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Linus Schopf bleibt in Rekordlaune

Das erfolgreiche MT-Team in Uslar. Foto: nh

Das erfolgreiche MT-Team in Uslar. Foto: nh

Melsungen / Uslar. Das Leichtathletik-Jahr 2018 ist fast Geschichte. Hinter den Melsunger Nachwuchs-Top-Athleten liegen viele Auftritte bei Meisterschaften und nationalen Meetings. Von April bis Mitte Oktober besuchten sie zahlreiche Wettkämpfe im gesamten Bundesgebiet, bei denen sie erfolgreich abschnitten und sich mit guten Leistungen für die hessische und deutsche Bestenliste qualifizierten.

Junge Sportler setzen Glanzpunkte

Auch beim letzten Freiluftwettkampf in der Saison 2018, der in Uslar, am südwestlichen Rand des Sollings im niedersächsischen Landkreis Northeim, ausgetragen wurde, präsentierten sich noch einige junge Leichtathleten der Melsunger Turngemeinde in einer glänzenden Verfassung. Herausragend dabei der neue Kreisrekord über 800 Meter der M10 durch Linus Schopf und die beiden Bestleistungen im Ball- und Speerwerfen von Kilian Krah in der U14 sowie die Kugelstoßweite von Luis André.

Der 10-jährige Linus Schopf auf dem Weg zum neuen Kreisrekord. Foto: nh

Der 10-jährige Linus Schopf auf dem Weg zum neuen Kreisrekord. Foto: nh

Auf der Zielgeraden noch einen Gang höher

Wie zwei Wochen vorher in Schweinfurt präsentierte sich Linus Schopf auch in Uslar in einer ausgezeichneten Verfassung und verbesserte zum dritten Mal in diesem Jahr den 800m-Kreisrekord der M10. Nachdem er am Pfingstmontag in Allendorf/Eder die drei Jahre alte Bestmarke für den Schwalm-Eder-Kreis von 2:46,88 auf 2:44,2 Minuten gedrückt hatte, durfte er sich am letzten Sonntag im September in Schweinfurt erneut freuen, denn mit 2:43,11 Minuten stellte er seinen zweiten Rekord in diesem Jahr auf. „Vielleicht kann ich beim letzten Sportfest noch einmal schneller laufen“, sagte der 10-Jährige aus Gensungen zu seinen Eltern, die mit ihm nach Uslar kamen. Und auch bei diesem Rennen hatte er keine Mühe, seine Siegesserie fortzusetzen. Erneut musste er sich nur auf sein Gefühl und die 200 bzw. 600m-Zwischenzeit verlassen, die ihm Trainer Alwin Wagner zurief. Da er 100 Meter vor dem Ziel noch knapp über dem alten Kreisrekord lag, schaltete er auf der Zielgeraden einen Gang höher und überquerte nach 2:42,7 Minuten vor Luca Willig (Sarstedt, 2:52,3 Min.) die weiße Ziellinie.

Melsunger Lauftalent wächst heran

Nachdem er im letzten Dezember beim Hallen-Meeting in Erfurt auf Anhieb den Kreisrekord der M09 von Julian Akcay (Borken, 3:15,42) auf 3:02,55 Minuten pulverisieren konnte, hofft der kleine Linus bei seinem nächsten Auftritt in Thüringens Landeshauptstadt auf eine Zeit unter 2:45 Minuten und damit auf den nächsten Rekord. Mit dem ein Jahr jüngeren Fabio Oglialoro wächst das nächste Melsunger Lauftalent heran. Der 9-Jährige, der mit seinen lockeren großen Schritten auffiel, blieb mit 2:59,7 Minuten zum ersten Mal unter den begehrten drei Minuten.

