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„Arbeit zu den Menschen bringen“

In einem Jahr hat sich viel getan. 160 Beschäftigte mehr aus der Hessischen Steuerverwaltung können nun bereits heimatnah arbeiten – etwa im landesweit ersten Hessen-Büro in Limburg, das Ministerpräsident Volker Bouffier und Finanzminister Dr. Thomas Schäfer dort im September eröffnen konnten. Weitere Hessen-Büros sind bereits in Vorbereitung. Foto: HMDF

In einem Jahr hat sich viel getan. 160 Beschäftigte mehr aus der Hessischen Steuerverwaltung können nun bereits heimatnah arbeiten – etwa im landesweit ersten Hessen-Büro in Limburg, das Ministerpräsident Volker Bouffier und Finanzminister Dr. Thomas Schäfer dort im September eröffnen konnten. Weitere Hessen-Büros sind bereits in Vorbereitung. Foto: HMDF

Schwalm-Eder / Wiesbaden. „Durch ‚Arbeit zu den Menschen‘ bin ich näher an meine Arbeit als landwirtschaftlicher Prüfer gerückt: weniger Stadt – mehr Land; weniger Fahrzeit – mehr Prüfungszeit. Für mich hat ‚Arbeit zu den Menschen‘ viele Vorteile gebracht“, sagt Karl-Heinz Boyer. Er ist landwirtschaftlicher Betriebsprüfer und arbeitet seit genau einem Jahr im Finanzamt Schwalm-Eder.

Heimatnahe Arbeitsplätze durch Strukturreform

„Herr Boyer bringt auf den Punkt, was ich mir vorgestellt habe, als ich die Strukturreform der Hessischen Steuerverwaltung angestoßen und sie ‚Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen‘ genannt habe. Wir machen die Steuerverwaltung noch effektiver, indem wir Zuständigkeiten bündeln oder sie, wie im Falle der landwirtschaftlichen Betriebsprüfung, raus aus der Stadt und aufs Land, näher an die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe heran, bringen. Wir werden noch schlagkräftiger und bieten unseren Beschäftigten heimatnahe, sichere und gute Arbeitsplätze. Innerhalb eines Jahres konnten wir bereits 160 Beschäftigten heimatnahe Arbeitsplätze einrichten“, sagte Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Er zog Bilanz nach einem Jahr praktischer Umsetzung der Strukturreform.

Gelebte Praxis in der Steuerverwaltung

„2017 haben wir ‚Arbeit zu den Menschen‘ vorgestellt, ab Januar 2018 dann konkret umgesetzt. Weil die Rückmeldungen unserer Beschäftigten so positiv sind und weil an allen Ecken und Enden mitgemacht wird, um die Veränderungen umzusetzen, konnten wir unser erstes Ziel, rund 500 Arbeitsplätze in die Heimat zu verlagern, bereits auf rund 750 erhöhen. Das ist eine tolle Mannschaftsleistung, auf die ich wirklich stolz bin“, betonte der Finanzminister. „Wir haben binnen kürzester Zeit das beispielgebende erste Hessen-Büro eröffnet, in Lauterbach haben die Bauarbeiten für ein neues großes Finanzamtsgebäude begonnen, in Bensheim kann man sehen, wie das bestehende Amt um zwei Etagen aufgestockt wird: Diese Beispiele zeigen, was wir in Bewegung gebracht haben. Arbeit in die Heimat und zu den Menschen bringen: In der Hessischen Steuerverwaltung ist das bereits jetzt gelebte Praxis!“

Durch Koalitionsvertrag ermöglicht

Finanzminister Schäfer weiter: „Verwaltung sagt man gemeinhin keine besonders große Veränderungsbereitschaft nach. Wir zeigen, dass das nicht stimmen muss. Politik kann gestalten, Verwaltung kann sich verändern – und dass auch noch zügig und im Einvernehmen mit den Beschäftigten. Unsere Erfahrungen machen Mut, diesen Weg weiterzugehen. Ich freue mich auch für viele Beschäftigte anderer Landesbehörden, dass der neue Koalitionsvertrag noch mehr Hessinnen und Hessen das heimatnahe Arbeiten ermöglichen möchte.“

Das hat sich bereits getan

Arbeit zu den Menschen und in die Heimat bringen umfasst eine Vielzahl von Veränderungen innerhalb der Hessischen Steuerverwaltung. Hier ein Überblick über die wichtigsten Änderungen, die bereits angepackt oder umgesetzt wurden.

