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Das Handwerk feiert seine Meister

33 neue Handwerksmeister wurden in der Homberger Stadthalle ausgezeichnet. Foto: Scholz

33 neue Handwerksmeister wurden in der Homberger Stadthalle ausgezeichnet. Foto: Scholz

Schwalm-Eder. Auf der Meisterfeier würdigte die Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder das Engagement und den Erfolg von 33 neuen Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern. Gleichzeitig würdigte das Handwerk die Sieger im Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend und ehrte verdiente Handwerksmeister mit dem goldenen Meisterbrief. Eine Premiere war die Ehrung der Besten beim Leistungswettbewerb des hessischen Bäckerhandwerks, die vom Bäckerinnungsverband ausgezeichnet wurden. Marita Natt, Prälatin i. R. der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck hielt als Ehrengast die Festrede. 

Auch ohne Studium erfolgreich

Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) beglückwünschte die Jungmeisterinnen und Jungmeister in seiner Begrüßungsrede zu ihrer persönlichen Leistung, die hinter dem Erfolg stehe. Er forderte die Jungmeister auf, sich tatkräftig und mutig, aber mit Augenmaß, den neuen Herausforderungen zu stellen. „Die Auftragsbücher sind bei vielen Handwerksbetrieben gut gefüllt. Die Zukunftsperspektiven für gute Handwerker sind sehr gut“, sagte Dittmar. Er würdigte das persönliche Engagement der neuen Meisterinnen und Meister, die bewiesen hätten, dass man auch ohne Studium erfolgreich sein kann. Das zeige sich auch bei der großen Nachfrage nach Fachpersonal sehr deutlich. Fachleute mit Praxiserfahrung stehen hoch im Kurs, sagte Dittmar.

Erfolgreiche Auszubildende und Betriebe aus dem Schwalm-Eder-Kreis beim Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend. Foto: Scholz

Erfolgreiche Auszubildende und Betriebe aus dem Schwalm-Eder-Kreis beim Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend. Foto: Scholz

Dem ländlichen Raum eine Stimme geben

Eine kritische Bilanz zog Dittmar mit Blick auf die regionalen Unterschiede in Hessen. Alle reden vom Ballungszentrum, den Großstädten und den Oberzentren, aber der ländliche Raum wird sträflich vernachlässigt. Von gleichen Lebens- und Arbeitsbedingungen könne kaum die Rede sein. Hier setzen die Innungen und die Kreishandwerkerschaften in Nordhessen mit der Aktion „Pro ländlicher Raum“ an. Sie wollen dem ländlichen Raum eine Stimme geben. Dabei gehe es nicht nur um ärztliche Versorgung und Fürsorgeangebote, sondern um Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen und Zukunftschancen von Generationen. Dazu gehöre auch die Sicherung von Berufsschulstandorten. „Wer Bildung aus der Fläche abzieht, der erschwert die Chancengleichheit und fördert die Schieflage“, sagte Dittmar. Dies treffe Betriebe, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie die Jugendlichen, die eine Chance in der Heimat verdient haben. „Es geht nicht darum, Stadt gegen Land auszuspielen, sondern darum, das Gleichgewicht zu wahren, um gemeinsam erfolgreich zu sein“ sagte der Kreishandwerksmeister.

Wertschätzung für die Handwerksfamilie

„Dem Handwerk gehört meine große Wertschätzung“, rief Marita Natt, ehemalige Prälatin und Stellvertreterin des Bischofs der evangelischen Kirche Kurhessen und Waldeck, den mehr als 220 Handwerkern und Gästen in der Homberger Stadthalle zu. In ihrer Festansprache schilderte sie ihre persönlichen positiven Erfahrungen beim Umbau ihres Wohnhauses. Diese Wertschätzung werde in vielen Handwerksbetrieben mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Auszubildenden auch untereinander gelebt. Das Bild der großen Handwerkerfamilie, welches Kreishandwerksmeister Frank Dittmar in seiner Rede zeichnete, sage viel aus über das Miteinander und die Solidarität untereinander, sagte Natt, und erinnerte daran, dass Martin Luther die Arbeit der Handwerker auf eine Ebene mit den Geistlichen stellte.

