärkten.

Der weiterhin großen Ausbildungsbereitschaft der IHK-Betriebe steht jedoch die Frage der schwierigen Nachwuchsgewinnung entgegen. 44 Prozent der Betriebe konnten ihre freien Plätze nicht besetzen und begründeten dies zu 61 Prozent damit, dass sich nicht genügend geeignete Bewerber vorstellten. 30 Prozent fügten hinzu, dass ausgewählte Bewerber ihre Ausbildungsstelle nicht antraten: „Für die Betriebe ist dies eine echte Belastungsprobe, der sie aber offensichtlich proaktiv begegnen“, kommentiert der IHK-Präsident den Sachverhalt. Ein bereits von 34 Prozent der Betriebe gewählter Schritt ist die Ausbildung von Flüchtlingen, die helfen werden den Fachkräftemangel zu beheben.

Wichtiger Kooperationspartner der Betriebe bleibt die Berufsschule. 84 Prozent sind sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrer Schule. 56 Prozent wünschen sich sogar noch eine intensivere Kommunikation, 52 Prozent plädieren für eine verbesserte Ausstattung. Darüber hinaus investieren die Betriebe in ihre eigene Weiterbildungsarbeit: 66 Prozent bieten firmeneigene Seminare an, 59 Prozent setzen auf Selbstlernkonzepte.

HK berät und unterstützt in allen Fragen

Für Jörg Ludwig Jordan sind die Ergebnisse auch eine Bestätigung für die Aktivitäten der IHK: „Verstärkte Berufsorientierung, verbessertes Matching, umfassende Beratung von Studienabbrechern, Werbung für Teilqualifizierungen als Instrument der dringend benötigten betrieblichen Nachqualifizierung – unsere Mitgliedsunternehmen können auf eine Fülle von IHK-Dienstleistungen setzen.“ Dazu zählt auch die Aktion #Perfect Match, die am 2. November 2018 Betriebe und Schülerinnen und Schüler zusammenbringen wird (www.ihk-perfectmatch.de/unternehmen). (red)



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