• Zentralisierung der Grunderwerbsteuer:
Einrichtung der Hessischen Zentralstelle für Grunderwerbsteuer (HZG) im Finanzamt Alsfeld-Lauterbach, konkret in der Verwaltungsstelle Lauterbach. Es sind bereits 40 zusätzliche Beschäftigte vor Ort in Lauterbach. Von bisher 28 hessischen Finanzämtern, die für die Grunderwerbsteuer-Bearbeitung zuständig waren, sind bereits 13 in die HZG übergegangen. 15 arbeiten noch von ihren bisherigen Standorten aus, aber „im Namen der HZG“. Nach vollständigem Ausbau der HZG werden rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze in Lauterbach entstehen. Für alle dann 160 Beschäftigten der Verwaltungsstelle Lauterbach entsteht in den kommenden zwei Jahren ein neues Finanzamtsgebäude. Die Bauarbeiten dafür sind bereits angelaufen und liegen im Zeitplan. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.

• Hessen-Büro:
In Limburg wurde das landesweit erste Hessen-Büro eröffnet. Das Prinzip: Beschäftigte können bis zu zwei Tage pro Woche heimatnah im Hessen-Büro arbeiten und müssen so seltener in die weiter entfernte Dienststelle, das Finanzamt Hofheim, pendeln. 33 moderne und offene Arbeitsplätze stehen im neuen Hessen-Büro für das gemeinsame heimatnahe Arbeiten zur Verfügung. Das Hessen-Büro steht auch Beschäftigten andere Landesbehörden offen.

• Verlagerung der Bearbeitung der Körperschaftsteuer von Darmstadt nach Bensheim:
Das Finanzamt Bensheim hat die Bearbeitung der eigenen Körperschaftsteuerfälle, die bis dahin im Finanzamt Darmstadt bearbeitet wurden, übernommen. Auch die dazugehörige Betriebsprüfung wurde vom Finanzamt Darmstadt nach Bensheim verlagert. Insgesamt sind damit 36 zusätzliche Dienstposten nach Bensheim gekommen. Das Finanzamtsgebäude wird um zwei Stockwerke erweitert. 28 neue Büroräume entstehen mit rund 700 m² Nutzfläche. Baustart war im Juli 2018, die Fertigstellung für erste Jahreshälfte 2019 geplant. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan.

• Verlagerung der Landwirtschaftlichen Betriebsprüfung:
Die Landwirtschaftliche Betriebsprüfung wurde aus den Großstadt-Finanzämtern wie Wiesbaden oder Darmstadt in ländlichere Regionen verlagert. Alle Betriebsprüfer arbeiten mittlerweile an ihren neuen Stellen. Damit gingen zehn Dienstposten an das Finanzamt Schwalm-Eder (Verwaltungsstelle Fritzlar), neun Dienstposten an das Finanzamt Nidda, sechs Dienstposten an das Finanzamt Limburg-Weilburg und fünf Dienstposten an das Finanzamt Michelstadt.

• Regionalisierung der Finanzkassen
In den Finanzämtern Limburg-Weilburg und Gießen wurde mit der Regionalisierung der Finanzkassen begonnen. Die Finanzkassen wickeln den Zahlungsverkehr der Finanzämter ab. Mit der Regionalisierung wird Fachwissen gebündelt. Dies ermöglicht eine noch effektivere Bearbeitung, die auch den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Die Finanzkasse in Frankfurt bleibt wegen ihrer Zuständigkeit für den Finanzplatz bestehen. Die anderen acht neuen Standorte liegen allesamt außerhalb der Ballungsräume. Es profitieren die Finanzämter Schwalm-Eder, Hersfeld-Rotenburg, Gießen, Limburg-Weilburg, Fulda, Nidda, Dieburg und Michelstadt.

