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FWG fordert sichere ärztliche Versorgung

Landärzte müssen über ein besonders breit gestreutes Fachwissen verfügen. Dies erfordert eine hochwertige Ausbildung. Foto: Rawpixel | unsplash
Landärzte müssen über ein besonders breit gestreutes Fachwissen verfügen. Dies erfordert eine hochwertige Ausbildung. Foto: Rawpixel | unsplash

Schwalm-Eder. Erste Zwischenergebnisse des hessischen Sozialministeriums liegen vor. Nun ist klar: Der Medibus ist nur eine Ergänzung zum ärztlichen Versorgungsangebot auf dem Land. Dies teilte das Hessische Sozialministerium der FWG auf Anfrage mit.

Quote könnte Probleme aufwerfen

Die Landarztquote sieht das Ministerium als ein ungewisses Steuerungsinstrument. Problematisch sei es, eine Ärztin oder einen Arzt zu verpflichten, eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land aufzunehmen. Die endgültige Entscheidung hierzu steht jedoch noch aus.

Willi Werner. Foto: nh
Willi Werner. Foto: nh

Gerade deshalb fördert das Land bereits seit 2014 die Gründung von lokalen Gesundheitszentren, zitiert FWG-Fraktionsvorsitzender Willi Werner in einer Pressemitteilung das Ministerium. An der Spitze der finanziellen Unterstützung stünden seit 2018 kommunale Aktivitäten. Diese unterstützten die Sicherung der gesundheitlichen Versorgung. Durch Imagekampagnen, Stipendien und die Gewährung von Mietkostenzuschüssen leisteten sie vor Ort direkte Hilfe.

Wichtige Impulse für die Qualifikation

Das Sozialministerium verweise auch auf die Möglichkeit der Bildung von Strukturfonds. „Diese dienen der weiteren Finanzierung von Fördermaßnahmen. Bestehende Mittel sind bereits von Studierenden und jungen Ärztinnen und Ärzten über die Kassenärztliche Vereinigung Hessen abzurufen“, sagt Werner. „Wichtige Impulse plant das Ministerium in der Änderung der hochschulmedizinischen Ausbildung. Mit einem qualifizierten wissenschaftlichen Angebot in der allgemein medizinischen Ausbildung erhöht sich für Studierende die Attraktivität des Faches. Der zuständige Sozialminister verbindet mit dieser Maßnahme die Hoffnung, dass sich mehr interessierte Teilnehmer für eine Ausbildung in der Allgemeinmedizin entscheiden. Die notwendige Besetzung der leer stehenden Landarztpraxen rückt damit in greifbare Nähe.“

Lehrpraxen sollen zur Ausbildung gehören

Auf Vorschlag von Christa Strohm, mit dem Angebot von Praktika in ländlichen Hausarztpraxen ein besseres Kennenlernen der dortigen Arbeit zu ermöglichen, teilte das Sozialministerium mit, zukünftig verstärkt Lehrpraxen in die ärztliche Ausbildung einzubeziehen.

Ländliche Region benötigt erfahrene Ärzte

Die FWG Schwalm-Eder hofft, dass die eingeleiteten gesetzlichen Maßnahmen noch rechtzeitig greifen. „Die Breite der Krankheitsfälle in einer Landarztpraxis erfordert erfahrene Mediziner, die sich in der ländlichen Region wohl fühlen. Die FWG Schwalm-Eder fordert, dass das Hessische Sozialministerium, die Kassenärztliche Vereinigung und die Ärztekammern noch enger zusammenarbeiten“, erklärt der Fraktionschef abschließend. „Ein Verweis des Sozialministers, Christa Strohm möge sich zur Klärung weiterer Fragen direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den Ärztekammern in Verbindung setzen, ist umständlich und zeitraubend und daher nicht zielfördernd.“

(red)