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Für Migranten: Schulabschluss mit SPass

Haben bald ihren Hauptschulabschluss in der Tasche (von oben nach unten): Aaga Wasi Ur-Rehman, Gulajan Kazimi, Aklilu Muluberhan Eman, Helga Haase (Dozentin Asklepios), Kedija Hussen Shamsu, Sherzad Hussein, Adella Khalaf, Issayas Tesfay Tafere, Shargha Azizi, Hana Tesfamariam Asfaw, Ingred Eckhardt (Deutschlehrerin VHS), Suat Mirza, Manfred Schöttke (Soziale Begleitung). Foto: nh

Haben bald ihren Hauptschulabschluss in der Tasche (von oben nach unten): Aaga Wasi Ur-Rehman, Gulajan Kazimi, Aklilu Muluberhan Eman, Helga Haase (Dozentin Asklepios), Kedija Hussen Shamsu, Sherzad Hussein, Adella Khalaf, Issayas Tesfay Tafere, Shargha Azizi, Hana Tesfamariam Asfaw, Ingred Eckhardt (Deutschlehrerin VHS), Suat Mirza, Manfred Schöttke (Soziale Begleitung). Foto: nh

Bad Wildungen / Fritzlar. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Schwalm-Eder bietet das Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Nordhessen zwölf Migranten die Möglichkeit den Hauptschulabschluss und zeitgleich die Qualifizierung zum Service- oder Pflegeassistenten zu erwerben. 

Gegenseitiger Respekt, gemeinsame Ziele

Berufspädagogin Claudia Hundertmark-Vogel zieht rund ein Jahr nach dem Start des SPass-Projektes ein zufriedenes Fazit. Das Zusammentreffen von Kulturen und Religionen habe sich spannend, aber problemlos gestaltet. „Dank des gegenseitigen Respekts und der gemeinsamen Ziele lässt sich alles prima bewerkstelligen“, berichtet Hundertmark-Vogel.

Drei Iraker, zwei Afghanen, vier Eritreer sowie je ein Iraner, Äthiopier und Pakistani wohnen und leben in Fritzlar, Bad Wildungen, Homberg, Gudensberg und Berndshausen im Knüll. Bei einigen ist das Aufenthaltsrecht noch nicht abschließend geklärt. Als Begleiter bei Behördengängen und sonstigen Problemen steht Christoph Schöttke im Hintergrund bereit. Sein kleiner Stellenanteil wurde durch die Unterstützung der beiden Landkreise Schwalm-Eder und Waldeck Frankenberg geschaffen.

Unterschiedliche nationale Bildungsstandards

Des Weiteren hat sich ein großes Netzwerk von privat engagierten Menschen gebildet, die einzelne Personen sehr eng begleiten und immer wieder motivieren weiterzumachen. „Die Bereitschaft und das Interesse der ehrenamtlichen Helfer ist etwas ganz Besonderes und ich bin sehr dankbar für diese Unterstützung“, sagt die Berufspädagogin. Sie und ihre Lehrerkollegen sind optimistisch, dass viele Teilnehmer den Hauptschulabschluss und die zeitgleiche Ausbildung zum Service- und Pflegeassistenten schaffen werden.

Probleme machen nur die unterschiedlichen Bildungsstandards der Herkunftsländer. „Irgendwie muss man es schaffen, allen Teilnehmern gerecht zu werden, was bei der Vielfalt der Bildungshintergründe nicht immer leicht ist. Nichtsdestotrotz drücken alle Teilnehmer hochmotiviert die Schulbank“, ergänzt Hundertmark-Vogel. „Sie möchten unbedingt auch die weiteren Qualifizierungschancen nutzen, die ihnen nach erfolgreichem Abschluss dieses Kurses im Pflegebereich geboten werden.“ Am 01. April 2019 startet die einjährige Ausbildung zum/zur Krankenpflegehelfer/in.

Lernen an der Ursulinenschule

Wegen der guten Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, hat das Asklepios Bildungszentrum die berufsbezogene theoretische Ausbildung der Migranten in die Räumlichkeiten der Fritzlarer Ursulinenschule verlagert. Diese bietet ein entsprechendes Umfeld, um erfolgreich zu lernen. Neben dem Klassenraum, ist ein kleiner Demonstrationsraum für praktische Übungen eingerichtet worden.

Unterstützung durch Medicus

Ein Pflegebett, ein Rollstuhl und weitere Pflegutensilien wurden von der Firma Medicus kostenlos zur Verfügung gestellt. Da die Teilnehmer in der Regel über keinen eigenen PC verfügen, dürfen sie außerdem die Mediathek der Schule nutzen, was den Zugang zu neuen Medien gestattet. Engagierte Schüler/innen der Oberstufe bieten zusätzliche Nachhilfestunden in Deutsch an, was die Teilnehmer dankend annehmen.

Realistische Berufseinschätzung ist möglich

Die praktische Ausbildung wird durch Einrichtungen der stationären Pflege in der Umgebung übernommen und durch das Bildungszentrum begleitet. So sollen die lernenden Migranten das Arbeitsfeld der stationären Pflege kennenlernen und selbst entscheiden können, ob der Pflegeberuf eine realistische berufliche Perspektive für sie darstellt. Eine anschließende Ausbildung in der Pflege ist möglich, aber nicht zwingend. Mit dem Hauptschulabschluss kann jede Ausbildung angestrebt werden, die diesen Schulabschluss voraussetzt.

„Ich habe so viel gelernt und diese Ausbildung ist für mich eine riesige Chance, einen Beruf zu erlernen. Ich möchte gerne Krankenschwester oder Altenpflegerin werden“, erzählt Teilnehmerin Suat Mirza, 27, aus dem Irak und Mutter von drei Kindern.

Nächster Durchlauf ab Februar

Am 11. Februar 2019 startet bereits der nächste Durchlauf des Projektes. Interessierte können sich Informationen auf der Homepage des Asklepios Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe – www.asklepios-fuw-hessen.de – einholen (Kursnr.: 19WB063) oder sich telefonisch melden. Ansprechpartnerin ist Claudia Hundertmark-Vogel, Tel.: 05621-7952413; c.hundertmark@asklepios.com.

(red)



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Ein Kommentar zu “Für Migranten: Schulabschluss mit SPass”

  1. Lisa Weber

    Werde das mal bei Google checken


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