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Unheimliche Verletzungsserie geht weiter

Mit Linksaußen Michael Allendorf steht der sechste Verletzte auf der Melsunger Krankenliste. Foto: Käsler

Mit Linksaußen Michael Allendorf steht der sechste Verletzte auf der Melsunger Krankenliste. Foto: Käsler

Melsungen. Handball-Bundesligist MT Melsungen beklagt den nächsten Ausfall: Linksaußen Michael Allendorf zog sich am Donnerstag im Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt einen Sehnenausriss am Mittelfinger der Wurfhand zu und muss vier Wochen pausieren.

Ausfallliste fast auf Mannschaftsstärke

Damit geht die unheimlich anmutende Serie bei den Nordhessen weiter. Allendorf ist der sechste Verletzte, der über mehrere Wochen außer Gefecht ist. Hätte sich Kreisläufer Felix Danner gegen Flensburg trotz lädiertem Sprunggelenk nicht aufgerafft, wäre die Ausfallliste auf Mannschaftsstärke angewachsen. Die Melsunger haben deshalb bereits reagiert und vor wenigen Tagen mit dem schweizer Nationalspieler Roman Sidorowicz eine Blitzverpflichtung getätigt.

„Lauge hat mich unglücklich getroffen“

Es war sicher keine Absicht und auch kein böses Foul, das am Donnerstag zur Verletzung von Michael Allendorf führte. Der Linksaußen hatte in der eigenen Abwehr dem Gegner den Ball abgeluchst und war zum Gegenstoß gestartet. „Meinen Wurf wollte dann Rasmus Lauge im letzten Moment verhindern, indem er versuchte, mir den Ball aus der Hand zu spielen, mich dabei sehr hart, aber einfach nur unglücklich getroffen hat“, erinnert sich der Melsunger Linksaußen an die Szene. Sie endete mit dem Tor zum 4:3, gespielt waren da gerade einmal 9 Minuten.

Für Allendorf war damit nicht nur das Spiel, sondern sportlich gesehen auch das Jahr beendet. Nach Julius Kühn, Timm Schneider, Michael Müller, Marino Maric und Domagoj Pavlovic, ist er der Verletzte Nummer 6 mit längerer Ausfallzeit.

Dr. Rauch verordnet Schiene und vier Wochen Pause

Nach der Röntgenuntersuchung am Freitag konnte Mannschaftsarzt Dr. Gerd Rauch die genaue Diagnose bekannt geben: „Es handelt sich um einen knöchernen Strecksehnenausriss im Mittelgelenk des rechten Mittelfingers“, so der Kasseler Orthopäde, der dem Patienten anschließend eine Spezialschiene und vier Wochen Handballpause verordnete. Eine Operation sei in diesem Falle nicht notwendig.

Keine Erklärung für die Verletzungsserie

„Wir sind tatsächlich seit einigen Wochen vom Pech verfolgt. Es gibt für diese schlimme Verletztenserie keinerlei Erklärung. Wir müssen damit so gut es geht klarkommen“, erklärt Heiko Grimm. „Das einzig Positive ist, wir haben jetzt knapp 10 Tage Zeit, uns zu überlegen, mit welcher Besetzungstaktik wir die restlichen drei Spiele angehen. Danach ist durch die WM erst einmal vier Wochen Pause und dann werden wir weitersehen“, so der MT-Coach.

Schlichtweg vom Pech verfolgt

Auch Dr. Rauch lässt erst gar keine falschen Mutmaßungen aufkommen: „Die derzeit überdurchschnittlich häufig auftretenden Verletzungen sind bis auf die Fußentzündung von Timm Schneider allesamt Unfälle, wie sie eben im Sport vorkommen. Die Spieler des MT-Teams sind sehr gut trainiert und physisch bestens ausgebildet. Auch die im Zusammenhang mit Verletzungen oft gebrauchte Begründung, es handele sich um Überlastung, greift in diesen Fällen nicht. Die Mannschaft spielt schließlich eine ganz normale Bundesligasaison, hat keine zusätzlichen Strapazen wie Clubs, die in Pokalwettbewerben stehen. Die MT ist derzeit schlichtweg vom Pech verfolgt”, so der Orthopäde.

Nächster Einsatz gegen TGV Lemgo Lippe

Da in er kommenden Woche ein Lehrgang der Nationalmannschaft stattfindet, einschließlich eines Länderspiels am Mittwoch in Rostock gegen Polen (mit den MT-Cracks Tobias Reichmann und Finn Lemke), pausiert die Bundesliga während dieser Zeit. Die MT Melsungen hat ihren nächsten Einsatz am 16. Dezember beim TGV Lemgo Lippe. Dann wahrscheinlich wieder mit drei A-Jugendspielern, wie schon am Donnerstag in der Schlussphase gegen Flensburg.

(red)