Die besten Bäcker/in und Bäckerei-Fachverkäufer/in beim Leistungswettbewerb in Hessen. Foto: Scholz

Die besten Bäcker/in und Bäckerei-Fachverkäufer/in beim Leistungswettbewerb in Hessen. Foto: Scholz

Meisterprämie verkleinert Finanzierungslücke

Heinrich Gringel, Präsident der Handwerkskammer Kassel, griff die Gleichwertigkeit beruflicher Bildung auf. Während der Staat für die akademische Ausbildung viel Steuergeld ausgebe, werde im dualen Ausbildungssystem weiter gespart. Die Meisterförderung sei zwar verbessert worden, aber hinke noch weit hinter der Förderung der angehenden Akademiker hinterher. Mit dieser Politik werden wir den Facharbeitermangel kaum bekämpfen können, sagte Gringel und forderte mehr Engagement für die duale Ausbildung. Lobende Worte gab es für die hessische Landesregierung, die ab dem kommenden Jahr eine Meisterprämie von 1.000 € einführt, um so die Finanzierungslücke der Meisterausbildung etwas zu verkleinern.

Partner der Politik

Jürgen Kaufmann, erster Kreisbeigeordneter des Schwalm-Eder-Kreises, hob das Können der neuen Meisterinnen und Meister hervor und gratulierte den Jubilaren im Namen des Landkreises und der Städte und Gemeinden. Er sicherte dem Handwerk die partnerschaftliche Zusammenarbeit der kommunalen Politik zu. Hier gebe es vielfältige Kooperationsmöglichkeiten, um für den Standort Schwalm-Eder-Kreis gemeinsam viel zu bewirken.

(red)

Die neuen Meisterinnen und Meister

Bau-Handwerk (Maurer- und Betonbauer-Handwerk)
Hainmüller, Daniel, Schwalmstadt

Bäcker-Handwerk
Viehmeier, Peter, Schwalmstadt

Elektrotechniker-Handwerk
Goebel, Daniel, Spangenberg
Reder, Christian,Borken

Fleischer-Handwerk
Minks, Kevin, Schwalmstadt
Schott, Rolf, Melsungen

Friseur-Handwerk
Sauer, Sophie, Fritzlar

Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk
Berg, Günther, Neuental
Jungermann. Lukas, Borken
Klinger, Marc, Oberaula
Mai, Kevin, Ottrau
Peter, Nicolai, Spangenberg
Pfeifer, Florian, Frielendorf
Samel, Dominique-Pascal, Melsungen

Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk
Finger, Alexander, Homberg
Kröger, Björn, Neukirchen
Münner, Markus, Guxhagen
Rehm, Lukas, Knüllwald
Steinmetz, Hans, Gudensberg
Stuhlmann, Carl, Schwalmstadt
Ulrich, Stefan, Guxhagen
Wehnhardt, Marcel, Jesberg

Landmaschinen-Mechaniker-Handwerk
Göbel, Maximilian, Jesberg

Maler- und Lackierer-Handwerk
Manns, Lisa, Edermünde
Vollmerhausen, Janin, Schwalmstadt

Metallbauer-Handwerk
Freund, Julian, Homberg
Gill, Andre, Felsberg

Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk
Hoffmann, Jonas, Gilserberg

Tischler-Handwerk
Böhnert, Bastian, Naumburg
Bräutigam, Tim, 34560 Fritzlar
Möller, Carsten, 34326 Morschen
Kern, Lukas, 34560 Fritzlar
Rininsland, Robert, Frielendorf-Verna

Erfolgreich beim Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend
In Klammern der Ausbildungsbetrieb

