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Flüchtlingsfrauen stehen im Leben

Genet und Almaz sammelten im Rahmen des WIR-Projekts im Herbst Hagebutten,  die jetzt zu Tee und Marmelade verarbeitet und an die Tafel in Ziegenhain gespendet werden. Foto: Arbeit und Bildung e.V.
Genet und Almaz sammelten im Rahmen des WIR-Projekts im Herbst Hagebutten, die jetzt zu Tee und Marmelade verarbeitet und an die Tafel in Ziegenhain gespendet werden. Foto: Arbeit und Bildung e.V.

Treysa. In Workshops zu frauenspezifischen Themen, beim Malen, Nähen, im Garten arbeiten oder beim gemeinsamen Kochen finden Frauen bei WIR-Flüchtlingsfrauen in der Schwalm« von Arbeit und Bildung e.V. eine vertrauenswürdige Umgebung.

Grundlage, um Wege der Integration zu öffnen

Frauen aus Eritrea, Äthiopien, Somalia, Sudan, Pakistan, Palästina, Iran, Irak, Afghanistan und Syrien gestalten gemeinsam mit Anleiterinnen und Pädagoginnen ihren Vormittag. Es herrscht emsiges Treiben, ein Baby schläft im Arm seiner Mutter. Es trägt einen selbstgenähten Pullover, den eine andere Frau in der Nähwerkstatt genäht hat. Hier lernen die Frauen Grundfertigkeiten im Nähen und stellen gemeinsam mit der Anleiterin Monika Block Dekorationen und Bekleidung her.

Bedürftige schaffen Lebensmittel für Bedürftige

Die WIR-Frauen verarbeiten die im Herbst gesammelten Wildfrüchte wie Hagebutten und Holunderbeeren zu Marmeladen und Gelees. Foto: Arbeit und Bildung e.V.
Die WIR-Frauen verarbeiten die im Herbst gesammelten Wildfrüchte wie Hagebutten und Holunderbeeren zu Marmeladen und Gelees. Foto: Arbeit und Bildung e.V.

Mit Anleiterin Martina Keilbach wird die neue Gartensaison geplant. Welche Gemüsesorten werden zuerst gesät, welche Sorten können gemeinsam in einem Beet gepflanzt werden? Jetzt im Winter werden die gesammelten Wildfrüchte aus dem Herbst verarbeitet: Hagebutten und Äpfel werden in fruchtige Tees verwandelt, aus Holunderbeeren und Quitten werden Gelees gekocht. Die fertigen Produkte werden der Tafel in Ziegenhain gespendet, einen Teil davon nehmen die Frauen mit nach Hause. Auf diese Weise schaffen Bedürftige Lebensmittel für andere Bedürftige in der Schwalm.

Erfahrungen außerhalb der Unterkunft

„Diese Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für die Frauen sehr wichtig“ sagt Anleiterin Martina Keilbach von Arbeit und Bildung e.V. „und die Schwälmer Bevölkerung kann bald wieder die Arbeit im Garten an der Totenkirche mitverfolgen“. Wöchentlich finden Workshops statt. Die Frauen lernen dort, welche Rechte sie in Deutschland haben oder wie sie eine Arbeitsstelle finden. Zu Fragen der Aufklärung wurde eine Referentin von Pro Familia eingeladen, um über Schwangerschaft und Verhütung zu informieren. Auf Wunsch der Frauen wird es noch weitere Workshops rund um das Thema Frauengesundheit geben.

„Um den Integrationsprozess der Frauen zu unterstützen, ist es wichtig, dass sie Erfahrungen außerhalb ihrer Unterkunft machen, eigene Räume für ihre Themen und eine eigene Tagesstruktur finden“ erklärt Pädagogin Sabine Feisel. „Durch ihre Ideen und Wünsche können die Frauen das Programm aktiv mitgestalten. So fördern wir ihre Selbständigkeit“. „Für uns ist es eine große Motivation zu sehen, wie die Frauen ihre Schüchternheit ablegen und sich aktiv und fröhlich im Projekt einbringen“ ergänzt ihre Teamkollegin Regina Guiwan.

Lachen, tanzen, weinen

Highlight für alle ist, wenn gemeinsam international gekocht wird. In der Küche wird dann nicht nur Gemüse geputzt, sondern bisweilen auch getanzt, viel gelacht, manchmal auch geweint. Viele Frauen haben sehr belastende Erfahrungen erlebt. Das WIR-Team hört ihnen zu und wenn weiterführende Hilfe benötigt wird, werden die Frauen an Exptert-/innen
weitervermittelt.

„Dabei kommt die Pflege und permanente Erweiterung unseres Netzwerks zum Tragen. Wir freuen uns sehr über immer wieder neue Kontakte zu anderen Organisationen und Projekten sowie zu ehrenamtlich engagierten Bürgern und Bürgerinnen der Schwalm“ sagt Kordula Weber, Außenstellenleiterin von Arbeit und Bildung e.V. in Schwalmstadt. Das vielfältige Projekt „WIR-Flüchtlingsfrauen in der Schwalm“ wird durch Fördermittel vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ermöglicht.

Kontakt
WIR – Flüchtlingsfrauen in der Schwalm
Arbeit und Bildung e.V. Schwalm
Hartbergring 76 in Treysa
Tel.: 06691 – 96 88 217

Sabine Feisel, feisel@arbeit-und-bildung.de
Regina Guiwan, guiwan@arbeit-und-bildung.de

(red)



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