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Katzenhilfe nimmt Wegwerftiere auf

Beispiel für eine Tierrettung: Männlein vorher (li.) und nachher (re.). Fotos: Büchner

Beispiel für eine Tierrettung: Männlein vorher (li.) und nachher (re.). Fotos: Büchner

Guxhagen. Als Wegwerftiere bezeichnet die Guxhagener Katzenhilfe solche Tiere, die irgendwie entsorgt werden, an einen Zaun gebunden, im Karton abgestellt, auf einem Parkplatz ausgesetzt. Das ist strafbar, kommt aber häufig vor.

Fälle von Verwahrlosung

In solchen Fällen, soll die Katzenhilfe dann immer von sofort auf gleich helfen. „Und genau das ist das Problem von uns Tierschützern“, sagt Dieter Büchling. „Fast tagtäglich wird über ein Tierdrama irgendwo auf der Welt berichtet. Aber wenn wir dann auf ein Tierproblem in unserer Region stoßen, dann muss es sehr dramatisch sein, schon fast im Unvorstellbaren angesiedelt sein, um publiziert zu werden.“

Kaum jemanden kümmere es, wenn Katzen in verschmutzten und verwahrlosten Wohnungen ohne Freigang gehalten würden. Sie seien traumatisiert, krank, unterernährt, ihr Fell in einem schlechten Zustand. „Wenn dann noch das Frauchen eine Freiheitsstrafe verbüßen muss, oder das Herrchen in ein Therapiezentrum eingewiesen wird, dann ist die Not für die Katze groß“, weiß Büchling aus Erfahrung. Bei ihm suchen Pfleger, Ämter oder Behörden dann sachkundige Hilfe.

Beispiele für gerettete Tiere

• Dies ist auch der Grund, dass die Geschichte vom Katerchen „Männlein“ unter den Helfern für große Betroffenheit sorgte. Männlein wurde aus einer Messi-Wohnung gerettet. Jetzt geht ihm sehr gut.

Motte hat einen Messi-Haushalt überlebt. Heute traut sie sich nicht mehr mit Menschen in ein Haus. Foto: Büchner

Motte hat einen Messi-Haushalt überlebt. Heute traut sie sich nicht mehr mit Menschen in ein Haus. Foto: Büchner

• „Motte“ ist kastriert und tätowiert. Sie lebt bei der Katzenhilfe im Garten. Egal wie das Wetter ist, ins Haus geht sie nicht. Sie sucht lieber eines der Schutzhäuschen auf dem Grundstück auf – auch bei strenger Kälte.

• Büchling: „Gestern haben wir aufgrund eines Hinweises eines Sozialdienstes zwei Edelkatzendamen übernommen. Der Halter war schwer erkrankt und konnte sich nicht mehr um die Tiere kümmern. Familienangehörige waren nicht bereit, die Versorgung zu übernehmen. Da beide Katzen weder kastriert noch gechippt und geimpft waren, müssen sie in der Pflegestelle aufgepäppelt und medizinisch betreut werden.“

Karlchen ist wie ein Bumerang. Immer, wenn er vermittelt wurde, kommt er zur Katzenhilfe zurück. Foto: Büchling

Karlchen ist wie ein Bumerang. Immer, wenn er vermittelt wurde, kommt er zur Katzenhilfe zurück. Foto: Büchling

• Johanna Büchling von der Pflegestelle Guxhagen erzählt vom roten „Kater Karl“. Schon zweimal war er vermittelt worden, ist aber jedesmal zur Katzenhilfe zurückgekommen. „Karlchen ist ein regelrechter Bumerang. Ein wunderbarer Kater, aber er hat seinen eigenen Kopf“, so Johanna Büchling. Er wird wohl zum Gnadenbrottier werden, das noch lange beim Verein bleibt.

• Ein anderer Fall, über den Nadine Schröter und Dirk Strämke berichten, ist „Kater Bobby“. Er musste aus einem sehr verdreckten Haushalt eines Alkoholikers und psychisch kranken Mannes gerettet werden. Bobby konnte mit Hilfe eines befreundeten Nachbarn aus der Wohnung geholt werden. Ein zweiter Kater wog nur noch zwei Kilo, als man ihn in der Messi-Wohnung fand. Er hatte keine Überlebenschance mehr und musste eingeschläfert werden.

Tiernot sehen – und handeln

Viele solcher Rettungsfälle ließen sich vermeiden, wenn das Wachstum der Katzenpopulation besser kontrolliert würde. Darum bietet die Katzenhilfe zurzeit Kastrations- & Kennzeichnungswochen zum Tierschutzsonderpreis an (wir berichteten).

Die Guxhagener Tierschützer, so Erster Vorsitzender Dieter Büchling, helfen bei aktuellem Tiernotstand, Tierleid, sozialem Tierschutz, Gnadenbrot- sowie Handicapkatzen und bieten Unterstützung bei Kastrationen. Außerdem wird Beratung und Hilfe bei Tiernotständen angeboten. Die Aktiven der Guxhagener Katzenhilfe arbeiten alle ehrenamtlich. „Ohne die Arbeit der kleinen Tierschutzvereine mit ihren privaten Pflegestellen wäre der Tierschutz in unserer Region nicht umsetzbar“, versichert Büchling. „Das finanzielle Korsett bilden die Beiträge der Mitglieder und Paten sowie die Zuwendungen tierfreundlicher Spender.“

Spenden werden gern angenommen

Wer gern etwas Geld zur Verfügung stellen möchte, darf gern auf das Vereins- und Spendenkonto bei der Kreissparkasse Schwalm-Eder einzahlen oder überweisen: IBAN: DE40 5205 2154 0042 0011 15 und SWIFT-BIC: HELADEF1MEG.

Mehr dazu unter https://guxhagener-katzenhilfe.de/

(red)