Startseite

Ihre Werbung hier!

SEK-News ist die unabhängige Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis. Täglich neu und kostenlos.

Dritte bei den Berglaufmeisterschaften

Die deutsche Berglaufmeisterin Nadine Noack (Wernigerode) und Luise Zieba. Foto: nh

Die deutsche Berglaufmeisterin Nadine Noack (Wernigerode) und Luise Zieba. Foto: nh

Melsungen / Ilsenburg. Bei den deutschen Berglaufmeisterschaften im Harz, die erstmals außerhalb von Bayern und Baden-Württemberg ausgetragen wurden, errang Luise Zieba (MT Melsungen) in der Altersklasse W35 den dritten Platz. Als sich die 35-Jährige bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Erfurt mit 11:03,05 Minuten den Titel über 3000 Meter geholt hatte, legte sie den Schwerpunkt ihrer Bahnwettkämpfe in der Freiluftsaison auf die Mittelstrecke. 

Zwischen Bahnhof und Carl-Braun-Hütte

Nachdem der Trainingsplan geändert wurde, konnte sie bei den deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach bereits mit Bestzeiten über 800 (2:25,33) sowie über 1500 Meter (5:06,44) imponieren und jeweils den fünften Platz belegen. Nach diesen beiden Erfolgen setzte sich die Läuferin aus dem Spangenberger Stadtteil Bergheim ein neues Ziel. Sie wollte an den deutschen Berglaufmeisterschaften teilnehmen und ein Jahr später vielleicht bei der Senioren-EM starten. Als Vorbereitung dienten zum einen die Nordhessen-Cup-Läufe, zum anderen aber auch die intensiven Bergläufe vom Melsunger Bahnhof hinauf zur Carl-Braun-Hütte im Stadtwald und wieder zurück in das Waldstadion, wo sie noch anschließend einige Runden drehte.

Luise Zieba auf dem Weg zur Bronzemedaille bei den Berglaufmeisterschaften. Foto: nh

Luise Zieba auf dem Weg zur Bronzemedaille bei den Berglaufmeisterschaften. Foto: nh

Brocken steiler als der Arber

Im Vorjahr ermittelten die deutschen Bergläufer ihre Meister am Großen Arber in Bayern. Dort mussten die Ausdauerspezialisten 850 Höhenmeter auf 13,8 Kilometern überwinden. Weil der Brocken aber noch steiler ist, galt es in diesem Jahr auf 11,7 Kilometer 890 Höhenmeter zurückzulegen.

Als Sachsen-Anhalts Innen- und Sportminister Holger Stahlknecht um 9:30 Uhr den Startschuss gab und 374 Athletinnen und Athleten vom Marktplatz in Ilsenburg auf den Brockengipfel schickte, war Luise Zieba recht optimistisch. Sie wollte, anders als bei den hessischen Berglaufmeisterschaften am Meißner, wo sie bereits nach zwei Kilometern ihren Lauf wegen Schmerzen in den Oberschenkeln abbrechen musste, mindestens zu den TOP-FIVE gehören, die den Gipfel in ihrer Altersklasse erreichten. Lange Zeit war die Spitze des Brockens nur zu erahnen, weil der höchste Berg im Norden Deutschlands in dicke weiße Wolken gehüllt war.

20%-Steigung löst Wadenkrämpfe aus

Nach zwei Kilometer in der Ortslage von Ilsenburg führte ein schmaler Weg mit Steinen und Wurzeln über vier Kilometer nach oben, auf dem ein Überholvorgang fast nicht möglich war. Die Gartenbautechnikerin aus Spangenberg, die in dieser Saison für die MT Melsungen startet, legte ein gutes Tempo vor und lag zwei Kilometer vor dem Ziel hinter der Lokalmatadorin und späteren deutschen Berglaufmeisterin, Nadine Noack (Wernigerode), auf Platz zwei.

„Bis dahin hatte sich alles gut angefühlt, aber dann kam eine längere Steigung von fast 20 Prozent auf Betonplatten, so dass auf dieser Strecke fast 400 Höhenmeter zu bewältigen waren. Da ich solch steile Strecken nicht auf meiner Trainingsrunde durch den Melsunger Stadtwald hatte, verkrampften meine Waden“, sagte sie unmittelbar nach der Flower-Zermonie, die kurze Zeit nach ihrem Zieleinlauf stattfand.

Die Bronzemedaille. Foto: nh

Die Bronzemedaille. Foto: nh

Bewährungsprobe mit Bravour bestanden

Tanja Karnofka aus Neuss nutzte die Gunst der Stunde und überholte die MT-Ausdauerspezialistin, die auf den letzten beiden Kilometern den Kopf ausschaltete und nur noch Fuß an Fuß setzte. Sie durfte nur nicht aufgeben, da sie von hinten nichts mehr zu befürchten hatte. Die beiden Verfolgerinnen aus Neuss, Tina Püthe und Nina Wimmer, die bei den Hallenmeisterschaften den dritten Platz über 3000 Meter belegt hatte, lagen zu dieser Zeit bereits drei bzw. sechs Minuten zurück.

Völlig ausgepumpt, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, weil sie diese harte Bewährungsprobe mit Bravour bestanden hatte, lief Luise Zieba nach 1:15:39 Stunden, nur acht Sekunden hinter Tanja Karnofka über die sehnsüchtig erwartete Ziellinie und wurde bei der Siegerehrung für diese großartige Leistung mit der Bronzemedaille ausgezeichnet.

(ajw)



Tags: , ,


Ähnliche Beiträge

Bisher keine Kommentare


Einen Kommentar schreiben

© 2006-2024 SEK-News • Powered by WordPress & Web, PR & Marketing• Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS)Kommentare (RSS)ImpressumDatenschutzAGB