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Groppe siegt im 300m-Finale (44,47 Sek.)

Vivian Groppe siegte vor Anna Hense (Schwete), Deutschlands schnellster 300m-Läuferin vom Jahrgang 2004. Foto: nh

MT Athletin Vivian Groppe (li.) siegte vor Anna Hense (Schwete), Deutschlands schnellster 300m-Läuferin vom Jahrgang 2004. Foto: nh

Dortmund. Die Helmut-Körnig-Halle, nah beim Signal Iduna Park der Borussia, scheint für Vivian Groppe (MT Melsungen) ein gutes Pflaster zu sein. Nachdem sie dort am 16. Dezember 2018 über 60 Meter mit 7,89 Sekunden zum ersten Mal unter acht Sekunden blieb, hielt sie auch bei ihrem ersten 300m-Lauf in diesem Jahr eine Überraschung bereit. 

Testrennen für Stadtallendorf

Dieser Lauf über die anderthalb Hallenrunden war ein Testrennen für die hessischen Hallenmeisterschaften der U16, die am kommenden Wochenende in Stadtallendorf stattfinden, wo Trainer Wagner für seinen Schützling eine 300m-Zeit unter 45 Sekunden geplant hat. Während Vivian im Vorjahr bei den Landestitelkämpfen in Hanau mit 47,18 Sekunden Platz neun belegen konnte, verbesserte sie sich in der Freiluftsaison im September in Osterode auf 46,36 Sekunden.

Bei dem international besetzten Hallenmeeting in Dortmund startete mit Anna Hense ein großes Langsprinterin, denn die Schülerin aus Schwerte wurde im Vorjahr über 300 Meter bereits mit 41,60 Sekunden gestoppt. Mit dieser großartigen Zeit führte sie die deutsche Bestenliste der W14 vor Johanna Rier (Coesfeld, 42,14) und Nele Kühn (Eintracht Frankfurt, 42,25) an.

Bereits nach 100 Meter hatte sich Vivian Groppe einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen. Foto: nh

Bereits nach 100 Meter hatte sich Vivian Groppe einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen. Foto: nh

Jeden Teilabschnitt gewinnen

Die sieggewohnte Anna Hense startete im ersten von sechs Zeitläufen und setzte mit 44,70 Sekunden ein großes Ausrufezeichen. Damit machte sie der Konkurrenz deutlich, dass sie bei der Siegerehrung auf dem obersten Treppchen stehen wollte. Vivian Groppe hatte diesen Superlauf beobachtet, obwohl sie schon im zweiten Zeitendlauf auf Bahn drei starten musste. Die Schülerin aus Beiseförth sollte nicht zu zaghaft und vorsichtig anlaufen, aber auch nicht vom Start an lossprinten. Bevor sie die Bahn drei betrat, wurde die Siegerzeit von Anna Hense mit 44,70 Sekunden bekannt gegeben. „Ich muss jeden der drei einhundert Teilabschnitte jeweils knapp unter 15 Sekunden zurücklegen. Das sollte doch möglich sein!“ So ging es Vivian Groppe bei ihren erst dritten 300m-Lauf durch den Kopf.

Große kämpferische Leistung

Konzentriert lief sie an und passierte die 200m-Zwischenmarke knapp unter 30 Sekunden. Die Konkurrenz konnte dieses schnelle Anfangstempo nicht mithalten und fiel bereits nach dem ersten Drittel zurück. Als ihr Vater Carsten Groppe ihre 200m-Zwischenzeit knapp unter 30 Sekunden zurief, gab es für das Melsunger Sprinttalent kein Halten mehr. Nach einer großen kämpferischen Leistung lief sie mit einem großen Vorsprung unter dem Beifall der Zuschauer als Erste über die weiße Ziellinie. Die elektronische Uhr hielt für sie nach 44,49 Sekunden an. Ausgepumpt und glücklich hob Vivian die Arme und schüttelte den Kopf. Sie konnte es kaum fassen, dass sie schneller war als Anna Hense.

Freude bei Vivian Groppe, als sie ihre 300m-Zeit von 44,49 Sekunden erfuhr. Foto: nh

Freude bei Vivian Groppe, als sie ihre 300m-Zeit von 44,49 Sekunden erfuhr. Foto: nh

So schmelzen Abstände zusammen

Fiona Schoemaker (Soest, 48,16), Alexandra Curnel (Belgien, 49,82) und Clara Hemmke (Schwerte, 52,80 Sek.) folgten auf den Plätzen zwei bis vier. Dass Bestenlisten und Prognosen sich oft in Schall und Rauch auflösen, wenn es zur Prüfung kommt und Abstände, die auf dem Papier scheinbar riesengroß sind, zusammenschmelzen, musste auch Anna Hense aus Schwerte nach diesem großartigen Lauf von Vivian Groppe einsehen. Sie konnte es kaum glauben, dass jemand noch 0,21 Sekunden schneller sein konnte als sie, die im Vorjahr mit 41,40 Sekunden die DLV-Rangliste für den Jahrgang 2004 vor Johanna Rier (Coesfeld, 42,14) und der Hessin Nele Kühn (Eintracht Frankfurt, 42,25) anführte.

Zum zweiten Mal auf Stufe 1

Obwohl der Sieg von Vivian Groppe nach ihrem Lauf eigentlich schon feststand, musste man noch auf die Siegerzeiten der drei restlichen Zeitläufe warten: Im dritten Zeitendlauf holte sich Jule Goddinger (Tackenberg) mit 46,14 Sekunden den ersten Platz. Anschließend wurde es noch einmal sehr spannend, denn Juline Jadzinski aus Oelde blieb mit 44,96 Sekunden ebenfalls noch unter den begehrten 45 Sekunden. Da auch Karolina Haas aus Dortmund als Siegerin des fünften Zeitendlaufs mit 45,96 Sekunden hinter der Zeit von Vivian zurückblieb, stand die Melsunger Gesamtschülerin der Klasse 8 a G bei der Siegerehrung zum zweiten Mal innerhalb eines Monats auf dem obersten Treppchen.

(ajw)