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Wolfssichtungen – Isegrim noch nicht gefangen

Die zusätzlichen Sicherungen am Wildparkzaun sind angebracht. Indes fehlt vom flüchtigen Wolf noch jede Spur. Foto: nh
Die zusätzlichen Sicherungen am Wildparkzaun sind angebracht. Indes fehlt vom flüchtigen Wolf noch jede Spur. Foto: nh

Allmuthshausen. Trotz zahlreicher gemeldeter Wolfssichtungen, konnte der aus dem Wildpark Knüll entflohene Wolf noch nicht gefangen werden. Der Isegrim befindet sich weiterhin in der freien Wildbahn. Das teilt der Schwalm-Eder-Kreis in seiner 5. Pressemeldung zum Thema mit.

Widersprüchliche Meldungen und authentische Videos

„Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen und wir wissen leider nicht, ob wir letztlich auch Erfolg haben werden“, so Kreis-Pressesprecher Stephan Bürger. Das Team um Wildparkleiter Dr. Wolfgang Fröhlich geht weiterhin allen Sichtungsmeldungen nach. „Allerdings gibt es vereinzelt auch widersprüchliche Meldungen, die es uns schwierig machen einzuschätzen, ob es sich wirklich um den Wolf des Wildparks handelt oder um wolfsähnliche Tiere, also Hunde“, so der Pressesprecher weiter.

In den vergangenen Tagen sind in den Sozialen Medien Videoaufnahmen eines Wolfes aus dem südlichen Knüll aufgetaucht, die als authentisch eingestuft werden. Das Team um den Wildparkleiter hat sofort reagiert und die entsprechenden Orte aufgesucht. Auch das Ansitzen mit dem Betäubungsgewehr ist bisher erfolglos geblieben.

Erweiterung der Strategie

Die bereits vor einigen Tagen angelegten Luderplätze wurden vom Wolf bisher nicht angenommen. Inzwischen wurden aufgrund des ausgewerteten Wolfsbewegungsprofils weitere Luderplätze angelegt. Zudem werden aktuell mehrere Lebendfallen an Luderplätzen, Wildwechseln und in der Nähe von Sichtungsorten aufgestellt. Die Fallen werden mit Lockmitteln präpariert und werden an für Menschen unzugänglichen Plätzen aufgestellt.

Das alles geschieht in enger Absprache mit den zuständigen Revierleitern und den Jagdpächtern. Alle Fallen werden täglich angefahren und kontrolliert, zudem sind die Plätze mit Sendern oder Fotofallen ausgestattet, die bei Bewegungen eine Alarmierung auf ein hinterlegtes Handy geben. Bei den Fallen handelt es sich um spezielle »Soft-Catch-Traps«, die den Tieren keine Verletzungen zuführen sollen.

Der Schwalm-Eder-Kreis bittet auch weiterhin um Verständnis, dass zu den genauen Koordinaten der Luderplätze, sowie der Lebendfallen keine näheren Angaben gemacht werden. Sobald diese Plätze von Menschen aufgesucht würden, wäre der Wolf durch seinen empfindlichen Geruchssinn gewarnt und würde das Weite suchen.

Arbeiten am Zaun

Doppelstahlmatten werden aktuell als zusätzliche Verstärkung im Wolfs- und Bärengehege eingebaut, während der zweite entflohene Wolf noch immer auf der Flucht ist. Foto: Wildpark
Doppelstahlmatten werden aktuell als zusätzliche Verstärkung im Wolfs- und Bärengehege eingebaut, während der zweite entflohene Wolf noch immer auf der Flucht ist. Foto: Wildpark

Die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen am Zaun des Wolfs- und Bärengeheges werden voraussichtlich an diesem Wochenende abgeschlossen. Wie bereits berichtet, wird das innere Gehege mit Doppelstahlmatten verstärkt.

Wann der Wildpark dann wieder für Besucher geöffnet wird, will die Wildparkleitung in der kommenden Woche in enger Abstimmung mit der Kreisverwaltung entscheiden. „Das Wolfsrudel ist wegen der Sicherungsarbeiten am Gehege weiterhin in seiner gewohnten Ruhe gestört und in Aufregung. Das wird bei der Entscheidung zur Öffnung weiterhin eine Rolle spielen“, so Pressesprecher Bürger.

Kontakt im Falle von Wolfssichtungen

Symbolfoto: Mi. Larosa | unsplash
Symbolfoto: Mi. Larosa | unsplash

Bei Wolfssichtungen bittet der Schwalm-Eder-Kreis weiterhin um Mitteilung. Diese werden sowohl per Telefon unter 05681-2815 oder unter der E-Mail info@wildpark-knuell.de im Wildpark angenommen und ausgewertet.

Der Hinweis zur Vorsicht bei direkten Begegnungen mit dem Wolf und zum Anleinen von Hunden bleibt weiterhin bestehen. Da der Wolf in den letzten Tagen auch in Straßennähe gesichtet wurde, sollten Autofahrer besonders aufmerksam und vorsichtig sein.

(red)