Kilian Krah verbessert sich im Speerwerfen auf 35,17 m und damit auf Rang vier in Hessen. Foto: nh

Kilian Krah verbessert sich im Speerwerfen auf 35,17 m und damit auf Rang vier in Hessen. Foto: nh

Ein Zentimeter Bewegung in der Landesbestenliste

Einen weiteren Akzent setzte Kilian Krah, der in dieser Saison wenig in Erscheinung trat. Allerdings wusste er mit seinen beiden Siegen bei den nordhessischen Meisterschaften im Weitsprung (4,83 m) sowie im Speerwerfen (28,20 m) und seiner guten Vorstellung beim Kreissparkassen-Cup zu gefallen. In Schweinfurt überzeugte er zwei Wochen vorher durch seine Vielseitigkeit, denn er verbesserte sich im Speerwerfen auf 34,89 Meter und stellte anschließend mit 10,53 Sekunden eine persönliche Bestzeit über 75 Meter auf. In Uslar glänzte der 13-Jährige mit einer Steigerung im Ballwurf auf 51,50 Meter, womit er in der aktuellen hessischen Bestenliste den fünften Platz einnimmt. Anschließend beeindruckte er im Speerwerfen mit 35,17 Meter und verdrängte damit Moritz Hinrichsen (Weißkirchen) um einen Zentimeter auf Rang fünf in der Landesbestenliste.

Rekordjagd in allen Disziplinen

Einen Tag nach seinem 16m-Stoß von Aschaffenburg wollte Luis André die 4kg-Kugel in Uslar über die 14m-Marke wuchten. Aber aus diesem Vorhaben wurde nichts, denn durch sein viel zu kurzes Angleiten traf er die Eisenkugel beim Abstoß nicht und musste am Ende mit 13,33 Meter zufrieden sein. Beim Wettkampf mit der 3kg-Kugel wurde sein weitester Stoß mit 15,29 Meter gemessen. Auch damit war er nicht zufrieden, obwohl er mehr als sechs Meter Vorsprung vor Kilian Krah hatte, der auf 9,20 Meter kam.

Wenige Tage vor ihrem 15. Geburtstag verabschiedete sich Maya Knaust aus der WU16 mit einem locker herausgelaufenen 800m-Sieg in 2:51 Minuten. Im Diskuswerfen konnte sie ihr Vorhaben nicht realisieren, denn die noch 14-Jährige wollte die Jahresbestleistung für den Schwalm-Eder-Kreis, die Nele Schmoll einen Tag vorher in Aschaffenburg mit 20,64 Meter aufgestellt hatte, verbessern. Aber 18,11 Meter waren definitiv zu wenig.

Uwe Krah verbesserte sich trotz seiner Defizite beim Abstoß auf 13,26 m. Foto: nh

Uwe Krah verbesserte sich trotz seiner Defizite beim Abstoß auf 13,26 m. Foto: nh

„Es ist gut, dass diese lange Saison vorbei ist“

Mit der neuen persönlichen Jahresbestleistung von 13,26 m holte sich Uwe Krah den Sieg im Kugelstoßen der M50 vor Swen Hülsmann (LG Göttingen, 11,52 m). Der Polizeioberkommissar, der im nächsten Jahr in der Altersklasse M55 startberechtigt ist, lebt nur von seiner Kraft. Dabei könnte er mindestens einen Meter weiter stoßen, wenn er beim Abstoß nicht springen, sondern beide Beine am Boden lassen würde. In seinem ersten Diskuswurfwettkampf als Senior kam der 54-Jährige auf ansprechende 28,45 Meter und belegte den zweiten Platz hinter dem überragenden Swenn Hülsmann, der die 1,5kg-Scheibe auf vorzügliche 40,74 Meter schleuderte. Auch im Speerwerfen zeigte sich der ehemalige weltklasse Athlet im Kraftleistungsdreikampf mit 25,37 Meter zufrieden.

„Es ist gut, dass diese lange Saison vorbei ist“, sagte nach dem Speerwerfen Mehrkämpfer Bernd Gabel, der als Dritter der M55 auf 24,06 Meter kam. Vorher hatte er den Diskus auf 27,40 Meter geschleudert und mit dieser Weite den vierten Platz belegt. „Im nächsten Jahr darf ich in der M60 mit dem 1kg-Diskus werfen. Dann wird es endlich wieder Weiten über 30 Meter geben“, sagte der vielseitige Justizangestellte, der auch mit seiner Kugelstoßweite von 8,08 Meter nicht zufrieden war.

(ajw)