So kommt das Konzept bei den Betroffenen an:

Ein Jahr voller Veränderungen in vielen Finanzämtern in Hessen. Nachfolgend einige persönliche Eindrücke aus hessischen Finanzämtern.

Matthias Noack, Vorsteher Finanzamt Hofheim am Taunus: „Das Finanzamt Hofheim am Taunus ist stolz und dankbar, als erste Landesbehörde Hessens über ein Hessen-Büro in Limburg verfügen zu dürfen. Das Pilotprojekt ist vielversprechend und gut angelaufen. Vom Hessen-Büro in Limburg profitieren derzeit zunächst 26 Bedienstete des Finanzamts Hofheim, die im Limburger Raum wohnhaft sind. Sie haben das neue Beiboot äußerst positiv angenommen, nicht zuletzt, weil sie an bis zu zwei Arbeitstagen in der Woche viel Stress und Zeit auf der A 3 und A 66 ersparen und daher mehr Freiraum für Familie und Freizeit erhalten. Aber auch das Finanzamt Hofheim profitiert von der Einrichtung des Hessen-Büros. Nach unseren ersten Erfahrungen ermöglicht es den Bediensteten vor Ort ein noch konzentrierteres und ungestörteres Arbeiten.“

Bernd Eichmann, Vorsteher Finanzamt Gießen: „Die Strukturreform wird auch für das Finanzamt Gießen Veränderungen mit sich bringen. So erhalten Beschäftige des Hauses künftig die Option, ihre Tätigkeit nahe ihrer Heimat auszuüben. Zudem wird im Finanzamt Gießen eine Regionalkasse eingerichtet. Hierdurch wird zugleich Beschäftigten anderer Finanzämter die Möglichkeit eröffnet, heimatnäher als bisher ihrer Tätigkeit nachzugehen.“

Cornelia Delekat, Vorsteherin Finanzamt Nidda: „Die Strukturveränderungen durch ‚Arbeit zu den Menschen‘ sind für das Finanzamt Nidda insgesamt sehr positiv. Die Maßnahmen werden zur Stärkung des Standortes Nidda beitragen und das Finanzamt Nidda wird dadurch merklich aufgewertet. Durch die Einrichtung einer Regionalkasse mit 20 zusätzlichen Dienstposten werden neue Stellen mit höheren Wertigkeiten entstehen und sich dadurch für die Bediensteten hier im ländlichen Raum bessere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. Insgesamt bringt die Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen deutlich mehr Lebensqualität für die Bediensteten im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und das Thema Work–Life-Balance. Die Strukturmaßnahme wird auch die Zukunft des Ausbildungsstandortes Nidda weiter sichern. Einer Abwanderung der guten Bewerber aus der Region wird dadurch entgegengewirkt.“

Anja Benecke-Daub, Vorsteherin Finanzamt Michelstadt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Finanzamts Michelstadt schätzen ihren heimatnahen Arbeitsplatz. Mit ‚Arbeit zu den Menschen‘ haben sich die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten deutlich verbessert. Das Finanzamt ist jetzt überregional für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebsprüfungen im Raum Südhessen zuständig. Standort und Chancen der beruflichen Weiterentwicklung machen das Finanzamt Michelstadt zu einem attraktiven Arbeitgeber. Die Übernahme einer Regionalkasse wird dazu einen weiteren wichtigen Beitrag leisten.“

