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FREIE WÄHLER lehnt Südlink-Trasse ab

Engin Eroglu, Vorsitzende FREIE WÄHLER Hessen. Foto: nh
Engin Eroglu, Vorsitzende FREIE WÄHLER Hessen. Foto: nh

Gießen. Die FREIE WÄHLER Hessen bleibt bei ihrer Ablehnung der Südlink-Starkstromtrasse, die Energie aus Windparks vom Norden in den Süden der Republik transportieren soll. Die nun auch diskutierten unterirdischen Trassenführungen kritisiert Engin Eroglu, Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Hessen und Spitzenkandidat für die Europawahl, am Freitag scharf.

Nicht mit offenen Karten gespielt

„Die Idee solcher Megatrassen ist heutzutage schlicht veraltet. Die Folgen für Natur und Umwelt, die durch den Bau und durch den späteren Betrieb der Leitung entstehen, sind überhaupt nicht absehbar. Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (B‘90/GRÜNE) spielt hier nicht mit offenen Karten. Wenn es die Grünen mit ihrem politischen Anspruch ehrlich meinen, müssen sie den Bau der Südlink-Trasse ablehnen!“ sagt Engin Eroglu.

Dezentrale Energiegewinnung favorisiert

Die FREIE WÄHLER setzen seit langem auf das Konzept der dezentralen Energiegewinnung, die eine Leitungsverlegung wie bei Südlink überflüssig macht. „Wir halten eine zuverlässige, dezentrale Energieversorgung für essentiell. Das heißt, dass wir eine dezentrale Energiegewinnung aus regenerativen Quellen anstreben, bei der die Wertschöpfung so weit wie möglich in den Regionen verbleibt. Wichtig ist uns dabei, dass die Energiewende ideologiefrei betrieben wird. Wir wollen eben gerade nicht, dass weiterhin Millionen an Energiekonzerne gezahlt werden, sondern fordern ganz konkret die Förderung von Bürgeranlagen und Hauseigentümern“, erklärt Eroglu. Diese Dezentralisierung der Energiegewinnung vermeide Leistungsverluste, schaffe regionale Arbeitsplätze und biete Kommunen eine Chance, durch regionale Stadtwerke Einnahmen zu erzielen.

Kohlekraft auf Jahrzehnte zementiert

„Das Argument, dass der Strom aus dem Norden im Süden dringend benötigt würde, entspricht nicht der Realität. Windkraftanlagen im Norden erwirtschaften keine Stromüberschüsse die in den Süden geschickt werden könnten. Erst durch zusätzliche Kohlekraftwerke wie Hamburg-Moorburg kommen Überschüsse zustande. So wird die klimaschädliche Kohlekraft durch Südlink auf Jahrzehnte zementiert, da die Energie der Windparks an der Küste allein nicht mal für Norddeutschland ausreicht“, so Eroglu.

Kurzfristig sieht Eroglu für den Süden besser flexible Gaskraftwerke als Alternative: „Eine dezentrale Energieversorgung ist möglich und machbar und durch weit mehr Alternativen als einzig Windkraftanlagen mit gigantischen und gesundheitsschädlichen Stromtrassen realisierbar“, so Eroglu. Abschließend erinnert er daran: „Die FREIE WÄHLER Hessen hatten bereits erfolgreich gegen die ursprünglich geplante Südlink-Überlandtrasse gekämpft.“

(red)