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Sichere Kommunen werden besiegelt

Der nordhessische Polizeipräsident Konrad Stelzenbach. Foto: nh

Der nordhessische Polizeipräsident Konrad Stelzenbach. Foto: nh

Homberg. Das Polizeipräsidium Nordhessen hatte am Montagnachmittag, den 6. August 2018, zu einer Regionalkonferenz zur neuen kommunalen Sicherheitsinitiative KOMPASS des Landes Hessen in das Behördenzentrum des Schwalm-Eder-Kreises in Homberg eingeladen. Eine große Zahl der Bürgermeister oder deren Vertreter der 27 Städte und Gemeinden im Schwalm-Eder-Kreis waren der Einladung gefolgt, um aus erster Hand durch die Polizei über das aktuelle Thema informiert zu werden.

Was ist KOMPASS?

KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen und zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune ab. Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern, die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln.

In den vier KOMPASS-Modellkommunen Hanau, Bad Homburg, Schwalbach am Taunus und Maintal wurde seit Einführung im Dezember 2017 bereits viel für die Sicherheit vor Ort getan. Überall fanden Bürgerbefragungen und KOMPASS-Sicherheitskonferenzen statt. Die dort gemachten Erfahrungen waren durchweg positiv, so dass das Hessische Innenministerium Ende Mai die Ausweitung des Programmes für alle hessischen Kommunen beschloss. KOMPASS stößt bereits in vielen hessischen Kommunen auf großes Interesse, wie Regionalkonferenzen in anderen Teilen des Landes gezeigt haben.

Polizeipräsident dankt für großes Interesse

Zu Beginn der Veranstaltung in Homberg begrüßte der nordhessische Polizeipräsident Konrad Stelzenbach die anwesenden Gäste und bedankte sich herzlich bei den Vertreterinnen der Kreisverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises, der Leiterin des Fachbereichs „Recht, Öffentliche Sicherheit und Ordnung“, – Katharina Eisenach und Brigitte Staufenberg, die an diesem Tag Herrn Landrat Winfried Becker vertraten –, für die Gastfreundschaft und die Nutzung der Räumlichkeiten im Landratsamt. Danach stellte er den stellvertretenden Leiter der Polizeidirektion Schwalm-Eder, Kriminalrat Bernhard Volke, in dessen Verantwortung die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Schwalm-Eder-Kreises liegt, und das Team der Abteilung Einsatz-Prävention vor.

PP Stelzenbach erläuterte kurz die Hintergründe der Initiative und betonte, dass das Hessische Innenministerium für dieses Programm jedem Präsidium zwei zusätzliche Stellen, hessenweit insgesamt 14, zugewiesen hat, um so den Bereich der Prävention dort weiter zu stärken. Auch ließ der Präsident nicht unerwähnt, dass bereits die Kommunen Gudensberg, Willingen und Ahnatal in das Programm aufgenommen seien. Fünf weitere Städte und Gemeinden aus den nordhessischen Landkreisen signalisierten bereits großes Interesse an einer Aufnahme.

Bestandsaufnahme und Dokumentation der Sicherheitsinitiativen

Im Anschluss übernahm Polizeihauptkommissar Jan Selchow, als einer der anwesenden KOMPASS-Berater, und begann seinen Vortrag mit der Vorstellung der weiteren Ansprechpartner für KOMPASS, die nach der Konferenz für sämtliche Fragen zur Verfügung standen und einiges an Info-Material im Gepäck hatten. Sie, die Ansprechpartner, nehmen bei der Sicherheitsinitiative eine zentrale Rolle ein. Der KOMPASS-Berater ist eine Polizeibeamtin oder ein Polizeibeamter, der im ständigen Dialog mit den Partnern den Fortschritt der gemeinsamen Initiativen für mehr Sicherheit dokumentiert.

In einem ersten Schritt gehen die Ansprechpartner auf die kommunalen Vertreter zu und erstellen mit diesen gemeinsam eine detaillierte Sicherheitsanalyse für die jeweilige Stadt oder Gemeinde. Berücksichtigung finden dabei alle bewährten Maßnahmen der Polizei sowie alle Programme, die bereits vor Ort wirken. Dabei soll auch Bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, dass alle Partner, die Aufgaben im Bereich der Sicherheit wahrnehmen sowie auch Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch geholt werden. Individuelle Wahrnehmungen der Menschen können in Bürgerversammlungen oder Sprechstunden aufgenommen werden und mit in die Analyse einfließen.

Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel

Jede KOMPASS-Stadt und jede KOMPASS-Gemeinde wird bei erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Land Hessen ihr eigenes Sicherheitssiegel erhalten. Jede Stadt und Kommune, die sich künftig KOMPASS-Kommune nennen darf, steht bereits dafür, dass dort in Kooperation mit der Polizei gemeinsam an der Stärkung der Sicherheit gearbeitet wird. Wenn die ausgemachten Probleme angepackt und Lösungen erfolgreich umgesetzt wurden, werden diese KOMPASS-Kommunen mit dem Sicherheitssiegel als „Sichere Kommune“ ausgezeichnet.

„Die Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel bedeutet nicht, dass dort künftig kein Fahrrad mehr geklaut wird. Das Sicherheitssiegel steht vielmehr dafür, dass die Kommune sich in besonderem Maße für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, deren Sorgen und Ängste aufgegriffen und gemeinsam mit der Polizei Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt hat. Das Sicherheitssiegel ist somit die Wertschätzung für geleistete Arbeit für mehr Sicherheit vor Ort“, so eine Aussage des hessischen Innenministers bei einer ähnlichen Veranstaltung.

Bei Interesse E-Mail schicken

Sowohl in der Pause als auch am Ende der Regionalkonferenz beantworteten die Ansprechpartner für KOMPASS noch offene Fragen der interessierten Bürgermeister bzw. deren Vertretungen. Weitere Kommunen, die Interesse an der Initiative haben, können sich gerne jederzeit per E-Mail unter kompass.ppnh@polizei.hessen.de an das Polizeipräsidium Nordhessen wenden.

(ots | red)