Andreas Wendland, Vorsteher Finanzamt Limburg-Weilburg: „Die Verlagerung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebsprüfung von Wiesbaden nach Limburg zum Jahresbeginn 2018 hat reibungslos geklappt. Insgesamt wechselten sechs land- und forstwirtschaftliche Betriebsprüferinnen und -prüfer sowie eine Sachgebietsleiterin von Wiesbaden nach Limburg. Für die meisten von ihnen – ehemals Pendler aus dem Landkreis Limburg-Weilburg verkürzte sich der tägliche Weg zur Arbeit erheblich. Sehr erfolgreich und damit erfreulich war auch der Start der ersten Regionalkasse in der Hessischen Steuerverwaltung im Finanzamt Limburg-Weilburg. Mit dem Umzug der Finanzkasse Rheingau-Taunus nach Limburg wechselten insgesamt acht kassenerfahrene Kolleginnen und Kollegen aus den Finanzämtern in Hofheim, Rheingau-Taunus, Wiesbaden und Offenbach nach Limburg und können somit wohnortnah im Landkreis arbeiten. Schnell war das neue Kassenteam in den neu hergerichteten Räumlichkeiten zusammengewachsen und durch das kollegiale Miteinander konnte rasch bei allen große Zufriedenheit hergestellt werden. Bereits nach kurzer Zeit zeigten sich in der täglichen Arbeit die Vorzüge der Aufgabenbündelung. Durch die Strukturmaßnahmen haben das Finanzamt Limburg-Weilburg und der Landkreis Limburg-Weilburg insgesamt eine deutliche Aufwertung erfahren; es tut sich was und das wird von allen Bediensteten überaus positiv aufgenommen.“

Maren Vestweber, ständige Vertreterin des Vorstehers im Finanzamt Alsfeld-Lauterbach: „Die Vorfreude im Finanzamt Alsfeld-Lauterbach, dass nun auch in der Verwaltungsstelle Lauterbach eine zeitgemäße und moderne Unterbringung gewährleisten sein wird, ist groß! Hier können alle Arbeitsbereiche samt der neu errichteten Hessischen Zentralstelle für Grunderwerbsteuer unter einem Dach arbeiten und zusammenwachsen.“

Rolf Gerber, Vorsteher Finanzamt Bensheim: „Die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Bensheim ist für uns alle eine Win-win-Situation. Dies wird nach fast einem Jahr sehr deutlich. Die hierher versetzten Bediensteten freuen sich über den Wegfall der täglichen Fahrten nach Darmstadt mit großem Zeitgewinn für sich selbst und die Familie. Die Aufwertung des Finanzamts Bensheim mit teils höherwertigen Stellen führte schon in diesem Jahr zu mehr als 40 Beförderungen. So viele gab es hier schon lange nicht mehr. Das beweist, dass sich auch unseren bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Chancen und Perspektiven bieten. Ich freue mich, dass die Aufstockung des 2015 fertiggestellten Anbaues um zwei Stockwerke mit 28 weiteren Büroräumen im ersten Halbjahr 2019 vollendet werden wird, weil wir dann wieder optimale Arbeitsbedingungen für alle haben werden.“

Regionalisierung schreitet voran und das tut sich:

„Wir kommen erfreulich und auch erstaunlich gut und schnell voran, Arbeitsplätze zu den Menschen und in die Heimat zu verlagern“, sagte Finanzminister Schäfer. „Um möglichst vielen Beschäftigten möglichst rasch das heimatnahe Arbeiten anbieten zu können, haben wir uns auch für das neue Jahr viel vorgenommen. Im Frühjahr geht unsere neue Nummer für den Steuerkummer an den Start. Sie wird aus Hofgeismar betreut. Zehn Kolleginnen und Kollegen werden sich um diese Aufgabe für ganz Hessen kümmern. Wir treiben die Regionalisierung der Finanzkassen an verschiedenen Orten voran und kümmern uns intensiv um den Aufbau weiterer Hessen-Büros. Fulda, Fürth im Odenwald und der Raum Gießen/Wetzlar sollen ebenfalls Hessen-Büros bekommen. Derzeit prüfen wir außerdem, ob Beschäftigte weiterer Finanzämter in Limburg arbeiten können.“

Weitere Informationen zur Strukturreform, etwa Präsentationen und einen Erklärfilm, finden Sie im Internet unter der Adresse: Arbeit zu den Menschen

(red)



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