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Digitalisierung der Kultur

Schwalm-Eder / Wiesbaden. Schnell auf dem Smartphone unterwegs Informationen zu einem Denkmal suchen, in Vorbereitung einer Reise zu Hause schon mal das Schloss mit einem Rundgang entdecken oder im Museum virtuell in einen Brunnenschacht klettern: All dies ist heute technisch möglich. Damit auch Hessens kulturelle Landeseinrichtungen für die Besucherinnen und Besucher besser erlebbar werden und sich modern präsentieren, investiert das Land Hessen in den Haushaltsjahren 2018 und 2019 knapp 3 Millionen Euro in die Digitalisierung der Kultur.

Mehr als traditionelle Wissensvermittlung

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Durch die modernen Medien werden Wahrnehmung und Erleben bedeutender Kulturgüter signifikant verbessert. Gleichzeitig werden die Dienststellen des historischen Erbes – die Landesmuseen, Schlösser und Gärten sowie das Landesamt für Denkmalpflege – in ihren Aufgabenbereichen und bei der Erfüllung ihres Bildungsauftrags unterstützt. Mit multimedialen Techniken wird es künftig möglich sein, weit über traditionelle Arten der Wissensvermittlung hinauszugehen.“

Digitale Präsentation der Sammlung Neess

Die Erschließung und Erforschung von Kulturgut und dessen Vermittlung an die Öffentlichkeit sind heute ohne die Unterstützung digitaler Technologien nicht mehr denkbar – gerade um junge Zielgruppen anzusprechen. Aber auch andere Zielgruppen schätzen komfortable und einfache Informationsangebote, so dass die Nutzung von Apps heute selbstverständlicher Alltag und ihr Einsatz für ein modernes Besucherangebot unerlässlich ist.

Apps sollen als virtuelle Führung durch die verschiedenen musealen Standorte dienen und unmittelbar zum Museumsbesuch anregen. Verknüpfungen mit Geo-Daten und Standortbestimmung eines Smartphones sollen Benutzer direkt auf Schätze in nächster Umgebung hinweisen oder auf schnellstem Wege zum dargebotenen Kunstwerk bringen.

Zum Beispiel wird das Museum Wiesbaden eine App entwickeln, die in einem ersten Schritt die neu einzurichtende Sammlung „Jugendstil“ (Sammlung Neess) digital präsentieren und mit Information anreichern wird. Oder die Museumslandschaft Hessen-Kassel wird mit der App „100 Werke, die man gesehen haben muss“ die wichtigsten, bemerkenswertesten aber auch kuriosesten ihrer Werke vorstellen.

3D-Visualisierungen und Animationen

Zu den 26 Projekten, die 2018 und 2019 umgesetzt werden, zählen auch 3D-Visualisierungen, die es den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, Gegenstände von allen Seiten und im Detail zu betrachten. So werden das Herkulesbauwerk und die Löwenburg der Weltkulturerbestätte Bergpark Wilhelmshöhe während ihrer aktuellen Sanierung und Rekonstruktion nach neustem technischen Stand dreidimensional digital vermessen und fotografiert. Über den realen Besuch des Bergparks hinaus sollen Besucherinnen und Besucher zum Beispiel in Form von mobilen Apps, Medienstationen vor Ort oder am heimischen Computer die Gebäude in neuer Form erleben und erkunden können.

Alte Wirklichkeit durch VR-Brillen neu betrachten

Filme und Animationen werden bei der Erläuterung von Funktionsweisen helfen, wenn zum Beispiel Exponate aus konservatorischen Gründen nicht mehr vorgeführt werden können. Im Astronomisch-Physikalischen Kabinett der Museumslandschaft Hessen Kassel können Besucherinnen und Besucher künftig die Funktion von Uhren, Fernrohren oder Mikroskopen am Bildschirm nachvollziehen. Und mittels augmented reality wird Vergangenes wieder lebendig. Von der Torhalle von Lorsch sollen die Betrachter dank 3D-Rekonstruktion wieder einen kompletten, farbenprächtigen Raumeindruck erhalten, Kinder und Jugendliche können in der Burgruine Münzenberg in der Wetterau spielerisch auf einem virtuellen Rundgang die verschiedenen Bauphasen erleben. An anderen Stellen werden beispielsweise Wandmalereien oder antike Skulpturen dank VR-Brillen wieder komplett sichtbar gemacht.

Zeitgemäße Präsentation der Exponate

„Moderne Internetauftritte erwarten Besucherinnen und Besucher heute ebenso wie eine ansprechende und zeitgemäße Präsentation der Exponate. Mit dem Ausbau des digitalen Angebots und innovativen Methoden der Besucherführung wird die Attraktivität der hessischen Kultureinrichtungen deutlich gesteigert“, betont Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.

Wissenschaftlich aufbereitetes Datenmaterial

Neben digitalen Technologien zur Vermittlung von Kulturgut werden mit den Mitteln die kulturellen Stätten auch technisch ertüchtigt, beispielsweise durch die Ausstattung mit ausreichend WLAN-Kapazitäten und einer schnellen Internetanbindung. Ferner investieren die Kulturinstitutionen in Ausbau und Modernisierung ihrer Datenbankstrukturen und die digitale Erfassung ihrer Kulturobjekte. Dies hilft beim wissenschaftlichen Arbeiten und der internen Verwaltung. Aber auch für multimediale Angebote ist umfangreiches, professionell strukturiertes und wissenschaftlich aufbereitetes Datenmaterial wichtig, auf das schnell und verlässlich zurückgegriffen werden kann. (red)



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