A) Kammersieger

Dachdecker
• Kevin Uloth, Lützelwig
(Jürgen Rothauge, Homberg)

Tischler
• Frederik Dünwald, Fritzlar
(Christian Bock, Bad Wildungen-Braunau)

B) Kammer- und erste/r Landessieger/in

Elektroniker
• Benedikt März, Oberaula
(Frank Mausehund, Neukirchen)

Fahrzeuglackierer
• Christian Stiel, Bad Wildungen
(Eichenberg GmbH, Fritzlar)

Sattlerin – Fachrichtung: Reitsportsattlerei
• Helena Schank, Schürsdorf
(Gerhard Locker, Gudensberg)

C) Kammer- und zweite/r Landessieger/in

Raumausstatter/in
• Malina Straßer, Edertal
(Schäfer Raumgestaltung e.K., Korbach Rhena)

Fleischer
• Maximilian Grebe, Bad Wildungen
(Fleischerei Kohl-Kramer GmbH, Trockenerfurth)

Fachverkäufer/in im Nahrungsmittelhandwerk, Schwerpunkt: Bäckerei
• Tobias Kuhn, Stadtallendorf
(Schwälmer Brotladen Viehmeier GmbH & Co.KG, Gilserberg)

D) Kammer- und dritte Landessiegerin Bäckerin

• Rebekka Kienzler, Borken
(Bäckerei in der Schneidemühle GmbH, Knüllwald-Rengshausen)

Ehrung der Landessieger im hessischen Bäckerhandwerk
In Klammern der Ausbildungsbetrieb

Fachverkäufer/in im Nahrungsmittelhandwerk
Fachrichtung Bäckerei

1. Landessiegerin und Kammersiegerin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Laura Marie Schmuck, Kelsterbach
(Bäckerei Darmstädter GmbH, Groß-Gerau, Bäcker-Innung Wiesbaden – Frankfurt – Darmstadt)

2. Landessieger und
Kammersieger der Handwerkskammer Kassel
Tobias Kuhn, Stadtallendorf
(Bäckerei Viehmeier GmbH Co. KG
Bäcker-Innung Schwalm-Eder)

3. Landessiegerin und
Kammersiegerin der Handwerkskammer Wiesbaden
Sofie Demand, Ehringshausen
(Bäckerei Ulrich Biedenkopf, Wetzlar)

Bäcker/in

1. Landessieger und Kammersiegerin der Handwerkskammer Wiesbaden
Lucas Stange, Werretal
(Philippis Backstube, Niederau, Bäcker-Innung Untermain)

2. Landessiegerin und Kammersiegerin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Stefanie Stock, Eppertshausen
(Bäckerei Jürgen Kreher, Eppertshausen, Bäcker-Innung Wiesbaden-Frankfurt-Darmstadt)

3. Landessiegerin und Kammersiegerin der Handwerkskammer Kassel
Rebekka Kienzler, Borken
(Bäckerei in der Schneidemühle GmbH, Knüllwald, Rengshausen, Bäcker-Innung Schwalm-Eder)

Verdiente Handwerksmeister erhielten den Goldenen Meisterbrief. Foto: Scholz

Verdiente Handwerksmeister erhielten den Goldenen Meisterbrief. Foto: Scholz

Goldene Meisterbriefe

Elektroinstallateur-Handwerk
Wagner, Gerhard, Olberode

Kfz-Mechaniker-Handwerk
Heidler, Günther, Felsberg
Rietschle, Horst, Felsberg

Maler- und Lackierer-Handwerk
Braun, Helmut, Niedenstein-Wichdorf
Diehl, Hermann, Neukirchen-Christerode
Schmoll, Erhard, Körle
Stöckel, Reinhold, Melsungen
Theiß, Joachim, Gilserberg-Winterscheid

Tischler-Handwerk
Wicke, Wilfried, Edermünde-Besse

www.handwerk-schwalm-eder.de