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Gömpels Vertreibung aus dem Sudetenland

Aufmerksam verfolgten die Schüler des Leistungskurs Geschichte am Schwalmgymnasium den Vortrag der Protagonisten Marlene und Horst Gömpel, mit Andreas Göbel. Foto: nh

Aufmerksam verfolgten die Schüler des Leistungskurs Geschichte am Schwalmgymnasium den Vortrag der Protagonisten Marlene und Horst Gömpel, mit Andreas Göbel. Foto: nh

Schwalmstadt. Gespannt lauschten die Schüler eines Geschichtsleistungskurses aus dem aktuellen Abiturjahrgang des Schwalmgymnasiums mit ihrem Lehrer Andreas Göbel am vergangenen Freitag dem Vortrag von Marlene und Horst W. Gömpel zur Vertreibung der Sudetendeutschen aus dem Sudetenland und der anschließenden Integration in Nordhessen.

Auszeichnungen als Autoren

Marlene Gömpel, als gebürtige Sudetendeutsche selber direkte Betroffene, sowie ihr Mann Horst Gömpel, 1939 in Treysa geboren und ehemaliger Schwalmschüler, schrieben dazu vor einiger Zeit ein bemerkenswertes Buch, wofür sie bereits mehrere Auszeichnungen erhielten.

Vor diesem Hintergrund trugen sie aus ihrem großen Wissen und ihren eigenen Erfahrungen zahlreiche Informationen vor.

Letztes Kapitel der Integration

Beginnend mit dem Ende des Ersten Weltkrieges, über den danach neu gegründeten Staat CSR, weiter vom Nationalsozialismus und dem Münchner Abkommen hin zum Zweiten Weltkrieg, schilderten sie zuerst die Vorgeschichte zur Vertreibung der Sudetendeutschen. Danach gingen sie intensiv auf die „wilden Vertreibungen“ ein bis hin zu den Transporten, in denen etwa 29.000 sudetendeutsche Heimatvertriebene 1946 unter schlimmen Bedingungen mit Viehwaggons aus dem Sudetenland in das heutige Gebiet des Schwalm-Eder-Kreises verfrachtet wurden. In einem letzten Abschnitt stellten sie die nicht immer einfache Aufnahme und Integration der Sudetendeutschen in der neuen Heimat dar.

Freiheit schützen, Frieden bewahren, Unrecht verhindern

Auf welch großes Interesse diese Schilderungen bei den Schülern stieß, war ihnen über den ganzen Vortrag hinweg anzusehen und auch durch ihre anschließenden Fragen spürbar.

Aber mindestens genauso beachtenswert war auch, dass am Ende die Vortragenden den jungen Zuhörern gerade vor dem Hintergrund der beschriebenen Ereignisse noch einmal eindringlich Mut machten, die heute fast selbstverständlich scheinende Freiheit immer wieder neu zu schätzen und aktiv zu bewahren sowie den ebenso wichtigen Frieden zu schützen, um neues Unrecht zu verhindern.

Merkmal modernen Geschichtsunterrichts

Sichtlich beeindruckt dankte Andreas Göbel daher dem Ehepaar Gömpel für seinen Besuch. Diese Veranstaltung, in der erlebte Geschichte vermittelt und zudem eine Verbindung zu der eigenen Lebenswirklichkeit der Schüler hergestellt wurde, sei ein wichtiges Merkmal des modernen Geschichtsunterrichts am Schwalmgymnasium, so Göbel abschließend.

(red)



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